Denk dran, denk selbst

 

«Nein!», ereifert sich Onkel Hubert, «Wenn Experten sagen, dass es unbe­den­klich ist, wieso sollte ich dann Bedenken haben! Meine liebe Frau, du soll­test bess­er zuhören, wenn jene Leute sprechen, die eine Ahnung haben!»

«Und du, mein lieber Mann», auch Tante Emma ist in Fahrt gekom­men, «du soll­test jenes Ding zwis­chen den Ohren nicht nur als Schädelfüll­ma­te­r­i­al betra­cht­en, son­dern benutzen, um selb­st zu denken! Du Lappi!»

«Lap­pi» ist wahrschein­lich das heftig­ste Schimpf­wort, das Emma über die Lip­pen bringt, aber wenn sie es sagt, gilt es ernst.

«Ich denke ger­ade, dass du ‚Gri­itte‘» — das ist sein übel­stes Schimpf­wort — «ein­fach nicht weisst, welchen Wert Experte­naus­sagen haben!»

«Oh doch, ich kenne den Wert sehr wohl!» Emma schlägt heftig mit der Schaumkelle auf den Küchen­tisch – zum Glück sind keine Gnoc­chis mehr drauf.

«Nein, tust du nicht! Du traust den Experten näm­lich nicht! Das weiss ich! – Aber ich ver­ste­he nicht, wieso nicht!»

Einen Moment ist es mucksmäuschen­still in der Küche, dann begin­nt Emma mit zuck­er­süss­er Stimme: «Vielle­icht, weil Asbest von Experten ein­mal als unbe­den­klich ange­se­hen wurde? Oder weil Asbest bis in die 2000er-Jahre in Ther­moskan­nen aus Chi­na vorkam? Oder weil Formalde­hyd in Möbeln erlaubt war? Und bis heute ist. Es gel­ten ein­fach Gren­zw­ert, die häu­fig nach ein paar Jahren von diesen Experten ver­schärft wer­den müssen – oft übri­gens, ohne dass jemand die genauen Kri­te­rien ken­nt. Oder weil es kein Schweiz­er Gesetz gibt, das Formalde­hyd in Baby­tex­tilien ver­bi­etet? Oder Weich­mach­er bis 2012 in Bab­yartikeln sein durften? Oder weil das Medika­ment Con­ter­gan von Experten zuge­lassen war und zu schw­eren Schädi­gun­gen führte? Oder weil Flamm­schutzmit­tel in Möbeln und Elek­tron­ik bis in die 2010er-Jahre erlaubt waren? Möcht­est du noch mehr Beispiele über Experten­ver­sagen hören, mein sehr verehrter Herr Gemahl? Ich kön­nte noch eine Stunde weitermachen!»

Onkel Hubert ste­ht mit offen­em Mund da. Unfähig ein Wort zu sagen. Was ihm seine Frau um die Ohren gehauen hat, ist für ihn grund­sät­zlich nicht neu, aber er hat noch nie so vieles auf einen Schlag gehört.

«…und immer ver­sich­ern uns die Experten mit ern­ster Miene, dass dies oder jenes unter Ein­hal­tung der Gren­zw­erte für die Kon­sumenten unbe­den­klich sei. Mein lieber Hubert, damit sagen die dir ‚denke nicht selb­st, glaube mir‘!»

«Aber, aber…» ger­ade ist für Hubert eine Welt zusam­menge­brochen, es war so angenehm und bequem, sich auf Experten zu ver­lassen. «Aber Emmi» — die geneigten HEIM-Blogleser wis­sen, dass Hubert «Emmi» als Kose­form von «Emma» nutzt – es scheint, als ob der Stre­it beigelegt wäre, «mein liebes Emmilein, das… das… das heisst… du meinst, dass ich nichts mehr glauben darf, was die im Fernse­hen sagen?»

«Das habe ich nicht gesagt. Ich habe bloss gesagt, dass du bei allem, was sie dir auftis­chen, selb­st denken sollst. Und manch­mal kann man ja noch eine andere Quelle lesen. Vielle­icht wird dort etwas ganz Anderes aus­ge­sagt. Und jet­zt schlage ich vor, geniessen wir die selb­st­gemacht­en Gnoc­chis mit ein­er Vogelmieren-Pesto. Natur pur – wie du es lieb­st.» Dazu zwinkert sie ihm zu, und als sie ihm ein schönes Häufchen auf den Teller schöpft, ist für Onkel Hubert die Welt wieder in Ordnung.

Liebe HEIMisch-Blog-Leserin­nen und ‑Leser, vielle­icht habe ich Ihnen mit Emmas Aufzäh­lung ger­ade etwas viel zuge­mutet, aber es ist tat­säch­lich so, dass im nor­malen Haushalt an extrem vie­len Stellen Sub­stanzen vorkom­men, die man eigentlich nicht in sein­er Umge­bung haben möchte. Betrof­fen sind auch viele Möbel, Matratzen und syn­thetis­che Bettwaren. Es gibt Men­schen, die behaupten, wir seien von einem Gift­cock­tail umgeben. So drama­tisch würde ich es nicht aus­drück­en, aber ich finde, es schadet nicht, wenn man – wie Emma sagt – selb­st denkt. Wenn es zum Beispiel für einen Stoff einen Gren­zw­ert braucht, dann kann dieser Stoff nicht gesund sein. So etwas möchte ich auch in ein­er «unbe­den­klichen» Menge nicht in mein­er Matratze oder meinem Bettzeug.

Ich bin sehr froh, dass ich schon vor vie­len Jahren meinen Geschäfts-Weg in Rich­tung natür­lich und Natur gegan­gen bin. Wenn ich mich abends hin­lege – natür­lich in natür­lichen Mate­ri­alien – dann weiss ich, dass ich meinen Kun­den Pro­duk­te anbi­ete, die sie und mich ruhig schlafen lassen.

Unser Kredo: Möglichst natürlich schlafen und wohnen.

Giftcocktail_HEIMisch-#131_Beitragsbild-im-Text_natürlich-schlafen

Wenn Sie sich keine Gedanken über Gren­zw­erte machen möcht­en, find­en in meinem Sor­ti­ment natür­liche Matratzen , natür­liche Bettdeck­en, natür­liche Bet­twäsche und auch natür­liche Möbel.

So lebt und schläft es sich ein­fach besser.

 

 

Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim The­ma «Schlaf Kindlein, schlaf» wieder dabei zu haben.

 

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn­ber­ater und Selbstdenker

 

 

Möcht­en Sie den HEIMisch-Blog auch in Zukun­ft erhalten?

Abon­nieren Sie ganz ein­fach meinen Blog und Sie erhal­ten ihn zwei­wöchentlich bequem ins elek­tro­n­is­che Post­fach geliefert.

Hinterlassen Sie einen Kommentar