Danke

 

Bei jedem Schritt knirscht der Schnee unter den Schuhen, der Atem gefriert in der Luft. Vor eini­gen Jahren haben Tante Emma und Onkel Hubert mit etwas begonnen, was mit­tler­weile zu ein­er schö­nen Tra­di­tion gewor­den ist: Nach dem Festschmaus von Heili­ga­bend gehen sie spätabends auf einen lan­gen Spazier­gang. Am lieb­sten stapfen sie durch win­ter­lich ver­schneite Land­schaften, wo sie sich an keine Wege hal­ten müssen, son­dern  quer­feldein gehen kön­nen. Unter Ster­nen­him­mel und Mondlicht hat dieser Spazier­gang etwas Magisches.

Nach anfänglichem Zögern getrauen Sie sich nun sog­ar, ein Stück durch den Wald zu gehen. «Ich mag Bäume, sie sind so etwas wie Fre­unde für mich», hat Onkel Hubert vor drei Jahren zu sein­er Emma gesagt und ergänzt: «Wieso soll ich Angst haben, wenn ich von lauter Fre­un­den umgeben bin!?» Ob er tat­säch­lich so mutig ist, oder es bloss vor­spielt, weiss nur er, aber Tante Emma hängt sich auf diesem Wegstück sehr, sehr gerne bei ihm ein. … und ihm gefällt die Rolle als Beschützer.

Min­destens eine Stunde sind sie jew­eils unter­wegs, manch­mal sog­ar zwei, und geniessen jede Minute. Auch wenn sie es in ihrem Alter ruhiger ange­hen lassen kön­nen, ist auch für sie die Vor­wei­h­nacht­szeit und der Heili­ga­bend im Kreis der Fam­i­lie anstren­gend. Umso schön­er ist es, sich Zeit für sich selb­st zu nehmen.

Nach der Rück­kehr in die warme Stube trinken sie einen heis­sen Tee, eine her­rlich duf­tende Mis­chung mit «Zimt, Ster­na­nis, Hage­but­ten, Hibiskus, Orangen­schalen, Apfelstückchen…»

«…Schatz, es ist gut, ich muss die Details nicht wis­sen, ich habe ihn im Bio-Laden gekauft», unter­bricht Emma ihren Hubert san­ft, der sich seit einiger Zeit angewöh­nt hat, «nichts mehr zu kon­sum­ieren, ohne zu wis­sen, was drin ist!»

Seit 37 Jahren sind sie ver­heiratet, ken­nen einan­der in- und auswendig und wis­sen dur­chaus, wie ein knack­iger Stre­it geht. Eben­so haben sie gel­ernt, sich zu ver­söh­nen, und über die Unzulänglichkeit­en des Gegenübers hin­wegzuse­hen. «Wir schlafen nie ein oder gehen getren­nt aus dem Haus, ohne uns ver­söh­nt zu haben», hat Emma let­zthin in ihrer Strick­runde erzählt, «das ist eine Vere­in­barung, die wir im ersten Ehe­jahr getrof­fen haben. Wir haben sie damals in unser gemein­sames Fotoal­bum geschrieben und bei­de unterze­ich­net. Sie bringt uns dazu, dass wir uns einem Stre­it immer stellen und nach Lösun­gen suchen müssen.»

So speziell und eigen die Bei­den als Indi­viduen sind, so wun­der­bar har­monieren Emma und Hubert als Team. Den Schlüs­sel zu ihrem lan­gen Glück haben sie vor 30 Jahren gefun­den, als es im siebten Ehe­jahr ern­sthaft kriselte. In einem Coach­ing haben sie die Kraft der Dankbarkeit erlebt und das Danken sei­ther bewusst in ihren All­t­ag integriert.

Winterlandschaft mit Rauhreif und Sonneneinstrahlung

Liebe HEIMisch-Blog-Leserin und ‑Leser, diese Aus­gabe meines Blogs ist anders als üblich, wir ler­nen Emma und Hubert von ein­er unbekan­nten Seite ken­nen. Aus Anlass der bevorste­hen­den Wei­h­nacht­stage habe ich mir erlaubt abzu­tauchen und einige tief­sin­nige Gedanken zu for­mulieren. Vielle­icht kön­nen Sie etwas davon in Ihr eigenes Leben inte­gri­eren oder in den Kom­mentaren Ihre eige­nen Erfahrun­gen teilen – ganz wie Sie möcht­en – ich würde mich freuen.

Nun freue ich mich, Ihnen von Herzen für Ihre Treue zu danken, sei es als Blog-Leserin oder Kunde. Ich bin sehr dankbar, leg­en Sie eben­so viel Wert auf natür­lich­es Wohnen und gesun­des Schlafen wie ich und sind Kundin respek­tive Kunde bei mir.

Ich wün­sche Ihnen ein fro­hes Wei­h­nachts­fest mit vie­len guten Momenten und Begeg­nun­gen mit lieben Men­schen. Feiern Sie Wei­h­nacht­en nicht, dann wün­sche ich Ihnen eben­so sehr eine gute Zeit und ein paar gemütliche Augen­blicke – alleine oder in fröh­lich­er Runde.

 

 

Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim The­ma «HEIMisch-Blog die Zweite» wieder dabei zu haben.

 

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn­ber­ater und dankbar­er Mitmensch

 

 

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