Matratzen-Potpourri_2 #109
Zweimal lebenslänglich
Erinnern Sie sich noch an das Matratzen-Potpourri im Blog Nummer 104? Ich habe Ihnen eine Reihe von Matratzen vorgestellt, die ich nicht im Sortiment führe. Heute nehme ich diesen Faden auf und präsentiere Ihnen zuerst ein ganz spezielles Bett: Das Nagelbett.
Sie denken jetzt sicher «hübsches Wortspiel» und meinen, es gehe um das Nagelbett bei den Finger- und Zehennägeln.
Falsch. Es geht tatsächlich um DAS Nagelbett, das Lieblings-Möbelstück der Fakire.
«Fa… ‑wie-bitte?», würde Onkel Hubert fragen.
Fakir.
«Überall diese englischen Wörter!», würde er wahrscheinlich weiter schimpfen, ohne zu wissen, dass das Wort aus dem Arabischen stammt und ursprünglich «arm» bedeutet. Neben seiner religiösen Bedeutung gibt es auch eine umgangssprachliche, die einen Menschen meint, der scheinbar schmerzhafte Dinge tut und problemlos erträgt (https://de.wikipedia.org/wiki/Fakir). Eines dieser Dinge ist das Liegen auf einem Nagelbett.
Ich kann mir ehrlich gesagt nicht, vorstellen, dass es extrem bequem sein kann und hätte als Betten-Profi vor allem Mühe mit der Frage, welches Kissen ich dazu empfehlen kann 😀. Wobei, für Anhänger von Akupunktur könnte ein Nagelbett womöglich DIE ultimative Liegestatt sein.
Wie Sie wissen bin ich für möglichst metallfreie Betten, kann deshalb auch aus diesem Grund kein Nagelbett empfehlen. Sollten Sie jedoch eine Karriere als Freizeit-Fakir anstreben, würde ich auf Bestellung gerne etwas Derartiges produzieren.
«Schluss mit dem Blödsinn!», habe ich von meiner Mutter früher oft zu hören bekommen, jetzt muss ich mich selbst zur Ordnung rufen und definitiv zum heutigen Hauptthema übergehen, den empfehlenswerten Matratzen.
Beginnen wir mit der Rosshaar-Matratze
Womöglich denken Sie jetzt gerade an eine ultraschwere, zusammengepresste, unförmige, miefende, verfleckte Matratze, wie Sie sie in der Knechtekammer eines alten Bauernhauses vor vielen Jahrzehnten einmal gesehen haben.
Darauf möchte ich auch nicht schlafen. Eine Rosshaar-Matratze, wie sie heute produziert wird, ist in meinen Augen jedoch etwas vom Allerbesten, was Sie sich gönnen können. Verarbeitet wird praktisch ausschliesslich Ross-Schweifhaar, das in einem äusserst aufwändigen Verfahren zuerst (ohne Chemie!) gewaschen und getrocknet wird. Anschliessend werden die Haare gekräuselt und gedämpft. Der Wasserdampf sorgt dafür, dass die elastische Kräuselung für immer fixiert bleibt. Nun kommt das Haar für 24 Stunden in eine Trocknungskammer und wird danach noch rund drei Monate gelagert, bevor es zu Matratzen verarbeitet wird.
Rosshaar-Matratzen sind in Sachen Temperatur- und Feuchtigkeitsregulation absolute Spitze! Sie sind sehr temperaturausgleichend und sorgen für ein wohltuendes, trockenes Schlafklima. Dank dieser Eigenschaften fühlen sich Hausstaubmilben überhaupt nicht wohl und glänzen durch Abwesenheit. Gut für Allergiker!
Auch Rosshaar-Allergiker können auf einer Rosshaar-Matratze schlafen, weil jenes Eiweiss, auf das sie allergisch reagieren, durch das Waschen und Dämpfen beseitigt worden ist. Zusätzlich schützen diese Matratzen vor elektrostatischer Aufladung und vermindern die Belastung durch Elektrosmog.
Wie die Heavy Metal-Band Poison in ihrem 80er-Jahre-Welthit «Every Rose Has Its Thorn» gesungen hat, gibt es auch bei der Rosshaarmatratze einen Dorn (natürlich nur im übertragenen Sinn), das ist der relativ hohe Anschaffungspreis. Dafür dürfen Sie sich über ein extrem langlebiges Produkt freuen. Wird der Preis ins Verhältnis zur Lebensdauer gesetzt, sieht die Rechnung deutlich besser aus, das sollte man im Hinterkopf behalten.
Das Beste habe ich mir für den Schluss aufgespart: Bei Rosshaar-Matratzen gebe ich Ihnen eine lebenslange Garantie, dass Sie nicht durch nächtliches Wiehern geweckt werden J.
Wenden wir uns nun dem nächsten und letzten Vertreter unseres Matratzen-Potpourris zu.
Naturlatex-Matratzen
Fall Sie auf tierische Produkte verzichten möchten, sind Matratzen aus Naturlatex die erste Wahl. Bereits in den HEIMisch-Blog-Beiträgen Nummer 2 und 7 habe ich ausführlich über Naturlatex und dessen Eigenschaften geschrieben, das können Sie gerne dort nachlesen. Deshalb lasse ich den Herstellungsprozess weg und konzentriere mich auf Vor- und Nachteile der Matratzen.
Der Rohstoff für Naturlatex ist Kautschuk, der weisse «Milchsaft» des Kautschukbaumes. Bei ökologischem und nachhaltigem Anbau ist dies ein nachwachsender, schadstofffreier Rohstoff. Die Matratzen sind einerseits sehr punktelastisch und stützen andererseits ebenso gut. Ihr Körper bekommt jene Entlastung und Unterstützung, die er braucht. Wie die Rosshaar-Matratze bieten auch Naturlatex-Modelle eine optimale Wärme- und Feuchtigkeitsregulation, was sie für Milben sehr unattraktiv macht. Entsprechend ist sie für Allergiker geeignet.
Eher nachteilig ist hingegen das relativ hohe Gewicht. Der Anschaffungspreis ist, verglichen mit Billigprodukten, eher höher, wird der Vergleich jedoch mit bekannten Marken (synthetische Produkte) gemacht, sind meine natürlichen Matratzen konkurrenzfähig – und die lange Lebensdauer spricht ebenfalls für sie. Auch hier gebe ich eine lebenslange Garantie: Beim Kautschuk spricht man gerne von Milchsaft. Ich garantiere Ihnen, dass diese «Milch» lebenslänglich ohne Kühlung haltbar ist 😄.
Abschliessend erinnere ich Sie nochmals an meine reduzierten Öffnungszeiten: Zwischen 29. Juli bis und mit 15. August heisse ich Sie gerne auf Voranmeldung willkommen.
Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim Thema «Nervige Sache» wieder dabei zu haben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohnberater und Rosshaar-Naturlatex-Matratzen-Liebhaber
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