Was tun bei Hochsensibilität?

 

Ach, sie ist ein wahnsin­niges Sen­si­belchen und so nahe am Wass­er gebaut.

Er hört das Gras wachsen.

Bei der Nach­barin im Haus fühlt sie sich nicht wohl. Sie kann zwar nichts Konkretes sagen, aber aus irgen­deinem Grund ist sie jew­eils froh, wieder draussen zu sein.

Er kann kaum ins Restau­rant essen gehen, sein Kör­p­er reagiert heftig auf aller­lei Inhaltsstoffe.

Auswärts schläft sie sel­ten gut. Es ist, als käme ihr Organ­is­mus nicht zur Ruhe.

Kommt Ihnen min­destens eine der oben beschriebe­nen Sit­u­a­tio­nen bekan­nt vor?

Bei allen geht es in irgen­dein­er Form um Hochsen­si­bil­ität, wobei auch gle­ich klar wird, dass man nicht zwin­gend das Gle­iche darunter ver­ste­hen muss.

Bei den einen geht es um Gefüh­le, wenn zum Beispiel jemand keine Ungerechtigkeit ertra­gen kann und sofort zu weinen begin­nt. Dieser Men­sch ist mein­er Mei­n­ung nach auch hochsen­si­bel. Wenn jemand das Gras wach­sen hört, liegt die Sache hinge­gen anders. Solche Men­schen gel­ten als ängstlich, weil sie sich schon wegen kle­in­ster Anze­ichen Sor­gen machen, oder sie sehen dank ihrer feinen Anten­nen (Hochsen­si­bil­ität) Dinge voraus, die andere noch nicht wahrnehmen. Früher hat man für hochsen­si­ble Men­schen noch andere Reden­sarten ver­wen­det, so zum Beispiel: «die Kreb­se niesen hören» oder «die Spin­nen weben hören». Inter­es­sant ist die Herkun­ft von «das Gras wach­sen hören». Man sagt, sie gehe auf die skan­di­navis­che Göt­ter- und Helden­sage «Edda» aus dem 13. Jahrhun­dert zurück. Dort gibt es einen Wächter der Göt­ter, der so gute Ohren hat, dass er das Gras auf der Erde und die Wolle auf den Schafen wach­sen hört.

Sind Sie auch schon irgend­wo gewe­sen, und haben sich aus unerfind­lichen Grün­den nicht wohl gefühlt? Falls Sie jet­zt zwar nick­en, aber Ihnen kein konkretes Beispiel in den Sinn kommt, helfe ich Ihnen auf die Sprünge. Gehen Sie mal auf einen der riesi­gen Sol­daten­fried­höfe in Frankre­ich oder Deutsch­land. Da ist «etwas», was sie nicht mit Hän­den greifen kön­nen und wed­er sehen noch hören, aber es ist, als ob über diesen Orten eine Art «Decke» liegen würde. Was es genau ist, lassen wir hier offen, aber die einen nehmen es wahr, die anderen weniger oder gar nicht.

Hochsen­si­bil­ität kann sich auch aus­drück­en, wenn jemand auf gewisse Lebens­mit­tel kör­per­lich reagiert und jemand anders nicht. Hier möchte ich ins­beson­dere die (deklar­i­erten und die nicht-deklar­i­erten) Inhaltsstoffe ansprechen, die mehr oder weniger heftige Reak­tio­nen aus­lösen können.

Zulet­zt wen­den wir uns dem The­ma Elek­tros­mog (siehe auch Beiträge #35 und #45) zu, das ist ein weit­eres The­ma, das hochsen­si­ble Men­schen sehr stark betr­e­f­fen kann. Drehen Sie Ihre Leben­suhr ein­mal 40 Jahre zurück (sofern das bei Ihnen nicht in den Minus­bere­ich führt 😉). Da gab es wed­er Handy­mas­ten, noch kabel­lose Tele­fone oder WLAN. Es gab keine Geräte, die über Blue­tooth miteinan­der ver­bun­den waren und nur einen Bruchteil der Satel­liten, welche heute im All herum­schwirren und die Erdober­fläche pausen­los mit irgendwelchen Sig­nalen abtas­ten. Wenn wir die ganze Zeit, seit es Men­schen auf dieser Erde gibt, auf 24 Stun­den verteilen wür­den, dann haben wir während 23 Stun­den 59 Minuten und 59 Sekun­den keine von diesen Strahlun­gen gehabt. Für unseren Kör­p­er ist das etwas völ­lig Neues. Kein Wun­der gibt es sen­si­ble Men­schen, die sich durch Strahlun­gen gestört fühlen.

Und was machen wir jet­zt mit diesem The­ma Hochsen­si­bil­ität im Alltag?

Wie gehen wir damit um?

Liebe Leserin, lieber Leser, lei­der hat sich meine Lieblings-Wahrsagerin einen Weisheit­szahn ziehen lassen müssen (ziem­lich doof, wenn du dir als WAHRsagerin einen WEISHEIT­Szahn ziehen lassen musst) und wegen der stark geschwol­lenen Backe einen Zauber­spruch so undeut­lich genuschelt, dass sie sich aus Verse­hen ihr Karten­lege­set zu einem trau­ri­gen Häufchen Asche ver­bran­nt hat. Deshalb kann ich Ihnen hier und heute keine Antwort darauf liefern.

Barfuss gehen erdet Körper, Geist und Seele.
Bar­fuss gehen erdet Kör­p­er, Geist und Seele.

Was ich jedoch kann, ist meine Überzeu­gung aus­drück­en, dass es in jedem Fall von Vorteil ist, auf die Natur zu set­zen und sich zu erden (siehe auch Beitrag #59). Wer oft bar­fuss geht, kann aufge­baute Span­nun­gen im Kör­p­er ent­laden, wer in einem natür­lichen Umfeld wohnt und schläft, tut Kör­p­er, Geist und Seele etwas Gutes, wer sich gesund ernährt, sorgt dafür, dass das «Fahrgestell» und der «Antrieb» geschmei­dig funk­tion­ieren und ver­hin­dert, dass der Kör­p­er allen­falls über­reagiert, und wer für eine Prise Humor im Leben sorgt, bleibt im Ober­stübchen lock­er und lässt sich von Neg­a­tivem nicht allzu sehr herunterziehen.

Wenn man es genau betra­chtet, kön­nen wir sehr viel tun, damit uns Hochsen­si­bil­ität nicht im neg­a­tiv­en Sinn bet­rifft. Und ein Besuch in mein­er Ausstel­lung in Sem­pach-Sta­tion hil­ft übri­gens sehr gut, gegen eine Regenwetter-Depression 😉.

 

Nun freue ich mich, Sie beim näch­sten Blog­beitrag zum The­ma «Mut­tertags-Wet­tbe­werb» wieder dabeizuhaben.

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn-Berater und Hochsensibilitäts-Ratgeber

 

 

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3 Kommentare

  1. Veröffentlich von Ruth Meier am 1. Mai 2023 um 10:56

    Ein wun­der­bar­er Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht. Danke.

  2. Veröffentlich von Beat am 30. April 2023 um 12:37

    Bern­hard, du triff­st den Nagel ein­mal mehr auf den Kopf mit diesem Beitrag. Besten dank dafür.

  3. Veröffentlich von Markus Laffer am 28. April 2023 um 14:04

    Schön­er Beitrag!!!👍👍👍

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