Fasten #28
Was hat Fasten mit Schlafen zu tun?
Gemütlich haben Sie sich in den Sessel gefläzt. Die Hand greift mechanisch im 10-Sekunden-Takt nach rechts, wird zum Mund geführt, verharrt dann einen Moment entspannt auf dem Bauch, bis sie wieder nach rechts ausgefahren wird, zugreift, zum Mund geht…
Der abendliche Krimi ist so spannend, Sie können den Blick nicht vom Bildschirm lösen, aber das ist auch nicht nötig, Ihre Hand findet mit traumwandlerischer Sicherheit ihr Ziel. Tausendfach praktiziert! Bis Sie irgendwann ins Leere greift und Sie sich fragen, wohin die Pommes Chips verschwunden sind.
Früher waren die Packungen grösser.
Ganz sicher!
Szenenwechsel.
Zu Beginn Ihrer Berufskarriere waren die Dinger verschämt in der untersten Schublade versorgt – ganz zuhinterst. Sie mussten sich bücken und herumkramen um heranzukommen. Mit den Jahren sind sie immer weiter nach oben gewandert. Heute liegen die Süssigkeiten in der obersten Schublade und sind bequem erreichbar. Immer etwa Mitte Nachmittag meldet sich das Schoko-Teufelchen, rumort in Ihren Eingeweiden und lenkt Sie vom konzentrierten Arbeiten ab. Früher haben Sie sich noch dagegen gewehrt und es möglichst lange herausgezögert, bis die Hand verschämt zur Schublade geglitten ist. Heute ist das anders. Sie wissen, dass Sie viel schneller wieder effizient arbeiten, wenn Sie das Teufelchen ruhig stellen, also geben Sie dem Drang sofort nach – selbstverständlich aus reinem Pflichtbewusstsein.
Und dann gibt es noch dieses Ding mit dem urschweizerischen Namen: Das Bettmümpfeli. Früher war es tatsächlich ein Mümpfeli, heute ist es eher ein Mumpf oder gar ein Super-Mumpf. Für alle, die des Dialekts nicht mächtig sind, hier die Übersetzung: ein Bettmümpfeli ist ein Häppchen vor dem Schlafengehen. Eine liebgewonnene Tradition aus Grossmamis Zeiten, als Sie nach dem Abendessen noch ins grosse Glas greifen und mit Ihrem kleinen Händchen etwas Leckeres herausfischen durften. Heute sind die Händchen deutlich grösser und das Herausfischen erinnert eher an Schleppnetz-Fischerei.
Nun aber Schluss mit der Vorrede, kommen wir zum eigentlichen Thema, dem Fasten.
Mit Leichtigkeit schlafen
Aber, was hat Fasten mit dem «Schlaf-Holz-Wohn-öko-Bernhard Heim» zu tun?
Es geht mir um ganzheitliches Wohlbefinden, was viel zu einem guten Schlaf beiträgt.
Wer seiner Verdauung nie eine Ruhepause gönnt, darf sich nicht wundern, wenn diese keine Ruhe gibt und immer irgendwie herumrumort. Fasten ist, wie wenn Sie den Haushalt entrümpeln oder einen Frühlingsputz machen. Alles wirkt nachher viel schöner, und Sie fühlen sich wohler in Ihren vier Wänden.
Diesen Frühling habe ich selbst einen Frühlingsputz, sprich eine Fastenkur, gemacht, um meinen Körper zu entgiften. Die fünf bis sechs Kilogramm Gewichtsverlust sind dabei nur eine positive Begleiterscheinung gewesen. Die ganze Kur hat bloss zwei Wochen gedauert, aber ich sage Ihnen, zwei Wochen sind 14 Tage, sind 336 Stunden, sind 20‘160 Minuten und das kann verflixt lange sein.
Während der ersten Vorbereitungs-Woche habe ich nur noch Früchte, Gemüse und Salat gegessen und auf Zucker, Salz, Alkohol und Kaffee verzichtet. In der zweiten, der eigentlichen Fastenwoche, habe ich jeweils über den Vormittag verteilt einen Früchte-Gemüse-Wildkräuter-Smoothie zu mir genommen und am Abend eine ausgekochte Gemüsesuppe (nur die Flüssigkeit, ohne Gemüse und ohne Salz – genau genommen ist es heisses Wasser mit Gemüsearoma).
Die ersten drei Tage ohne feste Nahrung waren ziemlich hart. In der vierten Nacht bin ich im Traum in eine Pizzeria eingebrochen und habe mir genüsslich eine Riesenpizza… nein, das stimmt jetzt wirklich nicht, aber es war schon hart.
Ab dem vierten Tag hatte sich der Körper umgestellt, und ein angenehm leichtes Gefühl hat sich eingestellt. Ich weiss, dass es nach einem Widerspruch klingt, aber ich habe in der Folge mit einem Gefühl von Leichtigkeit tief und fest geschlafen.
Nach der zweiten Woche habe ich mich echt auf das Fastenbrechen gefreut. Übrigens sagt das englische «Breakfast» (Frühstück) genau dies aus:
Fastenbrechen nach der Nacht. Wer sich jetzt vorstellt, dass ich mich am ersten Tag danach wie ein Mähdrescher quer durch ein Buffet gefuttert habe, täuscht sich gewaltig. Die ersten Tage isst man nur wenig und leicht, um den Organismus behutsam wieder an feste Speisen zu gewöhnen.
Heute esse ich wieder normal, gönne mir hin und wieder ein Glas Wein und einen Kaffee, aber ich werde das Fasten in meine Jahresplanung aufnehmen. Mindestens einen «Frühlingsputz» pro Jahr gönne ich mir.
Schon länger praktiziere ich das Kurzzeitfasten, auch 16/8‑Fasten genannt. Was es damit auf sich hat, erzähle ich Ihnen zu einem späteren Zeitpunkt.
Der heutige Wettbewerb hat nichts mit dem Thema zu tun, ich möchte Ihnen die Gelegenheit geben, sich einmal mit Kapok auseinanderzusetzen, einem Material, das ausserordentliche Eigenschaften besitzt. Beantworten Sie mir die Frage, ob man die Kapokfaser auch spinnen kann und Sie haben die Chance auf einen schönen Preis. Unter allen richtigen Antworten (bis spätestens 21. Juni) verlose ich ein DORMIENTE Kapok-Kissen «Isopillo Med»
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Beim nächsten Blogbeitrag geht es um die Arve/Zirbe und deren Wirkung auf uns Menschen. Ich freue mich, Sie auch in 2 Wochen wieder dabei zu haben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und Fastenpraktizierer
Man kann sie spinnen.
Liebe Grüsse
Markus