Pechsalbe / Harzsalbe #61
Klebrig wie die Hölle, aber himmlisch heilend
Was für ein Tag im Wald!
Es war perfekt, einfach wunderschön und alle haben es geliebt, rund ums Feuer zu sitzen und gemütlich zu bräteln.
Sie riechen zwar wie ein Rauchwürstchen, müssen sich Reisignadeln aus den Haaren bürsten und aus dem Mittelfinger haben Sie gerade einen winzigen aber ekligen Holzsplitter herausgezogen – aber das ist alles kein Problem.
Wenn nur das klebrige Zeugs nicht wäre!
Seit einer Viertelstunde bearbeiten Sie Ihre Hände wie eine Wahnsinnige mit der Bürste, aber das Harz will nicht runtergehen. Irgendwann kapitulieren Sie und beginnen, es mit dem Fingernagel wegzuschaben. Das funktioniert zwar einigermassen, aber Sie kommen nur quälend langsam voran.
Wieso machen Sie es nicht auf die einfache Art?
Keine Angst, ich will Sie nicht auf den Arm nehmen, aber wenn man weiss, wie man Harz entfernt, ist es wirklich einfach. Geben Sie ein paar Tropfen Speiseöl auf die Stellen mit Harz und verreiben Sie das Ganze. Innert kurzer Zeit löst sich das klebrige Harz auf und Sie können das Öl-Harz-Gemisch mit etwas Seife und Wasser abspülen.
Sie sehen, beim HEIMisch-Blog werden Sie unterhalten, informiert und Sie lernen auch noch nützliche Dinge.
Bisher haben wir uns mit den negativen Eigenschaften von Harzen beschäftigt, schauen wir uns nun die positiven an. Ich bin weder Arzt, noch Apotheker oder Heilpraktiker, aber für mich gibt es keine bessere Wundsalbe als die Harzsalbe. Auch für Entzündungen aller Art verwende ich sie häufig und mit Erfolg. Ehrlich gesagt habe ich bis vor einigen Jahren nichts von dieser Salbe gewusst, erst über die Videos und Bücher von Erwin Thoma, dem Holz100-Pionier, bin ich auf sie gestossen und benutze sie seither regelmässig.
Vor allem im Buch «Die sanfte Medizin der Bäume», das er zusammen mit Universitätsprofessor Doktor Maximilian Moser, einem hochangesehenen Mediziner, geschrieben hat, zeigt Erwin Thoma, dass die grossartige Wirkung der Harz- oder wie er in Österreich sagt, der Pechsalbe, nichts mit Voodoozauber zu tun hat, sondern wissenschaftlich erwiesen ist. Thoma ist übrigens ein brillianter Geschichtenerzähler, von ihm gibt es viele Videos auf YouTube, die ich nur empfehlen kann. Er gibt darin einige Beispiele über die Wirkung der Salbe zum Besten, die einen fast vom Stuhl hauen, so unglaublich klingen sie. Und ja, es gibt sogar einige Kliniken, welche die Harzsalbe verwenden.
Hier einige Videos von Erwin Thoma:
Eco2friendly Day 2018: Der Wald und die Bäume sind unsere Vorbilder
KenFM im Gespräch: mit Erwin Thoma | Die Macher
KenFM im Gespräch mit Erwin Thoma | Strategien der Natur
[KenFM zeigt] Erwin Thoma | Die geheime Sprache der Bäume
Leider wurden auch einige Videos von Erwin Thoma von YouTube gelöscht, was ich gar nicht verstehen kann!
Die Fichte und die Lärche sind sehr harzhaltige Bäume
Thoma spricht zwar immer von der Lärchenpechsalbe – in Österreich wird das Harz als Pech bezeichnet – die Salbe funktioniert aber ebenso gut mit Fichtenharz oder einem Gemisch. In Apotheken und Drogerien findet man sie (leider) nur äusserst selten, ich habe jedoch eine gute Nachricht! Sie können die Harzsalbe selbst herstellen. Machen Sie einen gemütlichen Spaziergang durch einen Fichten- oder Lärchenwald, nehmen Sie ein Sackmesser und ein kleines Geschirr mit, in das Sie das gefundene Harz abfüllen. Suchen Sie verletzte Bäume, die Harz produziert haben, um die Wunde zu verschliessen. In der Regel produzieren die Bäume sehr viel mehr, als sie bräuchten und Sie können die äusserste Schicht abschneiden. Achten Sie bitte darauf, auf keinen Fall zu viel Harz zu entfernen, Sie würden dadurch den Baum gefährden. Es empfiehlt sich übrigens, etwas Speiseöl mitzunehmen, um anschliessend das Sackmesser und die Hände vom Harz zu reinigen.
Alles Weitere zur Salbe finden Sie im hier verlinkten Rezept. Sollten Sie die dort angesprochenen Utensilien nicht zur Verfügung haben, nehmen Sie einfach, was Sie zur Hand haben.
PS: Falls Sie die Pech- /Harzsalbe nicht selber herstellen möchten, habe ich hier eine Bezugsquelle.
Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Greenwashing» wieder dabeizuhaben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und Harzsalber (nicht Quacksalber😉)
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