Hanf-Spannung!

 

Ich habe es Ihnen ange­dro­ht. Ganz genau erin­nere ich mich, dass ich es damals geschrieben habe. Als wäre es gestern gewe­sen! Ja, ich habe geschrieben, dass Sie zum The­ma Hanf noch mehr hören wer­den und heute mache ich meine Dro­hung wahr! In den Blog­beiträ­gen #5 «Teufel­szeug Hanf! Oder nicht?», #9 «Abheben mit Hanf» und #18 «Hanf, die Wun­derpflanze?» find­en Sie bere­its eine geballte Ladung von verblüf­fen­d­em Wis­sen zur Zukun­fts­fas­er Hanf. Ich will Sie deshalb nicht mit aufgewärmten Inhal­ten lang­weilen, son­dern gemein­sam mit Ihnen in eine Geschichte um den Hanf ein­tauchen, die sich wie ein Kri­mi von Alfred Hitch­cock liest.

Leg­en wir mit etwas Vorge­plänkel los: 1941 baute Hen­ry Ford ein Auto beste­hend aus Hanf-Zel­lu­lose­fasern, Sisal und Weizen­stroh. Betrieben wer­den sollte es mit Han­föl. Die Karosserie war wesentlich leichter als Stahl und trotz­dem zehn­mal härter. Auf alten Videos sieht man, wie jemand mit einem grossen Vorschlagham­mer auf die Motorhaube ein­drischt und nur feine Dellen fer­tig­bringt. Lei­der ist nichts daraus geworden.

Schon in den 80er-Jahren des ver­gan­genen Jahrhun­derts wur­den in Frankre­ich von ein­er Pio­nierin des ökol­o­gis­chen Haus­baus mehrere Hun­dert Häuser aus einem Gemisch beste­hend aus Hanf und Kalk gebaut. Sie mixte Kalk mit dem, was vom Hanf übrig­bleibt, wenn die Fas­er her­aus­gelöst ist. Dabei ent­stand etwas, das fes­ter ist als Zement, aber nur ein Sech­s­tel davon wiegt. Immer­hin wird heute in diesem Bere­ich geforscht und es gibt Nis­chenan­bi­eter, die so bauen.

Han­f­stoffe sind deut­lich reiss­fester als ihre Gegen­spiel­er aus Baum­wolle, dazu wärmer und viel saugfähiger. Trotz­dem sind sie eben­so weich und bequem zu tra­gen. In medi­zinis­chen Kreisen gibt es Fach­leute, die sagen, dass man mit Han­f­samen unsere Cho­les­terin- und Arte­rien­ver­stop­fung­sprob­leme lösen kön­nte. Und, und, und…

Auf den Punkt gebracht ist Hanf ein Tausendsassa!

Und jet­zt kom­men wir zum Krimi.

Baum­wolle war in der Ver­ar­beitung wesentlich ein­fach­er und damit kostengün­stiger als Hanf, das sein­er­seits im  Anbau ohne Chemie auskam und die grösseren Erträge abwarf. Die Vorteile lagen ins­ge­samt bei der Baum­wolle, bis Mitte der 1930er-Jahre neue Maschi­nen zur effek­tiv­eren Ver­ar­beitung von Hanf auf den Markt kamen.

Zwei Monate später wurde Hanf in den USA verboten.

Zufall?

Ein weit­er­er Zusam­men­hang ist span­nend: Der Chemiegi­gant Dupont investierte riesige Beträge in die Entwick­lung und Per­fek­tion­ierung von Syn­thetik­fasern (Nylon), welche die Natur­fasern kom­plett erset­zen soll­ten. Eine preis­lich konkur­ren­zfähige und dazu ökol­o­gis­che Hanf­fas­er hätte Dupont mit ziem­lich­er Sicher­heit das Geschäft vermiest.

Und jet­zt wird es richtig spannend.

Andrew Mel­lon, der Haus-Banki­er von Dupont, und Besitzer von Amerikas fün­ft­grösster Bank, lieh Dupont nicht nur Mil­lio­nen von Dol­lars, son­dern war auch Chef des US-Finanzmin­is­teri­ums. In dieser Funk­tion ernan­nte er Har­ry Anslinger zum Chef der US-Bun­des­betäubungsmit­tel­be­hörde. Dieser führte einen gnaden­losen Ver­nich­tungskampf gegen Hanf. «Rein zufäl­lig» war Mel­lon nicht nur Anslingers Chef, son­dern auch ver­wandtschaftlich mit ihm ver­bun­den, weil Anslinger seine Nichte geheiratet hatte.

