Das Besondere an Mondholz
Auf den richtigen Zeitpunkt kommt es an!
Mondholz nennt man jenes Holz, welches bei abnehmendem Mond geschlagen wird. Es hat besonders gute Eigenschaften. Dieses Wissen haben Instrumentenbauer und Zimmerleute seit Generationen für Ihre Produkte genutzt.
Aus aller Welt berichten alte Überlieferungen übereinstimmend von den Fällregeln für Bäume: Sie erzählen neben den jahreszeitlichen auch von den lunaren Rhythmen als Einflussfaktor auf das Wachstum, auf die Strukturen und auf bestimmte Eigenschaften der Gehölze. Unabhängig von der geografischen, kulturellen oder zeitlichen Distanz der Quellen finden sich Gemeinsamkeiten in den Beobachtungen: Die Zeit des Neumondes – des abnehmenden Mondes – gilt allgemein als die beste Zeit zum Fällen. Dann nämlich sei das Holz am haltbarsten. Die Wissenschaft stützt mittlerweile dieses alte Wissen
Zeitpunkt und Vorgehensweise sind entscheidend
Nach gängiger Literatur ist der optimale Zeitpunkt für den Holzschlag bei abnehmendem Mond, kurz vor Neumond. Je nach Verwendungszweck des Holzes kann der beste Schlagzeitpunkt unterschiedlich sein. Mondholz wird bewusst in den Wintermonaten, das heisst in der Zeit der «Saftruhe» geschlagen. Anschliessend wird der Stamm mit der Krone in Richtung Tal gelagert. Die Äste bleiben mindestens acht Wochen am Stamm. Im Frühjahr versucht der Stamm auszutreiben und leitet so die letzten Säfte in die Äste. Die ersten Sonnenstrahlen entziehen dem Stamm weiter Feuchtigkeit. Nach dieser natürlichen Trocknung wird der Stamm entastet und in der Sägerei zu Brettern aufgeschnitten. Das Holz wird erst nach einer Lagerzeit von bis zu zwei Jahren verarbeitet.
Alternative Fällzeitpunkte hängen von dem Verwendungszweck ab. So können für Möbelholz, für fäulnisresistentes oder nicht brennendes Holz, für schwundfreies Holz, für Brennholz oder sogar für den Weihnachtsbaum verschiedene Zeitpunkte gelten.
Mondholz werden folgende Eigenschaften zugeschrieben:
- weniger Schwund und Rissbildung
- stabiler, verzieht sich weniger
- resistenter gegen Pilz- und Insektenbefall
- geeignet für den Instrumentenbau
- witterungsbeständiger, als konventionell geschlagenes Holz
- positiver Einfluss auf Körper und Geist
- besserere Erholung in einem Bett aus Mondholz
Von der Wissenschaft anerkannt
Die Mondholz-Studie von Ernst Zürcher, Forstingenieur und Professor an der Fachhoch-schule für Architektur, Bau und Holz in Biel, weist nach, dass je nach Mondphase geschlagenes Holz tatsächlich unterschiedliche Eigenschaften besitzen. In der breit angelegten Studie wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz, insgesamt über 600 Bäume gefällt – vor allem Fichten, Edelkastanien und Weisstannen.
Vor dem Fällen wurde allen Bäumen eine Holzprobe entnommen, die in den späteren Analysen als Referenzwert diente. Der Fällzeitpunkt wurde zusätzlich nach dem Stand des Mondes im Tierkreis bestimmt. Die Bäume wurden zeitgleich an 48 Daten geschlagen, verteilt von Oktober 2003 bis März 2004. Im Labor wurden dann unter anderem Dichte, Druckfestigkeit, Schwindverhalten, Wasseraufnahme und das Verhalten des Holzes gegenüber Witterungseinflüssen gemessen und miteinander verglichen.
Kriterien wie Wasserverlust, Schwindmass und Dichte des Holzes beeinflussen die Qualität für die spätere Verwendung des Holzes beim Haus‑, Möbel- oder Instrumentenbau entscheidend. Die Untersuchungen haben ausserdem gezeigt, dass lunare Rhythmen nicht nur das Splint- sondern auch das sogenannt tote Kernholz beeinflussen. Der Mond spielt demzufolge eine wichtige Rolle beim Trocknungsvorgang und bei der daraus resultierenden Dichte des Holzes.
Zürchers Studie bestätigt zudem auch die Befunde einer frühen Untersuchung der Universität Florenz. Dort verglichen Forscher unter luft- und wasserdichten Bedingungen den Stammdurchmesser einer normal wachsenden Douglasie mit jenem Stammdurchmesser einer gefällten, von Wurzelstock und Krone befreiten Douglasie. Geschlagen hatte man den Baum 1977 am ersten Frühlingstag. Noch ein Vierteljahr später wies der «tote» Stamm erstaunlicherweise dieselben Schwankungen wie die lebendige Douglasie auf. Die Kurven der beiden Hölzer verliefen den Gezeiten entsprechend. Zu seiner Studie meint Zürcher: «Wir konnten nachweisen, dass die untersuchten Eigenschaften des Holzes tatsächlich ganz subtil im Einklang mit verschiedenen Mondrhythmen variieren.
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[…] Von Bernhard Heim, Link […]