Geschichte des Bettes #126
Was ist eine Bettgeschichte?
Darauf gibt es, wie auf die meisten offenen Fragen, mehrere Antworten. Aus purem Gwunder (Neugier) habe ich ChatGPT diese Frage gestellt. Er hat folgendes… – STOPP – SIE hat folgendes geantwortet (die künstliche Intelligenz ist weiblich, deshalb «Sie». Onkel Hubert würde hier einen seiner berüchtigten Sprüche platzieren, aber ich möchte nicht mit meiner Gesundheit spielen, deshalb zitiere ich ihn lieber nicht). Nun zum Zitat aus ChatGPT: «…ist mit ‚Bettgeschichte‘ oft eine Gute-Nacht-Geschichte gemeint – also eine Geschichte, die man jemandem (oft Kindern) vor dem Einschlafen erzählt. Typischerweise liebevoll, beruhigend, manchmal fantasievoll – eben, um schön in den Schlaf zu finden.»
Sollte ich Sie auf den ersten Zeilen gelangweilt haben, könnte man diesen Blogbeitrag auch als Bettgeschichte bezeichnen, ich hoffe, dass es nicht so ist und liefere deshalb knisternde Erotik von ChatGPT: «Häufig wird er [der Begriff Bettgeschichte; Anmerkung des Autors] verwendet, um eine Erzählung oder Geschichte zu beschreiben, die mit intimen, oft erotischen Erlebnissen zu tun hat.» Keine Angst, ich habe nicht vor, in diesen literarischen Bereich abzudriften, lieber liefere ich die dritte und letzte Bedeutung in eigenen Worten: Unter Bettgeschichte kann man auch die Geschichte des Bettes verstehen.
Erinnern Sie sich an die Spanierin Bettina de Cama aus dem Blogbeitrag #112 «Die Geschichte der Matratze» ((Link))? Wenn nicht, rate ich Ihnen, diesen unterhaltsamen Beitrag nachzulesen. Damals haben wir uns nur mit dem Bettinhalt befasst, heute betrachten wir das Drumherum.
Zu Zeiten, als die Menschen in Höhlen hausten, gab es kaum Betten, man legte Laub oder Ähnliches auf den Boden und damit hatte sich. Erst mit der Entstehung von Zivilisationen respektive der Sesshaftigkeit wurden zum ersten Mal Betten in Form von erhobenen Plattformen oder einfachen Holzrahmen gezimmert.
In der Antike (Ägypter, Griechen und Römer) wandelte sich die Bedeutung des Bettes, es wurde zum Zeichen für Wohlstand und Status. Reiche gönnten sich Betten mit kunstvollen Verzierungen (und weichen Matratzen), das einfache Volk schlief nach wie vor sehr oft noch am Boden oder in einfachsten Betten.
Die ersten Himmelbetten tauchten im Mittelalter auf, etwa um das 13. Jahrhundert. Wie schon bei Betten der Antike waren auch sie ein Symbol für Wohlstand und gehobene soziale Stellung. Der «Stoffhimmel» und die Vorhänge rundherum hielten die Wärme drin und Insekten draussen (zumindest halbwegs). Je prächtiger diese gestaltet waren und je teurer der verwendete Stoff, desto höher das Ansehen jener Menschen, die darin nächtigten.
In der Renaissance (ca. 1300 — 1600) und im Barock (1600 — 1750) steigerte sich die Bedeutung von kunstvollen Betten noch einmal. Übrigens wissen Sie was Putti sind? Nein, es ist nicht die Mehrheit von Pute (Truthahn). Putti sind die nackten, opulenten Barockengel, die Harfe spielend auf Säulen thronen oder Amors Liebespfeil abschiessen. Opulenz ist das Stichwort für Barock, wo die Betten in adeligen oder gar königlichen Kreisen Luxus und Macht ausdrückten.
In dieser Zeit war es durchaus üblich, dass Adelige und besonders Könige im Bett liegend Hof hielten. Damit demonstrierten sie Macht und Autorität. In manchen Fällen fanden sogar Zeremonien im Bett statt. Untertanen kamen vorbei, um zu huldigen oder ausländische Diplomaten wurden so empfangen.
Ludwig XIV. von Frankreich, der «Roi Soleil» oder Sonnenkönig, verbrachte eine erhebliche Zeit seines Lebens im Bett und führte sogar das «Bettzeremoniell» ein. An bestimmten Tagen empfing er Berater, Minister und Adlige direkt in seinem Schlafzimmer.
Mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurde das Bett zum Massenprodukt. Mehr und mehr Menschen konnten sich ein einfaches Modell leisten und mussten nicht mehr auf Laub- oder Strohsäcken am Boden schlafen. Bis in die Gegenwart hinein hat anschliessend das Thema Ergonomie zunehmend an Bedeutung gewonnen.
Kein Himmelbett, dafür himmlischer Schlaf
Zu Zeiten des Himmelbettes war das «Drumherum» wichtiger, heute ist es das «Drin», sprich der Bettinhalt. «Drin» und «Drum» finden Sie selbstverständlich in meinem Sortiment. Sollten Sie jedoch im Bett liegend Audienz halten wollen, muss ich Sie enttäuschen, ich führe keine Himmelbetten. Sie sind etwas aus der Mode gekommen. Dafür biete ich Ihnen Betten und Bettinhalt, die für himmlischen Schlaf sorgen.
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Haben Sie Fragen? Gerne bin ich für Sie da!
Nun freue ich mich, Sie in zwei Wochen beim Thema «Omas Tricks» wieder dabei zu haben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohnberater und Bettgeschichten-Erzähler
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