Fibonacci, Ostereier und ein Wettbewerb

 

Haben Sie Ihre Hol­lan­dreise schon gebucht, um das Trend­land des Hänge­mat­ten-Schlafens zu besuchen? Fahren Sie wegen der Tulpen, Gracht­en, Wind­mühlen oder vielle­icht sog­ar wegen des Edamerkäs­es! Aber nicht wegen der trendi­gen Hängematten.

Die ganze Geschichte über die Hänge­mat­ten war ein 1. April-Scherz!

Ich hoffe, Sie hal­ten es wie Gior­dano Bruno, ein ital­ienis­ch­er Priester, Dichter, Philosoph und Astronom aus dem 16. Jahrhun­dert, dem das fol­gende Zitat zugeschrieben wird: « Wenn es nicht wahr ist, ist’s doch gut erfun­den.» Der Lauseben­gel in mir hat sich am 1. April ein­mal mehr nicht bändi­gen lassen. Ich hoffe, Sie verzei­hen mir den Schwindel.

Der Hänge­mat­ten-Wet­tbe­werb ist hinge­gen kein Scherz! Alle von Ihnen bis spätestens 1. Mai 2022 an info@oekotrend.ch gesandten Hänge­mat­ten-Fotos werde ich online zur Wahl stellen und das Gewin­ner­bild wird mit einem Einkauf­sgutschein von öko trend im Wert von CHF 1‘000.- prämiert. Ich freue mich auf viele lustige, kreative, besinnliche… Hängematten-Fotos!

 

Ihr Bauchnabel und die Fibonacci-Folge

Ich weiss, manch­mal sind Fen­ster­plätze sehr begehrt. Nicht nur im Flugzeug, auch im Schulz­im­mer. Wenn ein staub­trock­en­er Bril­len­träger mit dem Enthu­si­as­mus ein­er gefrier­getrock­neten Dör­rpflaume über Math­e­matik doziert, gibt es zwei Möglichkeit­en: Entwed­er man hat einen Fen­ster­platz und kann sich ablenken oder man fol­gt der monot­o­nen Stimme und kämpft helden­haft gegen das Einschlafen.

Ich wage nun den Ver­such, Ihnen etwas Math­e­ma­tis­ches zu erzählen, in der Hoff­nung, dass Sie nicht ein­nick­en, son­dern meine Begeis­terung teilen – oder zumin­d­est ver­ste­hen. Schauen wir uns dazu eine Zahlen­rei­he an:
1 – 1 – 2 – 3 – 5 – 8 – 13 – 21 – 34 – 55 – 89 …

Keine Angst, ich frage jet­zt nicht, was Sie erken­nen und Sie müssen auch nicht streck­en, wenn Sie die Antwort wis­sen. Ich ver­rate Ihnen, wie die Rei­he zus­tande kommt. Immer die bei­den nebeneinan­der ste­hen­den Zahlen ergeben die Näch­ste. 1 + 1 = 2, 1 + 2 = 3, 2 + 3 = 5, 3 + 5 = 8 usw.

 

Diese Rei­he kön­nte man end­los fort­set­zen, aber ich will Sie ja nicht lang­weilen, son­dern zum Staunen brin­gen, denn hier kommt ihr Bauchn­abel ins Spiel. Haben Sie gewusst, dass der Bauchn­abel den Kör­p­er ziem­lich genau im Gold­e­nen Schnitt in oben und unten teilt (siehe Blog­beitrag #21 Gold­en­er Schnitt). Natür­lich unter­schei­det sich das von Men­sch zu Men­sch etwas, aber im Grund­satz trifft es zu. Verblüf­fend ist, dass sich der Gold­ene Schnitt aus der Fibonac­ci-Rei­he berech­nen lässt und zwar immer präzis­er, je weit­er man in der Rei­he vorrückt.

Fibonacci-Zahlen_HEIMisch-#49_Beitragsbild im Text_Leonardo da Vinci_Goldener Schnitt_Bauchnabel

Zur Erin­nerung: Teilt man einen Meter­stab im Gold­e­nen Schnitt, dann ist die kürzere Strecke exakt 38.2 cm lang, die län­gere 61.8 cm. 38.2 + 61.8 = 100. Dieses Mass respek­tive dieses Ver­hält­nis wird von den Men­schen als har­monisch emp­fun­den und deshalb zum Beispiel in der Architek­tur angewen­det. Erfun­den hat es aber die Natur, wir haben es nur abgeschaut.