Machen wir einen Schritt zurück und betra­cht­en uns, was genau passiert ist: Ein Banki­er lei­ht ein­er Fir­ma Geld. Natür­lich möchte er dieses ohne jeglich­es Risiko mit Zins und Zins­eszins zurück­haben. Jet­zt kommt eine Mas­chine auf den Markt, die ein Konkur­ren­zpro­dukt stärkt. Der Banki­er von Dupont hebt in sein­er Funk­tion als Chef des US-Finanzmin­is­teri­ums einen ihm ver­wandtschaftlich ver­bun­de­nen Mann in die Posi­tion des Leit­ers der Bun­des­betäubungsmit­tel­be­hörde und dieser bekämpft mit gnaden­los­er Härte jenes Konkur­ren­zpro­dukt, das Dupont schaden kön­nte. Zufall um Zufall…

Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.

Als die USA 1941 in den 2. Weltkrieg ein­trat­en, fehlten ihr Tauw­erk (Han­f­seile) für die vie­len Schiffe. Syn­thetik­fasern waren für diesen Ein­satzz­weck noch nicht bere­it, also rief die US-Regierung die Farmer dazu auf, Hanf anzubauen: «Hanf für den Sieg», hiess es in marki­gen Worten.

Kaum war der Krieg vor­bei, war Hanf wieder böse und musste vom Mil­itär mit Flam­men­wer­fern ver­bran­nt wer­den. Damit nicht genug, Har­ry Anslinger trug seinen Kampf gegen Hanf sog­ar bis in die Vere­in­ten Natio­nen und forderte dort ein weltweites Hanf-Verbot.

Unter­dessen trat Nylon einen gigan­tis­chen Siegeszug rund um die Welt an.

Und ist heute über­all anzutreffen.

In allen Welt­meeren, in den Böden, ein­fach überall.

 

Langsam, aber stetig geht für den Hanf die Sonne auf!

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Zum Glück ist seit eini­gen Jahren ein Umdenken im Gange, und der Anbau von CBD-Hanf in vie­len Län­dern legal­isiert wor­den. Dieser Pflanze gehört die Zukun­ft, sie wächst vor unser­er Haustüre und hat ein gigan­tis­ches Potenzial.

Häuser, Autos oder Flugzeuge aus Hanf kann ich Ihnen nicht anbi­eten, dafür find­en Sie bei mir Kissen, Deck­en, Bet­twäsche und sog­ar Matratzen aus Hanf oder mit Han­fan­teilen. Schauen Sie sich doch ein­mal im Web­shop um, oder noch bess­er, besuchen Sie meine Ausstel­lung und lassen Sie sich beraten.

 

Nun freue ich mich, Sie beim näch­sten Blog­beitrag zum The­ma «Eine Würdi­gung» wieder dabeizuhaben.

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn-Berater und Hanf-Krimi-Autor

 

 

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6 Kommentare

  1. Veröffentlich von Beat am 8. März 2023 um 8:01

    Danke für den span­nen­den Han­fkri­mi, man hat nie aus­gel­ernt. Wenn, mein Hanf­bettzeug heilen­den Wirkung für meine Oper­a­tionswun­den hat, werde ich ihnen es schreiben.
    Gruss vom Pfäf­fik­ersee, Beat

    • Veröffentlich von Bernhard Heim (öko trend) am 9. März 2023 um 9:25

      Geschätzter Beat

      Lieben Dank für deinen Kom­men­tar. Mal sehen welche Wirkung die Hanf-Bet­twäsche ent­fal­ten kann. Auf jeden Fall wün­sche ich dir eine gute Gene­sung nach der Operation.

      Liebe Grüsse und alles Gute
      Bernhard

  2. Veröffentlich von Michael am 4. März 2023 um 2:51

    Wie immer lehrre­ich und span­nend zugle­ich — Danke!
    Gruss M

    • Veröffentlich von Bernhard Heim (öko trend) am 4. März 2023 um 9:36

      Geschätzter Michael

      Es freut mich sehr, wenn meine Beiträge lehrre­ich, span­nend und unter­halt­sam zugle­ich sind. Lieben Dank für die Rückmeldung.

      Liebe Grüsse Bernhard

  3. Veröffentlich von Martin am 3. März 2023 um 14:23

    Hoi Bern­hard

    Danke für den muti­gen und span­nen­den Hanf­bericht.. ähh.… ich meine natür­lich Krimi

    mit “Hanffesten” beweisen.. 🙂

    Her­zliche Grüsse 

    Mar­tin

    • Veröffentlich von Bernhard Heim (öko trend) am 4. März 2023 um 9:44

      Lieber Mar­tin

      Her­zlichen Dank für deinen Kom­men­tar. Ich finde Hanf-Kri­mi passt als Titel für diesen Beitrag sehr gut. Dies­mal war es ein eher ern­ster Blog­a­r­tikel. Der Kasper­li im Ober­stübchen hat­te ger­ade Ferien.😊

      Liebe Grüsse und bis zum näch­sten Beitrag in 2 Wochen

      Bern­hard

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