Ich trauere Gabi nach!

 

Gabi ist schon vor Jahren in Rente gegan­gen. Heute geniesst sie die Ruhe, ins­beson­dere dass man sie nicht dauernd ruft. Früher war sie vor allem bei den 18-jähri­gen sehr beliebt und wei­therum bekan­nt. Ich bin fast sich­er, Sie haben sie auch ken­nen gelernt!

GABI aus dem Nothelferkurs.

Während Jahrzehn­ten war sie DIE Esels­brücke für erste Hilfe.

G stand für «Gibt er Antwort?»

A für «Antwortet er?»

B für «Beant­wortet er Fra­gen?» und

I für «Ist Antwort vorhanden?»

Nein, natür­lich nicht, das Obige war nur die Scherzver­sion unter uns Jugendlichen.

Das G von oben ist richtig, A stand für «Atmet er?», B für «Blutet er?» und I für «Ist Puls vorhanden.»

Wenn man an einen verun­fall­ten Men­schen her­ankam, war das jahrzehn­te­lang die Rou­tine, mit der man vorge­hen sollte, um zu helfen. Haben Sie übri­gens gewusst, dass man in der Schweiz geset­zlich verpflichtet ist, bei einem Not­fall zu helfen? Ausgenom­men davon sind Sit­u­a­tio­nen, in denen man sich selb­st in Gefahr bringt.

Heute geht man nach ABC oder ABCD oder CABD vor, man hat die Nothil­fe inter­na­tion­al­isiert. A ste­ht für «Air­way», B für «Breath­ing» und C für «Cir­cu­la­tion». Ich bin medi­zinisch nicht geschult und ver­lasse mich deshalb gerne auf möglichst ein­fache Hil­festel­lun­gen. Wieso man in der Schweiz etwas einge­führt hat, was Englis­chken­nt­nisse voraus­set­zt, ver­ste­he ich ehrlicher­weise nicht ganz. Ein Not­fall bedeutet Stress bei dem ich mir nicht leis­ten kann, einen englis­chen Begriff nicht zu verstehen.

Über­haupt frage ich mich je länger desto mehr über den Sinn und Unsinn der all­ge­gen­wär­ti­gen Anglisierung, sprich Ver­wen­dung von englis­chen Begrif­f­en. Wir haben früher Rück­mel­dung gegeben, heute heisst es Feed­back, Fra­gen und Antworten (F&A) ist durch Q&A (Ques­tion & Answers) erset­zt wor­den, und die Rubrik «Häu­fige Fra­gen» nen­nt sich FAQ (Fre­quent­ly Asked Ques­tions). Heute nen­nt sich alles «Event» und dort gibt es nichts mehr zu essen und trinken, son­dern Food and Bev­er­ages (F&B). Man trifft sich nicht mehr an ein­er Sitzung son­dern an einem Meet­ing, das Velo ist zum Bike mutiert und die Flugge­sellschaft ist eine Air­line. Ich kön­nte die Liste ellen­lang fort­führen, aber das führt uns nur noch weit­er fort von dem, was ich eigentlich habe sagen wollen.

Also zurück zu GABI. Wis­sen Sie noch, was zu tun ist, wenn jemand keine Antwort mehr gibt, nor­mal atmet, nicht blutet und einen nor­malen Puls hat?

Er ist bewusst­los und sollte schnell­st­möglich in eine sta­bile Seit­en­lage gebracht wer­den um die Erstick­ungs­ge­fahr zu vermindern.

Seitenlage_Bewustlosenlagerung

Genau 402 Wörter habe ich gebraucht, um zum eigentlichen The­ma zu kom­men, der Seit­en­lage.

Bei der Seit­en­lage im Bett geht es nicht ums Ver­stick­en son­dern vielmehr darum, in ein­er beque­men Schlaf­po­si­tion einen erhol­samen Schlaf zu geniessen. Übri­gens wird die Seit­en­lage nochmals unterteilt in die halbfö­tale Lage und die Embry­on­al­stel­lung. In der ersteren sind die Beine oder auch nur eines bloss leicht angewinkelt, während sie in der Embry­on­al­stel­lung stark ange­zo­gen sind, oft kom­biniert mit einem run­den Nacken.

