Onkel Theos fauler Spruch

 

Kurzzeit­fas­ten dauert bei Onkel Theo immer von 8 Uhr, wenn er sein Früh­stück been­det, bis ca. 09.30 Uhr, wenn er herzhaft in ein knus­prig-frisches Brötchen vom Bäck­er beisst. Sein täglich­es Langzeit­fas­ten hinge­gen startet nach dem oblig­at­en Kaf­fee und einem Stück Kuchen oder son­st etwas Leck­erem, um das Mit­tagessen abzu­run­den. Meist hält er bis gegen 17 Uhr durch, bevor er sich mit einem Joghurt für die lange Enthalt­samkeit belohnt. Mehr will er nicht essen, schliesslich wartet Punkt 18.30 Uhr das Aben­dessen auf ihn.

Am Abend erholt er sich gerne von den Fas­te­nanstren­gun­gen des Tages und gön­nt sich schon mal eine Tafel Schoko­lade oder wenn es sehr hart war, kann dur­chaus  auch ein Fam­i­lien­päckchen Chips daran glauben müssen, während er vor dem Fernse­her sitzt.

Wirft seine liebe Ehe­gat­tin ihm einen tadel­nden Blick zu, dann über­sieht er diesen geflissentlich oder kon­tert mit dem immer gle­ichen Spruch: «Berta, du weisst doch, je mehr ich esse, desto schw­er­er bin ich und je schw­er­er ich bin, desto tiefer sinke ich in den Schlaf.» Anfänglich hat er über seinen Spruch noch gelacht, heute bringt er ihn nur noch aus Gewohn­heit und weil ihm nichts Besseres ein­fällt. Ins­ge­heim weiss er, dass er damit falsch liegt. Aber zugeben würde er das nie und nim­mer. Wo kämen wir hin!

Bei ihrem Hochzeits­fest und auch die ersten Jahre danach war er ein schlankes Bürschchen, das sich fast hin­ter einem Besen­stiel ver­steck­en kon­nte, heute braucht es dazu eine aus­gewach­sene Putz­mas­chine. Let­zthin hat er fest­gestellt, dass er für jedes der 40 Ehe­jahre ein Kilo­gramm zugelegt hat.

Ich bin sich­er, dass diese Geschichte – ohne meine übliche Prise Über­spitzung – in vie­len Schweiz­er Haushal­ten All­t­ag ist. Und ich bin fast sich­er, dass viele Men­schen aus dieser Sit­u­a­tion raus möcht­en, aber nicht wis­sen wie oder den Willen dazu nicht aufbringen.

Diesen Men­schen möchte ich mein 8er-Rei­he-Fas­ten vorstellen: 8 – 16 – 24.

Offiziell heisst es zwar 16/8‑Fasten, aber mir gefällt meine Ver­sion besser.

Begin­nen wir bei der let­zten Zahl: Mit 24 ist ein ganz­er Tag gemeint. 16 beze­ich­net die Stun­den, während denen ich nichts essen und nur trinken darf und 8 jene, wo essen erlaubt ist.

Entschei­dend für den Erfolg dieser Meth­ode ist der Startzeit­punkt für die 16 Fas­ten-Stun­den. Schlaumeier (siehe let­zten Blog­beitrag) begin­nen mor­gens um 8 Uhr mit Fas­ten und dürften dann pünk­tlich um Mit­ter­nacht wieder mit essen begin­nen. Das passt vielle­icht für Nachtschichtar­beit­er, die den ganzen Tag ver­schlafen, aber für die meis­ten Men­schen, ist das eher ungeschickt gewählt.

Natür­lich müssen die Zeit­en indi­vidu­ell angepasst sein, aber bei vie­len Men­schen klappt es, wenn sie abends um 20 Uhr mit essen aufhören und erst am näch­sten Tag um 12 Uhr wieder zugreifen. Andere lassen lieber das Aben­dessen weg und essen beispiel­sweise zwis­chen 7 Uhr mor­gens und 15 Uhr nachmittags.

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Das Wort Break­fast kommt vom Begriff “Fas­ten brechen” (beim 16/8 Mod­ell, 16 Std. nach der let­zten Mahlzeit)

Diese Art zu fas­ten, nen­nt man auch Inter­vall­fas­ten (oder inter­mit­tieren­des Fas­ten) und es hat nach­weis­lich pos­i­tive Effek­te auf die Gesund­heit. Stellen Sie sich Ihren Kör­p­er wie ein gross­es Einkauf­s­cen­ter vor, in dem den ganzen Tag über Betrieb herrscht. Wirk­lich sauber machen kön­nen Sie in dieser Zeit nicht, dafür braucht es die Schliesszeit­en. Über­tra­gen auf Ihren Kör­p­er sind die Schliesszeit­en jene Zeit­en, in denen keine Nahrung zuge­führt wird. Geschieht das nur während acht, neun oder zehn Stun­den, reicht die Zeit oft nicht für einen anständi­gen «Haus­putz» in ihrem Kör­p­er. Geben Sie ihm jedoch täglich 16 Stun­den Zeit, dann kann der grösste Teil des in den Zellen ange­sam­melten Mülls abtrans­portiert werden.

Natür­lich bringt diese Meth­ode nichts, wenn Sie sich während acht Stun­den hem­mungs­los durch den Vor­ratss­chrank fut­tern. Man geht davon, aus, dass Sie völ­lig nor­mal essen, aber eine Mahlzeit aus­lassen. Diese Fas­ten­form dient in erster Lin­ie Ihrer Gesund­heit und nicht dem Abnehmen, aber das geschieht in den meis­ten Fällen als Neben­ef­fekt auch.

Ich halte es mit dem 8er-Rei­he-Fas­ten wie mit allem im Leben: Keine Ide­olo­gie daraus machen! Wenn man ein­ge­laden ist oder auswärts essen geht, dann isst man halt nach 20 Uhr. Na und?!

Wenn wir jet­zt zum Schluss noch den Link zwis­chen Fas­ten (siehe den ergänzen­den Beitrag) und Schlafen her­stellen, dann kann ich Ihnen eines garantieren: Nur weil Sie Inter­vall­fas­ten prak­tizieren, schlafen Sie nicht automa­tisch bess­er, aber wenn Sie sich abends noch voll­stopfen, dann schlafen Sie automa­tisch schlechter. Das Inter­vall­fas­ten trägt zu Ihrer Gesund­heit bei und erhöht die Chan­cen auf guten Schlaf. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

 

Nun freue ich mich, Sie beim näch­sten Blog­beitrag zum The­ma «Met­all und Schlafen» wieder dabeizuhaben.

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn-Berater und 8er-Reihe-Spezialist

 

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