Boxspringbetten ohne Metallfedern #60
Boxspringbetten – eine US-Erfindung
Majestätisch galoppiert eine Schwadron Kavalleristen durch die Prärie dem Sonnenuntergang entgegen und das Herz aller Pferdefreunde hüpft im Takt mit. In den USA ranken sich endlos Legenden um die Heldentaten der «Blauröcke», die den Wilden Westen erobert und befriedet haben. Diese Geschichte wird von den Ureinwohnern anders erzählt, aber das ist nicht unser Thema. Es geht mir nur um die Reiter, die sich im Rhythmus des Galopps im Sattel auf und ab bewegen.
Kann es sein, dass dieses Gefühl am Ursprung des Boxspringbetts stand?
Boxspringbett? Was zum Geier ist das?
Ein Trainingsbett für Boxer?
Ein in einer Box verpacktes Bett, das herausspringt, wenn man sie öffnet?
Ein Boxspringb R ett, bei dem der Buchstabe R verloren gegangen ist?
Es ist viel einfacher! Das ist ein spezielles Bett, das weder herausspringt, noch zum Trainieren geeignet ist und ein R ist auch nicht verloren gegangen. Das Boxspringbett kommt ursprünglich aus den USA, und damit haben wir die Brücke zur US-Kavallerie. Könnte es tatsächlich sein, dass leidenschaftliche Reiterinnen und Reiter sich gerne auch einmal auf ein Boxspringbett gesetzt und gewippt haben, um das Reitgefühl zu imitieren?
Schluss mit dieser Fantasiegeschichte, manchmal staune ich selbst über den Qua – litätsinhalt, den ich zusammenfabuliere.
Was jedoch stimmt, ist die Herkunft der Boxspringbetten, sie kommen tatsächlich aus den USA und werden wohl deshalb auch Amerikanische Betten oder Kontinentalbetten genannt. Speziell an ihnen ist ihr Aufbau, der ihnen den Namen gegeben hat: Box = Schachtel, Spring = Feder. Es geht um Federn, bei den originalen Betten um Metallfedern, die in einer Schachtel oder besser einem Kasten angeordnet sind und anstelle des bei uns üblichen Lattenrosts verwendet werden. Darauf kommt eine in der Regel ziemlich dicke Matratze und allenfalls ein Topper. Das führt zusammen zu einem hohen Bett, von dem aus man als Erwachsener sehr einfach aufstehen kann. Eine Stärke dieses Bettaufbaus ist die hohe Punktelastizität, was viele Menschen als sehr komfortabel schätzen. Weit verbreitet sind sie deshalb in Hotels, wo sie in Europa zuerst verwendet worden sind, bevor sie auch in privaten Schlafzimmern Einzug gehalten haben. Quasi eine Light-Variante davon sind Betten mit normalem Lattenrost, auf denen eine Boxspring- oder auf Deutsch Federkern- respektive Taschenfederkern-Matratze zu liegen kommt.
In den allermeisten Fällen sind diese Federn aus Metall und das ist ein Grund, wieso ich sie nicht empfehle (siehe dazu auch Blog #54 Metallfreie Betten).
«Ha! Der Heim lügt! Jetzt haben wir ihn erwischt», ruft das Ehepaar Besserwisser, «der hat nämlich selbst Boxspring-Betten im Angebot!»
Liebe Herr und Frau Besserwisser, Sie haben tatsächlich Recht. Ich bekenne mich schuldig, Boxspringbetten im Angebot zu führen. Aber bei meinen Betten finden Sie keine einzige Metallfeder, das können Sie mit einem Metalldetektor überprüfen! Meine Betten sind optisch wie ihre gleichnamigen Pendants und bieten die gleichen Vorteile, aber die hohe Punktelastizität wird mit einer extradicken Naturkautschuk-Matratze erreicht. Der Liegekomfort ist vergleichbar, aber Sie liegen in einem Naturbett und das ist in meinen Augen ganz einfach gesünder.
Sollte ich Ihnen den Speck – den Vegetariern das Rührei und den Veganern das Avocado-Mousse – durchs Maul gezogen haben, und Sie möchten sich ein Boxspringbett der natürlichen Art anschaffen, dann lohnt sich jetzt ein Blick auf meine Website. Aktuell habe ich ein solches als Ausstellungsmodell zu einem Superpreis im Angebot. Wer zuerst kommt, profitiert.
Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Harzsalbe / Pechsalbe» wieder dabeizuhaben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und Boxspringbetten-Kavallerist
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Guten Tag
Muss ich ein spezielles Bett haben, um eine Boxspringmatratze nutzen zu können? Oder kann ich in mein „altes“ Bettgestell eine Boxspringmatratze „einbauen“?
Mit freundlichen Grüssen
Martin Bodmer