Weihnachten und Dankbarkeit #119
Danke
Bei jedem Schritt knirscht der Schnee unter den Schuhen, der Atem gefriert in der Luft. Vor einigen Jahren haben Tante Emma und Onkel Hubert mit etwas begonnen, was mittlerweile zu einer schönen Tradition geworden ist: Nach dem Festschmaus von Heiligabend gehen sie spätabends auf einen langen Spaziergang. Am liebsten stapfen sie durch winterlich verschneite Landschaften, wo sie sich an keine Wege halten müssen, sondern querfeldein gehen können. Unter Sternenhimmel und Mondlicht hat dieser Spaziergang etwas Magisches.
Nach anfänglichem Zögern getrauen Sie sich nun sogar, ein Stück durch den Wald zu gehen. «Ich mag Bäume, sie sind so etwas wie Freunde für mich», hat Onkel Hubert vor drei Jahren zu seiner Emma gesagt und ergänzt: «Wieso soll ich Angst haben, wenn ich von lauter Freunden umgeben bin!?» Ob er tatsächlich so mutig ist, oder es bloss vorspielt, weiss nur er, aber Tante Emma hängt sich auf diesem Wegstück sehr, sehr gerne bei ihm ein. … und ihm gefällt die Rolle als Beschützer.
Mindestens eine Stunde sind sie jeweils unterwegs, manchmal sogar zwei, und geniessen jede Minute. Auch wenn sie es in ihrem Alter ruhiger angehen lassen können, ist auch für sie die Vorweihnachtszeit und der Heiligabend im Kreis der Familie anstrengend. Umso schöner ist es, sich Zeit für sich selbst zu nehmen.
Nach der Rückkehr in die warme Stube trinken sie einen heissen Tee, eine herrlich duftende Mischung mit «Zimt, Sternanis, Hagebutten, Hibiskus, Orangenschalen, Apfelstückchen…»
«…Schatz, es ist gut, ich muss die Details nicht wissen, ich habe ihn im Bio-Laden gekauft», unterbricht Emma ihren Hubert sanft, der sich seit einiger Zeit angewöhnt hat, «nichts mehr zu konsumieren, ohne zu wissen, was drin ist!»
Seit 37 Jahren sind sie verheiratet, kennen einander in- und auswendig und wissen durchaus, wie ein knackiger Streit geht. Ebenso haben sie gelernt, sich zu versöhnen, und über die Unzulänglichkeiten des Gegenübers hinwegzusehen. «Wir schlafen nie ein oder gehen getrennt aus dem Haus, ohne uns versöhnt zu haben», hat Emma letzthin in ihrer Strickrunde erzählt, «das ist eine Vereinbarung, die wir im ersten Ehejahr getroffen haben. Wir haben sie damals in unser gemeinsames Fotoalbum geschrieben und beide unterzeichnet. Sie bringt uns dazu, dass wir uns einem Streit immer stellen und nach Lösungen suchen müssen.»
So speziell und eigen die Beiden als Individuen sind, so wunderbar harmonieren Emma und Hubert als Team. Den Schlüssel zu ihrem langen Glück haben sie vor 30 Jahren gefunden, als es im siebten Ehejahr ernsthaft kriselte. In einem Coaching haben sie die Kraft der Dankbarkeit erlebt und das Danken seither bewusst in ihren Alltag integriert.
Liebe HEIMisch-Blog-Leserin und ‑Leser, diese Ausgabe meines Blogs ist anders als üblich, wir lernen Emma und Hubert von einer unbekannten Seite kennen. Aus Anlass der bevorstehenden Weihnachtstage habe ich mir erlaubt abzutauchen und einige tiefsinnige Gedanken zu formulieren. Vielleicht können Sie etwas davon in Ihr eigenes Leben integrieren oder in den Kommentaren Ihre eigenen Erfahrungen teilen – ganz wie Sie möchten – ich würde mich freuen.
Nun freue ich mich, Ihnen von Herzen für Ihre Treue zu danken, sei es als Blog-Leserin oder Kunde. Ich bin sehr dankbar, legen Sie ebenso viel Wert auf natürliches Wohnen und gesundes Schlafen wie ich und sind Kundin respektive Kunde bei mir.
Ich wünsche Ihnen ein frohes Weihnachtsfest mit vielen guten Momenten und Begegnungen mit lieben Menschen. Feiern Sie Weihnachten nicht, dann wünsche ich Ihnen ebenso sehr eine gute Zeit und ein paar gemütliche Augenblicke – alleine oder in fröhlicher Runde.
Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim Thema «HEIMisch-Blog die Zweite» wieder dabei zu haben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohnberater und dankbarer Mitmensch
Möchten Sie den HEIMisch-Blog auch in Zukunft erhalten?
Abonnieren Sie ganz einfach meinen Blog und Sie erhalten ihn zweiwöchentlich bequem ins elektronische Postfach geliefert.