Über­prüfen wir nun die oben gemachte Behauptung:

3 + 5 = 8, bedeutet umgerech­net auf 100 Teile (wie beim Meter­stab): 37.5 + 62.5 = 100

5 + 8 = 13, bedeutet eben­falls umgerech­net auf 100:  38.46 + 61.54 = 100

8 + 13 = 21, bedeutet auf 100 Teile gerech­net: 38.10 + 61.90 = 100

Es ist verblüf­fend, aber es stimmt, wir näh­ern uns dem Gold­e­nen Schnitt immer weit­er an.

 

Die einen sagen, sie seien lieber in der Natur und kön­nten mit Math­e­matik nichts anfan­gen, bei den anderen ist es ger­ade umgekehrt und ich wage die Behaup­tung: Natur ist Math­e­matik und Math­e­matik ist Natur, bei­des ist untrennbar miteinan­der ver­bun­den. So find­et man die Fibonac­ci-Zahlen­rei­he über­all in der Natur wieder.

Fibonacci-Folge in der Natur (Nautilus Schnecke)
Fibonac­ci-Folge in der Natur (Nau­tilus Schnecke)
Die Fibonacci Sequen
Fibonac­ci-Folge in der Matematik

Der Name Fibonac­ci stammt übri­gens von Leonar­do von Pisa, genan­nt Fibonac­ci, und der soll auf diese Folge gestossen sein, weil er wis­sen wollte, wie sich Kan­inchen ver­mehren. Scherzbolde unter Ihnen kön­nten auf die Idee kom­men, ihm wegen sein­er Herkun­ft die Ver­ant­wor­tung für den schiefen Turm von Pisa anzu­las­ten und die Zeit­epoche stimmt sog­ar, aber es kann nicht sein. Fibonac­ci ist 1170 n.Chr. zur Welt gekom­men, die Grund­stein­le­gung für den anfänglich noch nicht schiefen Turm war 1173 n.Chr.

Die Kan­inchen bieten mir die Über­leitung zu den Oster­hasen und dort gilt die Heim‘sche Regel: Je mehr “Fibonaschis” in der Fam­i­lie, desto kürz­er ist deren Lebensdauer.

Nun wün­sche ich Ihnen fro­he Ostern, geniessen Sie ein paar freie Tage, und ich freue mich, Sie beim näch­sten Blog­beitrag zum The­ma «Jubiläum» wieder dabeizuhaben.

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn-Berater und “Fibonaschi”😊

 

Zum Schluss ein Video über die Fibonacci-Zahlen

 

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2 Kommentare

  1. Veröffentlich von Margret Schmassmann, dipl. math. am 15. April 2022 um 21:57

    Danke für den schö­nen Aus­flug in die Welt der Mathematik!

    Hier eine kleine verblüf­fende Ergänzung:

    Der „Fibonac­ci-Trick“
    Wäh­le zwei Startzahlen, bilde damit eine Fibonac­cirei­he* bis zu 10. Zahl. Mul­ti­pliziere die 7. Zahl mit 11. Dann erhältst du die Summe aller 10 Zahlen.
    *Allen­falls das Bil­dungs­ge­setz beschreiben.

    Pro­biere es aus.
    Warum ist das so? Begründe.
    Funk­tion­iert der Trick auch, wenn andere Startzahlen gewählt werden?
    Verallgemeinere.

    Viel Spass!

    Übri­gens: Die grösste Leis­tung von Leonar­do Fibonac­ci von Pisa (der Sohn des Bonac­cio, fil­ius Bonacii) darf nicht uner­wäh­nt bleiben. Durch die Über­nahme der indis­chen Zif­fern von 1 bis 9 und durch die Ein­führung der Null als Zahl hat er wesentlich zur Ver­bre­itung des Dez­i­mal­sys­tems und damit des Zif­fer­n­rech­nens, wie wir es heute ken­nen, beige­tra­gen. Aus der Null, im ara­bis­chen “sifr” genan­nt (aus dem indis­chen” sun­ya” = Loch, leer sein über­nom­men), ist das Wort “Zif­fer” und wohl auch “zero” ent­standen. Hinge­gen stammt “Null” aus dem lateinis­chen und bedeutet nul­la figu­ra, keine Zahl.

    • Veröffentlich von Bernhard Heim (öko trend) am 16. April 2022 um 10:01

      Geschätzte Frau Schmassmann

      Her­zlichen Dank für Ihre ergänzen­den Bere­icherung des Fibonac­ci-Blogs. So macht es Freude😊

      Liebe Grüsse und viel Erfreuliches

      Ihr Bern­hard Heim

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