TIPP:
Wenn Sie viel sitzend arbeit­en, soll­ten Sie wenn möglich die Embry­on­al­stel­lung beim Schlafen ver­mei­den. Es ist grund­sät­zlich die gle­iche Hal­tung (ein­fach auf die Seite gekippt) und Sie laufen Gefahr, dass sich gewisse Muskeln zu stark verkürzen und es deswe­gen zu Prob­le­men kom­men kann. Ent­ge­gen­wirken kann man den Verkürzun­gen mit geziel­ten Dehnübungen.

Die Seitenlage – die häufigste Schlafposition

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Sind Sie eine Linke oder ein Rechter?

Nein, nicht poli­tisch gese­hen, son­dern seit­en­lage­be­zo­gen. Falls Sie auf der Seite schlafen, haben Sie sich schon ein­mal darauf geachtet, welch­es Ihre bevorzugte Seite ist? Aus anatomis­ch­er Sicht ist es vorteil­hafter, links zu schlafen. Dem Herzen wird dadurch die Pumpar­beit erle­ichtert, Sod­bren­nen wird ver­min­dert, weil die Magen­säure nicht so leicht in die Speis­eröhre fliessen kann und auch Lymph­sys­tem und Milz müssen bei Linkss­chläfern weniger arbeit­en. Falls Sie lieber rechts schlafen und keine Prob­leme haben, bleiben Sie ruhig so liegen.

Betra­chtet man sich einen Quer­schnitt ein­er Seit­en­schläferin auf dem Bett, wird eines auf Anhieb klar: Die Matratze muss den Schul­tern und Hüften ermöglichen, rel­a­tiv tief einzusinken und gle­ich­wohl die Wirbel­säule stützen, damit diese nicht seitlich durchge­bo­gen wird. Deshalb empfehle ich Seit­en-Schläfern eher weichere bis mit­telfeste Matratzen aus Naturla­tex und natür­lich ein darauf abges­timmtes Kopfkissen, damit die Hal­swirbel­säule nicht geknickt wird.

Welche Matratzen-Komponenten sind für welche Schlafposition geeignet?

Welche Matratzen-Komponenten sind für welche Schlafposition geeignet

Gerne kön­nen Sie bei mir in der Ausstel­lung in Sem­pach Sta­tion vor­beikom­men und die ver­schiede­nen Matratzen und Schlaf­sys­teme in Ruhe und in allen Lagen aus­pro­bieren. Klein­er Tipp dazu: Falls Sie ein Lieblingskissen haben, ein Fam­i­lienerb­stück in der fün­ften Gen­er­a­tion, auf das Sie keines­falls verzicht­en möcht­en, brin­gen Sie es am besten gle­ich mit, damit wir es im Zusam­men­spiel mit der Matratze aus­pro­bieren können.

PS: Ich erwähne nochmals unsere reduzierten Öff­nungszeit­en vom 24. Juli bis und mit 15. August. In diesen drei Wochen ist unsere Ausstel­lung nur auf Abruf geöffnet. Bitte vere­in­baren Sie vor Ihrem Besuch tele­fonisch einen Ter­min. Besten Dank.

So, nun freue ich mich, Sie beim näch­sten Blog­beitrag zum The­ma «Natür­liche Hol­zober­flächen» wieder dabeizuhaben.

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn-Berater und Seitenschläfer

 

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2 Kommentare

  1. Veröffentlich von Ursula Hess am 23. Juli 2023 um 22:23

    Auf den Punkt gebracht! Danke für deinen tolen Text.
    Sende gerne weit­ere mein­er Kun­den, und hoffe sie nützen deine kom­pe­tente Beratung.

    Liebe Grüsse aus Beckenried
    Ursula

  2. Veröffentlich von Beat am 23. Juli 2023 um 11:12

    Wieder ein­mal ein guter Artikel von dir. Wie sagt man so schön, man hat nie aus­gel­ernt bis zum Tode nicht! Das mit dem Englisch, da bin ich ein­er Mei­n­ung, mit dir Bern­hard, ich weigere mich solche Wörter zu benutzen. SBB, Grossverteil­er und viele mehr schla­gen sich mit solchen englis­chen Wörter um sich, auf Deutsch gesagt: Ver­hun­zung unser­er deutschen Sprache. Überdies ich war vor ein paar Wochen am Sem­pach­ersee wun­der­schön, aber der Pfäf­fik­ersee gefällt mir bess­er, ist ruhiger und idyllischer.
    Ich wün­sche euch erhol­same Ferien.
    Gruss vom idyl­lis­chen Pfäf­fik­ersee Beat

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