Triumph und Schlaf

 

Apol­lon, der griechis­che Gott des Lichts, der Musik und der Weis­sa­gung, verspot­tete eines Tages den Liebesgott Eros. Er hielt dessen Pfeile für harm­los­es Spielzeug. Eros rächte sich, indem er zwei Pfeile abschoss: einen gold­e­nen, der Liebe weckt, und einen bleier­nen, der sie vertreibt. Der gold­ene Pfeil traf Apol­lon, der sich sofort in die Nymphe Daphne ver­liebte. Der bleierne traf Daphne, die sich von diesem Moment an nichts sehn­lich­er wün­schte, als in Ruhe gelassen zu werden.

Im Liebesrausch ver­fol­gte Apol­lon seine Ange­betete, um sie für sich zu gewin­nen. Trotz sein­er Bit­ten und Ver­sprechen floh sie vor ihm, bis sie völ­lig erschöpft ihren Vater, den Flussgott Peneios, um Hil­fe anrief. Er erhörte sie und ver­wan­delte sie auf der Stelle in einen Lor­beer­baum. Als Apol­lon sie ein­holte, war Daphne bere­its zu Rinde und Blät­tern gewor­den, nur leise spürte er im Stamm noch ihr Herz pochen. Aus Trauer und Liebe erk­lärte Apol­lon daraufhin den Lor­beer zu seinem heili­gen Sym­bol. Er trug for­t­an einen Kranz aus Lor­beerblät­tern auf dem Kopf – als Zeichen sein­er ewigen Liebe und als Sym­bol göt­tlich­er Würde.

Damit wurde der Lor­beer zum Sym­bol für Ruhm, Sieg und bleibende Anerkennung.

Die majestätische Statue des Götterkönigs Zeus ist mit einem Lorbeerkranz dargestellt.
Die majestätis­che Stat­ue des Göt­terkönigs Zeus ist mit einem Lor­beerkranz dargestellt.

Die Römer über­nah­men die Sym­bo­l­ik, Feld­her­ren und Kaiser (Cäsaren) schmück­ten sich mit Lor­beerkränzen, um ihre mil­itärischen Tri­umphe zu feiern. So zog ein «Tri­umpha­tor» – also ein siegre­ich­er Heer­führer – bei der Sieges­pa­rade mit einem Lor­beerkranz auf dem Kopf durch Rom.

Der lateinis­che Name für Lor­beer lautet Lau­rus nobilis, und jet­zt wird es spannend.

Welch­es ist die höch­ste Ausze­ich­nung, die in Poli­tik, Medi­zin usw. vergeben wird?

Der Nobel­preis.

Im inter­na­tionalen, sprich englis­chen, Umfeld wird der Nobel­preisträger mit Nobel Lau­re­ate beze­ich­net.

Kaum jemand ist sich bewusst, dass dies «mit dem Lor­beer der Ehre des Nobel­preis­es bekränzt» bedeutet. Der Lor­beer hat seine Bedeu­tung als höch­ste Ausze­ich­nung also bis heute hal­ten kön­nen. Weit­er find­et sich der Lor­beerkranz auf Uni­ver­sität­sl­o­gos, Medaillen und sog­ar auf dem Logo der UNO.

«Sap­per­lot, wohin will der Heim uns heute wieder führen?!», fragt sich Onkel Hubert schon länger und kratzt sich rat­los am Kopf.

«In einen tiefen Schlaf», lautet meine Antwort.

 

Lorbeer hilft dem Schlaf

Baldri­an, Laven­del oder Hopfen sind bekan­nt als schlaf­fördernd, von Lor­beer (Lau­rus nobilis) weiss man es weniger, und es ist auch noch nicht so gut unter­sucht. Jün­gere Forschun­gen weisen hinge­gen auf entspan­nende, stress­min­dernde und schlaf­fördernde Wirkung hin, wenn man zum Beispiel während zehn Tagen jeden Abend eine Tasse Lor­beer­tee (Video anse­hen) trinkt. Eine Studie aus Kali­fornien hat gezeigt, dass Proban­den, die regelmäs­sig abends Lor­beerblatt-Tee tranken im Durch­schnitt 38 Minuten schneller ein­schliefen und sich ihre Tief­schlaf­phase um 22 Prozent ver­längerte. Pos­i­tive «Neben­wirkung»: Der Lor­beer bekämpft, während Sie schlafen, stille Entzün­dun­gen im Kör­p­er, eine der häu­fig­sten Ursachen viel­er chro­nis­ch­er Erkrankungen.

