Hochsensibilität #76
Was tun bei Hochsensibilität?
Ach, sie ist ein wahnsinniges Sensibelchen und so nahe am Wasser gebaut.
Er hört das Gras wachsen.
Bei der Nachbarin im Haus fühlt sie sich nicht wohl. Sie kann zwar nichts Konkretes sagen, aber aus irgendeinem Grund ist sie jeweils froh, wieder draussen zu sein.
Er kann kaum ins Restaurant essen gehen, sein Körper reagiert heftig auf allerlei Inhaltsstoffe.
Auswärts schläft sie selten gut. Es ist, als käme ihr Organismus nicht zur Ruhe.
Kommt Ihnen mindestens eine der oben beschriebenen Situationen bekannt vor?
Bei allen geht es in irgendeiner Form um Hochsensibilität, wobei auch gleich klar wird, dass man nicht zwingend das Gleiche darunter verstehen muss.
Bei den einen geht es um Gefühle, wenn zum Beispiel jemand keine Ungerechtigkeit ertragen kann und sofort zu weinen beginnt. Dieser Mensch ist meiner Meinung nach auch hochsensibel. Wenn jemand das Gras wachsen hört, liegt die Sache hingegen anders. Solche Menschen gelten als ängstlich, weil sie sich schon wegen kleinster Anzeichen Sorgen machen, oder sie sehen dank ihrer feinen Antennen (Hochsensibilität) Dinge voraus, die andere noch nicht wahrnehmen. Früher hat man für hochsensible Menschen noch andere Redensarten verwendet, so zum Beispiel: «die Krebse niesen hören» oder «die Spinnen weben hören». Interessant ist die Herkunft von «das Gras wachsen hören». Man sagt, sie gehe auf die skandinavische Götter- und Heldensage «Edda» aus dem 13. Jahrhundert zurück. Dort gibt es einen Wächter der Götter, der so gute Ohren hat, dass er das Gras auf der Erde und die Wolle auf den Schafen wachsen hört.
Sind Sie auch schon irgendwo gewesen, und haben sich aus unerfindlichen Gründen nicht wohl gefühlt? Falls Sie jetzt zwar nicken, aber Ihnen kein konkretes Beispiel in den Sinn kommt, helfe ich Ihnen auf die Sprünge. Gehen Sie mal auf einen der riesigen Soldatenfriedhöfe in Frankreich oder Deutschland. Da ist «etwas», was sie nicht mit Händen greifen können und weder sehen noch hören, aber es ist, als ob über diesen Orten eine Art «Decke» liegen würde. Was es genau ist, lassen wir hier offen, aber die einen nehmen es wahr, die anderen weniger oder gar nicht.
Hochsensibilität kann sich auch ausdrücken, wenn jemand auf gewisse Lebensmittel körperlich reagiert und jemand anders nicht. Hier möchte ich insbesondere die (deklarierten und die nicht-deklarierten) Inhaltsstoffe ansprechen, die mehr oder weniger heftige Reaktionen auslösen können.
Zuletzt wenden wir uns dem Thema Elektrosmog (siehe auch Beiträge #35 und #45) zu, das ist ein weiteres Thema, das hochsensible Menschen sehr stark betreffen kann. Drehen Sie Ihre Lebensuhr einmal 40 Jahre zurück (sofern das bei Ihnen nicht in den Minusbereich führt 😉). Da gab es weder Handymasten, noch kabellose Telefone oder WLAN. Es gab keine Geräte, die über Bluetooth miteinander verbunden waren und nur einen Bruchteil der Satelliten, welche heute im All herumschwirren und die Erdoberfläche pausenlos mit irgendwelchen Signalen abtasten. Wenn wir die ganze Zeit, seit es Menschen auf dieser Erde gibt, auf 24 Stunden verteilen würden, dann haben wir während 23 Stunden 59 Minuten und 59 Sekunden keine von diesen Strahlungen gehabt. Für unseren Körper ist das etwas völlig Neues. Kein Wunder gibt es sensible Menschen, die sich durch Strahlungen gestört fühlen.
Und was machen wir jetzt mit diesem Thema Hochsensibilität im Alltag?
Wie gehen wir damit um?
Liebe Leserin, lieber Leser, leider hat sich meine Lieblings-Wahrsagerin einen Weisheitszahn ziehen lassen müssen (ziemlich doof, wenn du dir als WAHRsagerin einen WEISHEITSzahn ziehen lassen musst) und wegen der stark geschwollenen Backe einen Zauberspruch so undeutlich genuschelt, dass sie sich aus Versehen ihr Kartenlegeset zu einem traurigen Häufchen Asche verbrannt hat. Deshalb kann ich Ihnen hier und heute keine Antwort darauf liefern.
Was ich jedoch kann, ist meine Überzeugung ausdrücken, dass es in jedem Fall von Vorteil ist, auf die Natur zu setzen und sich zu erden (siehe auch Beitrag #59). Wer oft barfuss geht, kann aufgebaute Spannungen im Körper entladen, wer in einem natürlichen Umfeld wohnt und schläft, tut Körper, Geist und Seele etwas Gutes, wer sich gesund ernährt, sorgt dafür, dass das «Fahrgestell» und der «Antrieb» geschmeidig funktionieren und verhindert, dass der Körper allenfalls überreagiert, und wer für eine Prise Humor im Leben sorgt, bleibt im Oberstübchen locker und lässt sich von Negativem nicht allzu sehr herunterziehen.
Wenn man es genau betrachtet, können wir sehr viel tun, damit uns Hochsensibilität nicht im negativen Sinn betrifft. Und ein Besuch in meiner Ausstellung in Sempach-Station hilft übrigens sehr gut, gegen eine Regenwetter-Depression 😉.
Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Muttertags-Wettbewerb» wieder dabeizuhaben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und Hochsensibilitäts-Ratgeber
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Ein wunderbarer Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht. Danke.
Bernhard, du triffst den Nagel einmal mehr auf den Kopf mit diesem Beitrag. Besten dank dafür.
Schöner Beitrag!!!👍👍👍