Schlafen in der Hängematte #48
Seekrank im Schlaf?
Gemütlich liegt Donald Duck in der Hängematte, eine kühle Limo mit Strohhalm steht in Griffweite und er geniesst das Faulenzen. Wer die Comics mit Donald kennt, weiss, dass das nicht lange gut gehen kann. Wie aus dem Nichts rast eine Katze um die Hausecke, dicht hinter ihr ein bulliger Hund. Die Katze schlüpft elegant unter der Hängematte durch, der Hund ist zu gross und streift Donalds Rücken. Wie bei einem Hurrlibus dreht die Hängematte rasend schnell und wickelt Donald ein. Vorbei ist die gemütliche Entspannung.
In unseren Breitengraden haben eher weniger Menschen zu Hause eine Hängematte, aber für fast alle ist sie der Inbegriff von Entspannung, Ferien oder einfach Ruhe. Sicher kennen Sie das Bild von zwei Palmen am Strand, dazwischen eine Hängematte und im Hintergrund das türkisblaue Meer. Wer bei diesem Bild nicht augenblicklich auf Ruhepuls kommt, dem ist nicht zu helfen.
Bevor Sie vor lauter Ruhepuls und Entspannung einschlafen oder wegklicken, möchte ich Sie auf den Wettbewerb weiter unten hinweisen. Es geht um einen Hauptpreis im Wert von CHF 1‘000.-! Also unbedingt dabei bleiben.
Es gibt nicht so schnell etwas, was bei den meisten Menschen die gleiche Reaktion auslöst, aber die Hängematte schafft es. Da stellt sich doch die Frage, wieso das nicht längst in die moderne Schlafforschung Einzug gehalten hat. Die gute Nachricht ist: Es hat! Seit November 2018 beschäftigt sich ein Forscherteam der Stanford University in Kalifornien mit der Thematik und hat dank seiner Erkenntnisse Entwickler auf der ganzen Welt zu verblüffenden Erfindungen angespornt. Bevor wir uns diese näher betrachten, lassen Sie uns einen kurzen Abstecher in die Geschichte machen.
Zu den Zeiten als Britannien die Weltmeere beherrschte und hunderte Segelschiffe von Küste zu Küste unterwegs waren, gab es zig tausende von Matrosen, die jahrein, jahraus in Hängematten schliefen und zwar den einfachsten, die es überhaupt gab. Jahrzehntelanges Schlafen in gekrümmter Haltung führte bei vielen dazu, dass sie im Alter nicht mehr aufrecht stehen konnten. Im Volksmund nannte man sie deshalb spöttisch «Seabananas» (Meeresbananen).
In Holland, der dominierenden Seefahrernation im 17. Jahrhundert, hat man sich die Forschungsergebnisse aus Kalifornien scheinbar ganz besonders genau angeschaut und die ersten orthopädischen Hängematten der Welt entworfen. Eines der aktuellen Topprodukte hat aufblasbare Kammern, mit Hilfe derer die Matte perfekt an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden kann. Andere Modell können an den Aufhängungspunkten mit einem kleinen Elektromotor versehen werden, der sie sanft schaukeln lässt, wobei man die Stärke einstellen kann. Ich denke, dieses Produkt ist gut für jene, die sich gerne in den Schlaf wiegen lassen, aber weniger geeignet für Menschen, die schnell seekrank werden.
Manchmal frage ich mich, was den Entwicklern alles in den Sinn kommt, respektive, was die geraucht haben, wenn sie etwas entwickeln. Das absolute Non-Plus-Ultra ist ein Modell mit integriertem Fallschutz. Im Mittelseil ist ein Sensor angebracht, den man vor dem Schlafengehen aktivieren kann. Sobald sich dieses Mittelseil um mehr als 30° aus der Senkrechten bewegt, wird, ähnlich eines Airbags, unten an der Hängematte in Sekundenbruchteilen ein Luftkissen aufgeblasen und man fällt weich. Im Moment sind diese Matten noch sehr teuer, aber die Gründerin des Marktführers «bijzondere hangmat», Cathelijne Visser, meint in einem Interview im «De Telegraaf»dazu: «De prijzen zullen dalen…» — Entschuldigen Sie, ich habe vergessen, dass Sie kein Holländisch können ;-), hier also nochmals auf Deutsch: «Die Preise werden fallen, wenn es sich zu einem Trend entwickelt und davon gehen wir aus, weil für viele Menschen die Angst vor dem Herausfallen das grösste Hindernis darstellt, eine Hängematte zu kaufen.»
Auch wenn ich mir selbst nicht vorstellen kann, dauerhaft in einer Hängematte zu schlafen, werde ich die Entwicklung aufmerksam verfolgen und falls ich überzeugt davon bin, künftig das eine oder andere Modell ins Sortiment aufnehmen.
Wettbewerb:
Mir gefällt das Thema Hängematten so gut, dass ich mich entschlossen habe, dazu einen grossen Wettbewerb zu machen, und das ist wirklich kein 1. April-Scherz, es ist mir ernst!
Schicken Sie mir digital ein Foto (nur eines pro Person!), vorzugsweise im Querformat (hoch geht zur Not auch), auf dem eine Hängematte eine Rolle spielt. Das kann mit Ihnen ohne Sie, mit Ihren Kindern, mit Menschen, Tieren oder nur der Hängematte sein. Irgendein lustiges, kreatives, besinnliches, berührendes, humorvolles, altes, neues… Foto. Bedingung: Es darf nicht aus dem Internet «geborgt» sein, sondern muss Ihnen gehören (respektive Sie haben die Bildrechte).
Ich werde alle eingesandten Fotos online zur Wahl stellen. Jenes Foto, das von meiner Leserschaft die meisten Stimmen erhält, wird mit einem Warengutschein von «öko trend» im Wert von CHF 1‘000.- belohnt!
Sie können Ihr Foto ab sofort bis und mit 1. Mai 2022 an info@oekotrend.ch schicken, dann sind Sie automatisch beim Wettbewerb dabei. Bitte vergessen Sie Ihren Namen und Vornamen im Mail nicht!
So einfach haben Sie noch nie eine Chance auf 1‘000 Franken gehabt.
(Da ich so etwas noch nie gemacht habe, weiss ich nicht, wie der Rücklauf sein wird. Deshalb mache ich hier einen kleinen Vorbehalt: Es müssen mindestens 10 Fotos von unterschiedlichen Personen eingeschickt werden, damit der Wettbewerb stattfindet, also möglichst bald mitmachen!)
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Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Fibonaccizahlen» wieder dabeizuhaben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und Hängematten-Schlafexperte
Fantastischer Beitrag! Ich hätte auch gerne eine solche Hängematte im Garten. Aber bitte mit Palmen und türkisblauem Meer im Hintergrund 🙂