Eine Anwen­dungs­form aus dem Volksmund sagt fol­gen­des: Leg­en Sie drei oder sieben (magis­che Zahlen 😉) getrock­nete Lor­beerblät­ter unter das Kopfkissen oder die Matratze (dann ruhen Sie sich auch gle­ich auf Ihren Lor­beeren aus 😉). Dank Kör­per­wärme wer­den die ätherischen Öle langsam freige­set­zt. Prak­tis­ch­er erscheint mir, einige Blät­ter in ein Stoff­säckchen zu geben, sie etwas zu zer­brechen und das Säckchen neben dem Kopfkissen zu platzieren. Nach ein­er oder zwei Wochen bear­beit­en sie die Brösel im Säckchen von neuem. Das kön­nen Sie einige Male wieder­holen, bis sie die Blät­ter aus­tauschen sollten.

Wer von von A bis Z unge­sund und gestresst unter­wegs ist, macht sich falsche Hoff­nun­gen, wenn er oder sie glaubt, dass der Lor­beer alle Schlaf­prob­leme löst. Sich­er nicht! Er kann ein Puz­zleteil hin zu einem gesun­den Lebenswan­del und erhol­samen Schlaf sein. Bitte beacht­en Sie, dass ich keine medi­zinis­chen Ratschläge gebe und jede Ein­nahme in voller Eigen­ver­ant­wor­tung erfol­gt. Ins­beson­dere auf den Verzehr sollte verzichtet wer­den, weil Lor­beer in grösseren Men­gen uner­wün­schte Wirkun­gen haben kann (die Dosis macht das Gift).

Der Lor­beer hat übri­gens auch bei Vor­na­men seine Spuren hin­ter­lassen. Er steckt zum Beispiel in Lau­ra, Lau­rent, Lorenz, Lau­ro, Loris, Loredana, Lau­rin oder Lore­na. Schauen Sie sich ein­mal in ihrer Bekan­ntschaft um, wie viele Lor­beer-bekränzte es gibt.

Wichtiger Hin­weis: In unseren Gärten trifft man oft den Kirschlor­beer an. VORSICHT dieser ist giftig. Bitte keinen Tee aus den Blät­tern machen!

 

 

Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim The­ma «Mas­sanzug für die Nacht» wieder dabei zu haben.

 

 

Bis bald!

 

Ihr Bern­hard Heim

Schlaf- und Wohn­ber­ater und Lor­beeren EinHEIMser

 

 

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2 Kommentare

  1. Veröffentlich von Isa am 10. Oktober 2025 um 7:30

    Wie immer sehr gut geschrieben und sehr lehrre­ich. Vie­len Dank dafür!!
    Nun bin ich noch viel glück­lich­er, einen Liebeer­strauch im Garten zu haben und werde das ausprobieren.
    Ein kleines Detail: Der Nobel­preis geht aus ein­er Stiftung des schwedis­chen Chemik­ers und Erfind­ers Alfred Nobel her­vor, welch­er sich­er auch seine Lor­beeren ver­di­ent hat 😉.

    • Veröffentlich von Bernhard Heim (öko trend) am 10. Oktober 2025 um 17:13

      Geschätzte Isa

      Lieben Dank für deinen Kom­men­tar und dein Lob für meinen Blog.
      Bezüglich der Ver­wen­dung deines Lor­beer­strauch­es für den Lorb­ber-Tee. Ver­mut­lich hast du einen Kirschlor­beer im Garten. Dieser ist giftig. Bitte Vorsicht!
      (ich werde ger­ade noch einen Hin­weis auf dem Blog hinzufügen)

      Wegen dem Nobel-Preis: Es kommt nur die Namensge­bung vom Lor­beer. Es ist schon Alfred Nobel, welch­er den Nobel­preis ins Leben gerufen hat. Da hast du schon recht.

      Liebe Grüsse und weit­er­hin vie Freude beim Lesen des Blogs
      Bernhard

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