statische Ladung #138
Am besten gar nicht erst aufladen!
Was klingt in Ihren Ohren besser: statisch oder dynamisch?
Ich behaupte, 87.438 % würden dynamisch als besser bewerten. Okay, über die dritte Ziffer hinter dem Komma können wir uns streiten 😊. Wie würde der Kapitän eines Frachtschiffs diese Frage beantworten?
Haben Sie gewusst, dass dynamische Ladung Schiffe versenken kann?
In früheren Zeiten der Schifffahrt war schweres Ladegut, das sich frei im Bauch eines Schiffes bewegte, häufig das Todesurteil für das Schiff – und manchmal auch für die Mannschaft. Betrachten wir uns die Sache an einem konkreten Beispiel: Ein stolzes Segelschiff oder ein Dampfer der ersten Stunde, wurde in Bordeaux mit Weinfässern für die neue Welt (Amerika) beladen. Das Transportgut verzurrte man im Laderaum. Weil der Bootsmann bei den Arbeiten noch nicht ganz nüchtern gewesen war, wurde schlampig gearbeitet. Bei der Überfahrt über den Atlantik kam das Schiff in einen Sturm. Ein Grossteil der tonnenschweren Fässer riss sich los und polterte im Bauch des Schiffes umher. Niemand war in der Lage, die Fässer während des Sturms zu sichern. Als das Schiff über den Kamm einer besonders grossen Welle fuhr und steil nach unten ins nächste Wellental glitt, geschah das Unglück.
Die Fässer rollten nach vorne, das Schiff wurde buglastig, tauchte viel zu tief ins Wasser und versank kopfvoran. Bei modernen Frachtschiffen ist der Frachtraum deshalb in einzelne voneinander abgetrennte Abschnitte unterteilt. Auf diese Weise kann sich nie die ganze Ladung irgendwohin bewegen.
Ich war übrigens in jungen Jahren für eine gewisse Zeit strammer Matrose auf dem Innerschweizer Ozean – dem Vierwaldstättersee. Vielleicht kommt es daher, dass ich so gerne Seemannsgarn spinne 😉
Wir haben nun geklärt, dass sich ein Kapitän eine statische Ladung wünscht. An mir selbst möchte ich hingegen lieber keine!
Ich weiss, ich weiss, das wir wieder einmal ein Übergang à la HEIMisch-Blog: aus heiterem Himmel und um vier Ecken.
Kennen Sie das Phänomen der statischen Ladung?
Wenn Sie zum Beispiel Kleider aus Kunstfasern tragen, kann es beim Ausziehen ganz schön knistern und funken – nein, meine Herren, es geht nicht um Dessous, Negligés und Baby Dolls. Es knistert und funkt tatsächlich. Aber wieso geschieht dies?
Reiben Materialien aneinander, dann werden Elektronen von einem Material auf das andere übertragen. Auf diese Weise entsteht ein Ungleichgewicht zwischen negativen und positiven Ladungen, was zur statischen Aufladung führen kann. Man ist buchstäblich geladen. Fassen Sie nun den Türgriff an, oder geben Sie jemandem die Hand, kann es – ähnlich wie beim Gewitterblitz – zu einer heftigen Entladung kommen: Sie geben die überschüssigen Elektronen schlagartig ab.
Naturfasern gegen statische Aufladung
Statische Aufladung geschieht sehr viel mehr bei synthetischen Materialien, weil sie die Elektronen viel leichter übertragen. Wer sich mit Naturfasern umgibt, lädt sich viel weniger auf. Ich glaube, ich muss nicht explizit erwähnen, dass es sich besser anfühlt, wenn man nicht geladen ist – im eigentlichen wie im übertragenen Sinn.
Stellen Sie sich vor, jemand trägt ein Polyester-Pyjama, Bettsocken aus Polypropylen, liegt auf einem Bettlaken aus Elasthan, nutzt Microfaser-Bettwäsche aus Polyamid, eine Bettdecke mit Acryfüllung und eine Matratze aus Polyurethan. Mir klappern schon die Zähne, wenn ich bloss daran denke, so zu schlafen. Wenn es hier im Bett oder nach dem Aufstehen knistert und funkt, muss man sich nicht wundern. Auch nicht, wenn man deswegen unruhig schläft und sich schlapp fühlt. Das Gegenmittel ist denkbar einfach: Nutzen Sie Naturfasern. Und erden Sie sich regelmässig (siehe auch Blog #59 Earthing).
In den Matratzen meines Sortiments finden Sie ausschliesslich natürliche Materialien. Bettwäsche und Leintücher (Spannbettlaken – wie man im grossen Kanton nördlich der Schweiz sagt) sind aus Baumwolle, Leinen, Hanf oder Tencel in alle möglichen Variationen, Bettdecken gibt es mit denselben Füllmaterialien plus Kamelhaar, Schafschurwolle (Merino), Bambus, Kaschmirwolle, Wildseide sowie Arven-/Zirbenspänen. Ich erspare Ihnen eine weitere Aufzählung, viel lieber lade ich Sie ein, sich wieder einmal in meinem Webshop oder direkt vor Ort umzusehen.
In den folgenden HEIMisch-Blogbeiträgen finden Sie ähnliche respektive ergänzende Informationen zum Thema. Schnuppern Sie doch wieder einmal darin herum:
https://oekotrend.ch/blog/elektrobiologie/
https://oekotrend.ch/blog/es-knistert-und-funkt/
https://oekotrend.ch/blog/hanfliebe/
https://oekotrend.ch/blog/natur-statt-plastik/
Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim Thema «Holz? Holz!» wieder dabei zu haben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohnberater und Entlademeister
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