Hausstaubmilben #26
Schosshündchen, Schmusekatze oder ärgerliches Biest?
Sie streichen einem um die Beine, setzen sich auf den Schoss, lassen sich streicheln – für viele Schweizerinnen und Schweizer wäre ein Leben ohne Haustier schwer vorstellbar. So leben in der Schweiz gemäss offizieller Statistik über 1.7 Millionen Katzen, mehr als 500‘000 Hunde, fast 400‘000 Kaninchen und Hasen sowie Millionen anderer Haustiere. Stellen Sie sich vor, wie einsam es in gewissen Wohnzimmern wäre, wenn nicht ein Haustier Gesellschaft leisten würde. Im Gegenzug sorgen die Tierhalter dafür, dass sich ihr Liebling wohl fühlt und es ihm an nichts fehlt.
Aber – es gibt noch eine andere Sorte von Haustieren. Diese wollen weder gestreichelt werden noch auf Ihrem Schoss sitzen – trotzdem fühlen sie sich pudelwohl bei Ihnen.
Umgekehrt ist es nicht weit her mit dem Wohlsein, denn wer hat schon gerne Feldmäuse, Wespen, Ameisen, Silberfischchen und die Hauptdarsteller des heutigen Blogs – Hausstaubmilben – in der Wohnung.
Ich weiss, diese Vertreter der Tierwelt als «Haustiere» zu bezeichnen ist etwas gewagt, aber ist sie grundsätzlich falsch?
«Ja!», rufen die einen empört, während die anderen sich grinsend fragen, was ich mir wohl bei dieser Einleitung gedacht habe.
Sehr viel habe ich gedacht! Wie bringe ich die Menschen dazu, in einen Blog über das eher unangenehme Thema Hausstaubmilben einzusteigen? Wenn Sie diese Zeilen lesen, sprechen Sie auf das Thema Haustiere an, und es ist mir bei Ihnen gelungen 😉.
Hausstaubmilben treffen wir überall dort an, wo wir uns länger aufhalten – und dazu gehört nun mal das Bett. Mit 0.1 — 0.5 mm Körpergrösse sind die kleinen Biester von blossem Auge kaum zu erkennen, aber ihre Rückstände (ein netteres Wort für Hausstaubmilben-Kot) können empfindliche Menschen ziemlich plagen, indem sie allergische Reaktionen auslösen. Das können Juckreiz, Niesanfälle bis hin zu Atemnot sein. Dass dies den Schlaf stört, versteht sich von selbst.
Besonders wohl fühlen sich die Störenfriede im feucht-warmen Klima. Dort gedeihen und vermehren sie sich prächtig. Insbesondere Matratzen gehören zu ihren bevorzugten Siedlungsgebieten. Sparen wir uns die weiteren unappetitlichen Details und wenden uns den möglichen Gegen-Massnahmen zu.
Ein Auszug aus Wikipedia:
Die Hausstaubmilben (Dermatophagoides) sind eine Gattung der Milben, die zu den Spinnentieren zählen. Weltweit sind bisher 49 Arten der Familie Pyroglyphidae nachgewiesen, von denen 13 in Hausstaub leben. Ursprünglicher Lebensraum der Hausstaubmilben sind Vogelnester, von dort sind sie auf menschliche Behausungen übergegangen und weltweit verschleppt worden.
Was hilft bei Hausstaubmilbenallergie?
Leider wird in vielen Allergie-Ratgebern noch immer von natürlichen Bettwaren und Matratzen abgeraten und der Griff zu synthetischen Produkten empfohlen. Das kann im Einzelfall helfen. Ich will hier keinen Glaubenskrieg vom Zaun brechen, aber ich bin der Meinung, dass es bessere Möglichkeiten auf natürlicher Basis (mehr Informationen) gibt. Beachten Sie dabei die folgenden Punkte:
- Sorgen Sie mit Bettwaren aus Pflanzenfasern oder Tierhaaren für ein trocken-warmes Bettklima. Schafschurwolle-Produkte eignen sich zum Beispiel hervorragend, um einen Feuchtestau verhindern, weil sie fähig sind, grosse Mengen Feuchtigkeit aufzunehmen und schnell an die Raumluft abzugeben. Auch Tencel- oder Bambus-Decken bringen ähnlich gute Ergebnisse. Im Gegensatz dazu kann man unter einer synthetischen Decke ziemlich heftig ins Schwitzen kommen.
- Nutzen Sie so genannte Milbenschutzbezüge für Kissen und Decken. Diese sind aus atmungsaktiver, 100 % naturbelassener Baumwolle und so dicht gewebt, dass es für die unerwünschten Haustiere kein Durchkommen gibt. Entsprechende Angebote dazu finden Sie auf meiner Website.
- Setzen Sie auf waschbare Matratzenbezüge und Kissen. Und mit waschbar meine ich 60°C. Diese Temperatur überleben die kleinen Biester nicht. Auch dazu finden Sie Angebote in meinem Webshop.
- Lassen Sie uns an Ihre Matratze heran! Auf Wunsch behandeln wir diese gerne mit Neemöl. Dieses Öl wird aus den Samen des Neembaums gewonnen und die Milben mögen es überhaupt nicht.
- Setzen Sie die Milben auf Wasser und Brot – oder anders gesagt, entziehen Sie ihnen die Nahrung. Sie futtern am liebsten Hautschuppen und davon gibt es in einem Bett naturgemäss ziemlich viele. Schliessen Sie also das Milben-Buffet regelmässig, indem Sie Ihr Bettzeug alle 6 bis 8 Wochen waschen und die Betten wöchentlich frisch beziehen.
Ein Geheimtipp am Schluss: Kennen Sie Kapok-Decken? Diese pflanzliche Decke kann bei 60°C gewaschen werden.
Wie Sie sehen, gibt es gegen Milben sehr viele natürliche Möglichkeiten, die gleichzeitig für ein gutes Bettklima sorgen.
Wenn Sie unsicher sind, berate wir Sie gerne in unserer Ausstellung.
Texte, die sich am Schluss wieder auf den Anfang beziehen, gelten allgemein als «runde Sache». Das mache ich hiermit und gebe Ihnen einen Augenzwinker-Tipp mit auf den Weg: Wissen Sie, wer der Fressfeind von Hausstaubmilben ist? Silberfischchen! Mit einem Rudel hungriger Silberfischchen könnten Sie… nein, lassen wir das, bevor Ihre Fantasie Pirouetten dreht. Es ist besser, wenn wir nun die Ausfahrt in Richtung Wettbewerbsfrage nehmen.
Wie viele bis 60°C waschbare Kapok-Decken habe ich in meinem Sortiment?
Die Antwort finden Sie wie üblich auf meiner Website.
Unter allen richtigen Antworten (bis spätestens 17. Mai) verlose ich eine waschbaren Matratzenschoner «Derma Dry» (Grösse nach Wahl).
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Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Kissenschlacht» wieder dabeizuhaben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und «Hausstaubmilben-Kammerjäger»
Antwort: Das müssen zwei sein.
2 Decken
2, mit je 5 verschiedenen Größen, also insgesamt 10
Glg