Matratzen-Potpourri_1 #104
Eine kunterbunte Matratzen-Mischung
Wissen Sie, was Potpourri und Pot-au-feu gemeinsam haben?
«Natürlich!», ruft Onkel Hubert, «Die ersten drei Buchstaben!»
Tante Emmas Stricknadeln klappern ungerührt weiter, aber ihr Blick verrät, was sie von der Antwort hält. Heute lassen wir die beiden für einmal in Ruhe und wenden uns direkt den beiden fremdländischen Ausdrücken zu. Es könnte sein, dass Sie, liebe Leserin oder lieber Leser, weder Potpourri noch Pot-au-feu kennen, also sorgen wir erst einmal für Klarheit. Starten wir mit Potpourri: Damit bezeichnet man ein Musikstück, zusammengesetzt aus bekannten Melodien. Pot-au-feu hingegen ist ein Eintopf-Gericht der französischen Küche. Es besteht aus Fleisch, Gemüse und Gewürzen, die während langer Zeit bei moderater Hitze geköchelt haben. Wörtlich übersetzt heisst Pot-au-feu Topf auf dem Feuer.
Zurück zur Eingangsfrage, was die beiden Begriffe gemeinsam haben: Potpourri hat eine zweite (alte Bedeutung), in der des Rätsels Lösung steckt. Wikipedia meint dazu: «Als Potpourri […] wird ein Gefäß [Topf!] bezeichnet, in dem wohlriechende Pflanzenteile aufbewahrt wurden, die der Verbesserung des Raumduftes dienen sollten.»
Mein Matratzen-Potpourri von heute hat weder mit wohlriechenden Düften zu tun noch mit Musikstücken. Den Begriff habe ich bloss gewählt, weil Potpourri umgangssprachlich auch für eine kunterbunte Mischung verwendet wird.
Heute präsentiere ich Ihnen ein Potpourri von Matratzen, die Sie nicht in meinem Sortiment finden. Schräg, nicht wahr? Jetzt erklärt der Heim etwas, was er selbst nicht verkauft! Wieso nicht! Ich möchte Ihnen Vor- und Nachteile offenlegen und in einem weiteren Blog natürliche Alternativen vorstellen.
Es lohnt sich, bis zum Ende zu lesen, da erfahren Sie nämlich einen heissen Tipp, um eine Matratze zu «retten».
Über Federkern-Matratzen (Boxspring-Betten) habe ich im Blogartikel Nummer 60 schon geschrieben. Sie sind durch die vielen Federn in der Regel sehr punktelastisch und gut durchlüftet. Falls die Federn aus Metall gefertigt sind (in den meisten Fällen), können sie jedoch das natürliche Erdmagnetfeld stören und Elektrosmog fördern. Sensiblen Menschen rate ich davon ab. Falls Sie sich den Gang ins Fitnesscenter ersparen möchten, sollten Sie sich hingegen eine solche Matratze zulegen. Wenden Sie sie morgens und abends je einmal, dann kommen Sie zu einem gratis-Krafttraining.
Gelschaum-Matratzen haben sich aus den klassischen Kaltschaum-Matratzen entwickelt. Sie bestehen aus einem Gelschaum-Kern, bieten hohen Liegekomfort und sorgen für ein anschmiegsames Liegegefühl. Dazu sind sie vergleichsweise langlebig. Das Liegegefühl erkauft man sich aber mit einer eher eingeschränkten Bewegungsfreiheit und Menschen, die schnell schwitzen, könnten in warmen Nächten das Gefühl haben, in der Südsee zu baden. Südsee-Urlaube sind nicht unbedingt günstig, dasselbe gilt für Gelschaum-Matratzen.
Die sogenannten Kaltschaum-Matratzen gibt es in einem riesigen Preissegment, sie passen sich problemlos einem verstellbaren Schlafrost an und sind so leicht, dass man sie im Handgepäck mit in den Ferienflieger nehmen könnte. Nein, natürlich nicht, aber sie sind wesentlich leichter als viele andere Modelle. Ausgangsprodukt für ihre Herstellung ist Rohöl, und sie sind nur beschränkt atmungsfähig, also tendenziell ungeeignet für Menschen, die schnell schwitzen.
Synthetische Latexmatratzen sind die billigere Kopie der Naturlatex-Modelle. Sie sind punktelastisch, gleichzeitig stützend, und es gibt sie praktisch für jedes Körpergewicht. Auch diese Matratzen werden aus Erdöl hergestellt und können am Ende der Lebensdauer in der Ölheizung verfeuert werden. Nein!! Eigentlich wollte ich heute seriös bleiben, aber der Lausejunge im Oberstübchen funkt laufend dazwischen.
Matratzen aus viscoelastischem Schaum darf nur kaufen, wer «viscoelastisch» dreimal hintereinander fehlerfrei aussprechen kann 😄. Diese Matratzen fördern eine gute Gewebedurchblutung und passen für Asthmatiker und Allergiker. Ihr Nachteil ist die grosse Temperaturabhängigkeit. In einem kühlen Schlafzimmer sind sie hart und werden erst durch die Körperwärme weich. Je wärmer desto weicher und folglich tiefer sinken Sie ein. Schwerere Menschen brauchen eventuell einen Flaschenzug über dem Bett, um sich am Morgen aus der tiefen Kuhle zu hieven.
Zum Schluss werfen wir einen Blick auf die Wasserbetten. Wichtigster Tipp dazu: Schauen Sie bei Sonderangeboten genau hin, damit Sie kein Auslaufmodell erwischen 😉. Sie sind dank eingebauter Heizung im Winter schön warm und dazu langlebig. Dafür dürfen Sie nur mit Schnorchel und Taucherbrille schlafen gehen, falls Sie im Traum einmal zu tief abtauchen sollten. In Sachen Entlastung sind sie gut, aber sie stützen kaum. Und sie sind mordsmässig schwer.
Der Tipp!
Abschliessend verrate ich Ihnen einen guten Tipp, wie Sie eine Matratze retten können, die Sie heute nicht mehr kaufen würden: Versuchen Sie es mit einem Topper (Mehr zu Toppern im Blogartikel Nummer 80 ). Fehlende Atmungsaktivität oder zu harte Matratzen können damit verbessert werden.
Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim Thema «Ein ganz spezielle Blume» wieder dabei zu haben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohnberater und Matratzen-(Pot)-Purist
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Guten Abend
So viele gute Informationen.
Auf so lustige Art mitgeteilt.
Musste für mich lachen.
Habe diese Information meinen Kinder weitergeleitet!
Danke
Ich kann Dich ja nur empfehlen Beni
Herzlichen Dank Isabel, für deinen Kommentar. Es freut mich, wenn dir mein HEIMisch Blog gefällt und dass deine Kinder nun über die Auswahl der Matratzen Bescheid wissen.
Liebe Grüsse dein Blogger Bernhard