Die grüne Neune #127
… aus frischen, jungen Kräutern
Omas sind bekannt als liebevoll, weise und gütig. Sie können auch ziemlich dickköpfig und stur sein. Das habe ich gerade selbst wieder erlebt! Im letzten Blogbeitrag habe ich für heute «Omas Tricks» angekündigt – und damit sind nicht Omas Judotricks gemeint (ein amüsantes Bild, wenn ich mir meine Oma im Judogewand auf der Matte vorstelle) – aber sie will einfach nicht damit herausrücken. Ich brauche also noch etwas Zeit, um ihr die Tricks zu entlocken.
Wie es der Zufall so will, hat dafür eine Kräuterhexe auf ihrem Besen direkt vor unserem Haus eine Notlandung hingelegt. Der Antrieb ihres Fluggeräts hat gestottert. Ich habe ihn repariert, es musste bloss das Kräutersudeinspritzdüsenventil einmal richtig durchgepustet werden. Zum Dank hat sie mir das Rezept für «Die grüne Neune» – auch «Gründonnerstags-Suppe» genannt – verraten.
Wissen Sie übrigens, woher der Gründonnerstag (Donnerstag vor Ostern) seinen Namen hat?
Nein, es ist nicht der Grün-dungstag der grünen Partei. Und es ist auch nicht so, dass alle Ampeln einen Tag lang nur grün anzeigen. Die Herkunft der Bezeichnung ist unsicher, aber es gibt zwei mögliche Erklärungen: Grün galt im Mittelalter als Farbe der Busse und Reue. Am Tag vor Karfreitag bemühten sich die Gläubigen ganz besonders um Vergebung ihrer Sünden, um am Todestag von Jesus Christus mit Gott im Reinen zu sein. Eine andere Erklärung geht davon aus, dass mit «grün» ursprünglich nicht die Farbe gemeint war, sondern dass dieses vom mittelhochdeutschen Wort «grinen» oder «grönen» (berndeutsch: «gränen») stammte, was so viel wie «weinen» oder «klagen» bedeutet. In diesem Fall würde der Name des Tages auf den Schmerz und das Klagen über das Leiden Christi vor seinem Tod hinweisen.
Nun zurück zur «grünen Neune» oder «Gründonnerstags-Suppe». «Grüne Neune» wird sie genannt, weil sie im Original aus neun frischen, jungen Kräutern zubereitet wird und «Gründonnerstags-Suppe» heisst sie, weil die Kräuter im frühen Frühling (um Ostern herum) besonders viel Energie liefern und den Körper entgiften.
Möglich sind: Brennnessel, Scharbockskraut, Schafgarbe, Brunnenkresse, Giersch, Gundermann, Bärlauch, Sauerklee, Vogelmiere, behaartes Schaumkraut, Löwenzahn (wenig), Spitzwegerich (wenig), Gänseblümchen und Taubnessel. Wählen Sie neun davon (oder auch nur sieben), aber gönnen Sie sich diese wunderbare Suppe
Rezept
1 EL Öl, 1 Zwiebel | andünsten |
3 mittelgrosse, gewürfelte Kartoffeln | zugeben und |
1 Liter Bouillon | ablöschen und weichkochen |
ev. einige Tropfen Zitronensaft | je nach Geschmack |
Salz und Pfeffer | würzen |
Kräuter | klein schneiden oder pürieren |
1 Tasse Rahm (oder weniger) | zufügen, abschmecken |
10 Minuten stehen lassen, damit die Wirkstoffe in die Suppe gehen (wie Tee ziehen lassen).
Geniessen!
Wettbewerbs-Gewinner
Letztes Jahr habe ich den Jubiläums-Wettbewerb im Mondholz-Blogbeitrag integriert und nun die glücklichen Gewinner Martina und Thomas Nussbaumer besucht, als sie ihren Preis eingelöst haben: Eine Woche Gratis-Ferien in der Holz100-Ferienwohnung in Steinen SZ. Gerne möchte ich Ihnen Auszüge aus ihrem Feedback präsentieren: «Nun ist Montag und Steinen, der Waldzauber, ist Geschichte! Die Wohnung hat uns sehr entspannt (guter Schlaf). Thomas konnte sich erholen und die schmerzenden Achseln sind wieder fit. Hoffentlich dauert dies lange an. […] Wir waren so richtig daheim. Die aufgestellten Bücher von Erwin Toma haben mich gefesselt, denn das Wissen über Bäume war mir so nicht bekannt und ist mega faszinierend. […] In einem Buch fand ich die Pechsalbe für pilzbefallene Nägel und gab diese am Samstag in Auftrag bei meiner Schwester. Sie ist eine Kräuterhexe und hat allerlei Zutaten zu Hause. …»
Wer weiss, vielleicht gibt es wieder einmal eine Ferienwoche zu gewinnen und Sie bekommen nochmals eine Gewinnchance!
Nun wünsche ich Ihnen frohe Ostern und freue mich, Sie in zwei Wochen beim Thema «Omas Tricks» wieder dabei zu haben – sofern sie sie rausrückt.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohnberater und Suppen-Liebhaber
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