Kurzzeitfasten #53
Onkel Theos fauler Spruch
Kurzzeitfasten dauert bei Onkel Theo immer von 8 Uhr, wenn er sein Frühstück beendet, bis ca. 09.30 Uhr, wenn er herzhaft in ein knusprig-frisches Brötchen vom Bäcker beisst. Sein tägliches Langzeitfasten hingegen startet nach dem obligaten Kaffee und einem Stück Kuchen oder sonst etwas Leckerem, um das Mittagessen abzurunden. Meist hält er bis gegen 17 Uhr durch, bevor er sich mit einem Joghurt für die lange Enthaltsamkeit belohnt. Mehr will er nicht essen, schliesslich wartet Punkt 18.30 Uhr das Abendessen auf ihn.
Am Abend erholt er sich gerne von den Fastenanstrengungen des Tages und gönnt sich schon mal eine Tafel Schokolade oder wenn es sehr hart war, kann durchaus auch ein Familienpäckchen Chips daran glauben müssen, während er vor dem Fernseher sitzt.
Wirft seine liebe Ehegattin ihm einen tadelnden Blick zu, dann übersieht er diesen geflissentlich oder kontert mit dem immer gleichen Spruch: «Berta, du weisst doch, je mehr ich esse, desto schwerer bin ich und je schwerer ich bin, desto tiefer sinke ich in den Schlaf.» Anfänglich hat er über seinen Spruch noch gelacht, heute bringt er ihn nur noch aus Gewohnheit und weil ihm nichts Besseres einfällt. Insgeheim weiss er, dass er damit falsch liegt. Aber zugeben würde er das nie und nimmer. Wo kämen wir hin!
Bei ihrem Hochzeitsfest und auch die ersten Jahre danach war er ein schlankes Bürschchen, das sich fast hinter einem Besenstiel verstecken konnte, heute braucht es dazu eine ausgewachsene Putzmaschine. Letzthin hat er festgestellt, dass er für jedes der 40 Ehejahre ein Kilogramm zugelegt hat.
Ich bin sicher, dass diese Geschichte – ohne meine übliche Prise Überspitzung – in vielen Schweizer Haushalten Alltag ist. Und ich bin fast sicher, dass viele Menschen aus dieser Situation raus möchten, aber nicht wissen wie oder den Willen dazu nicht aufbringen.
Diesen Menschen möchte ich mein 8er-Reihe-Fasten vorstellen: 8 – 16 – 24.
Offiziell heisst es zwar 16/8‑Fasten, aber mir gefällt meine Version besser.
Beginnen wir bei der letzten Zahl: Mit 24 ist ein ganzer Tag gemeint. 16 bezeichnet die Stunden, während denen ich nichts essen und nur trinken darf und 8 jene, wo essen erlaubt ist.
Entscheidend für den Erfolg dieser Methode ist der Startzeitpunkt für die 16 Fasten-Stunden. Schlaumeier (siehe letzten Blogbeitrag) beginnen morgens um 8 Uhr mit Fasten und dürften dann pünktlich um Mitternacht wieder mit essen beginnen. Das passt vielleicht für Nachtschichtarbeiter, die den ganzen Tag verschlafen, aber für die meisten Menschen, ist das eher ungeschickt gewählt.
Natürlich müssen die Zeiten individuell angepasst sein, aber bei vielen Menschen klappt es, wenn sie abends um 20 Uhr mit essen aufhören und erst am nächsten Tag um 12 Uhr wieder zugreifen. Andere lassen lieber das Abendessen weg und essen beispielsweise zwischen 7 Uhr morgens und 15 Uhr nachmittags.
Diese Art zu fasten, nennt man auch Intervallfasten (oder intermittierendes Fasten) und es hat nachweislich positive Effekte auf die Gesundheit. Stellen Sie sich Ihren Körper wie ein grosses Einkaufscenter vor, in dem den ganzen Tag über Betrieb herrscht. Wirklich sauber machen können Sie in dieser Zeit nicht, dafür braucht es die Schliesszeiten. Übertragen auf Ihren Körper sind die Schliesszeiten jene Zeiten, in denen keine Nahrung zugeführt wird. Geschieht das nur während acht, neun oder zehn Stunden, reicht die Zeit oft nicht für einen anständigen «Hausputz» in ihrem Körper. Geben Sie ihm jedoch täglich 16 Stunden Zeit, dann kann der grösste Teil des in den Zellen angesammelten Mülls abtransportiert werden.
Natürlich bringt diese Methode nichts, wenn Sie sich während acht Stunden hemmungslos durch den Vorratsschrank futtern. Man geht davon, aus, dass Sie völlig normal essen, aber eine Mahlzeit auslassen. Diese Fastenform dient in erster Linie Ihrer Gesundheit und nicht dem Abnehmen, aber das geschieht in den meisten Fällen als Nebeneffekt auch.
Ich halte es mit dem 8er-Reihe-Fasten wie mit allem im Leben: Keine Ideologie daraus machen! Wenn man eingeladen ist oder auswärts essen geht, dann isst man halt nach 20 Uhr. Na und?!
Wenn wir jetzt zum Schluss noch den Link zwischen Fasten (siehe den ergänzenden Beitrag) und Schlafen herstellen, dann kann ich Ihnen eines garantieren: Nur weil Sie Intervallfasten praktizieren, schlafen Sie nicht automatisch besser, aber wenn Sie sich abends noch vollstopfen, dann schlafen Sie automatisch schlechter. Das Intervallfasten trägt zu Ihrer Gesundheit bei und erhöht die Chancen auf guten Schlaf. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.
Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Metall und Schlafen» wieder dabeizuhaben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und 8er-Reihe-Spezialist
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