Melatonin #31
Griechische Geografie
Erinnern Sie sich an den letzten Blogbeitrag? Melatonin und Serotonin!
Die griechischen Zwillinge.
Nein, Spass beiseite – aber nicht zu weit – Melatonin und Serotonin sind natürlich keine Zwillinge aus Griechenland.
Sie stammen aus Georgien.
So jetzt reicht’s aber mit den Flausen im Kopf!
Möglicherweise haben Sie meinen leichten Übermut bemerkt? Grund: Bald geht es in die Ferien.
Wir fahren zum melatonin‘schen Archipel, eine kleine Inselgruppe direkt vor Serot…
Schluss jetzt! Endgültig!
Es kommt mir im Moment vor, als müsste ich das kleine, übermütige Kind in mir dauernd zur Ordnung rufen. Leider lässt sich der Lausejunge kaum bändigen.
Nachdem wir nun definitiv geklärt haben, was Melatonin nicht ist, sehen wir uns an, was es tatsächlich ist und wofür es dient. Melatonin ist ein Hormon, präziser, ein Schlafhormon. Es regelt den Schlaf-Wach-Rhythmus des Menschen. Produziert wird es in der Zirbeldrüse (Epiphyse), die zum Zwischenhirn gehört. Ausgangsstoff für Melatonin ist der Nervenbotenstoff Serotonin.
In gewissen Quellen wird Melatonin auch als das «Sandmännchen-Hormon» bezeichnet. Gehören Sie zur Generation, die das Sandmännchen aus dem TV noch kennt? «Nun, liebe Kinder, gebt fein acht, ich hab’ euch etwas mitgebracht.», hat das weisshaarige und weissbärtige Sandmännchen jeweils gesagt und in eine kurze Gutenacht-Geschichte übergeleitet. Von 1959 – 1989 flimmerte es jeweils am Vorabend über den Bildschirm.
Zurück zum Melatonin: Wird es dunkel, steigt die Ausschüttung von Melatonin an. Dadurch wird dem Körper signalisiert, dass er langsam zur Ruhe kommen kann. Blutdruck, Körpertemperatur und Energieverbrauch sinken. Der ganze Organismus wird auf Schlaf vorbereitet. Bei jüngeren Menschen steigt die Melatonin-Konzentration nachts bis auf das 12-fache an, bei älteren beträgt sie immerhin noch etwa das 3‑fache. Etwa um drei Uhr nachts ist sie am höchsten. Sobald Tageslicht ins Zimmer fällt wird die Produktion gebremst und der Aufwachprozess eingeleitet.
Vielleicht verstehen Sie jetzt auch, wieso Sie im Winter grundsätzlich müder sind und mehr Schlaf brauchen als im Sommer. Wenn die Sonne erst nach 8 Uhr auf- und vor 17 Uhr schon wieder untergeht, ist die Phase viel länger, in der Melatonin produziert wird. Neben dem Licht gibt es weitere Faktoren, welche die Melatonin-Produktion ankurbeln respektive hemmen. Koffeinhaltige Getränke sorgen für einen tieferen Melatonin-Spiegel und damit zu weniger Müdigkeit. Es ist also nicht das Koffein, das sie nicht schlafen lässt, es beeinträchtigt nur die Melatonin-Ausschüttung. Alkohol, Tabak, bestimmte Medikamente oder intensiver Sport am Abend haben eine ähnlich Melatonin-hemmende Wirkung.
Was können Sie also tun, wenn Ihnen Ihr Schlaf wichtig ist?
Meiden Sie koffeinhaltige Getränke am Abend ebenso wie zu viel Alkohol, Tabak oder intensiven Sport. Ich weiss, wenn das Sporttraining am Abend stattfindet, ist es schwierig, diesen Ratschlag zu befolgen. Aber sorgen Sie zumindest in Ihrem Schlafzimmer für eine gute Verdunkelung, damit Sie nicht frühmorgens von den ersten Sonnenstrahlen geweckt werden – und verzichten Sie auf das dritte Bier nach dem Training.
Und jetzt noch ein Tipp zum Schluss:
Sollten Sie das nächste Mal einfach nicht aus den Federn kommen und nach einer Ausrede suchen, sagen Sie einfach: «Meine Zirbeldrüse hat leider Überstunden gemacht und zu viel Melatonin ausgeschüttet, deshalb brauche ich noch ein Stündchen Schlaf, um den Überschuss abzubauen.» Das ist zwar geschwindelt, aber es klingt um einiges besser, als die üblichen faulen Ausreden J
Kommen wir zum Wettbewerb: In welchem Land liegt der melatonin’sche Archipel? Nein, Spass, jetzt ist der Übermut ganz zum Schluss nochmals mit mir durchgegangen. Ich möchte eine andere Art Wettbewerb machen: Schicken Sie mir (bis spätestens 15. August) Ihre guten Tipps für einen ruhigen Schlaf mit einer kurzen Beschreibung. Eine Auswahl davon werde ich in einem weiteren Blog veröffentlichen und der Königstipp erhält eine Einschlafhilfe in Form der «Morphée» Box geschenkt.
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Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Einschlaflicht» wieder dabeizuhaben. Er wird erst am 20. August erscheinen. Bis dahin gönne ich meiner ausgeleierten Tastatur und den wunden Fingerkuppen eine Pause.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohn-Berater und Melatonin-Fachmann
Ein Zirbenkissen … Am besten 100% gefüllt mit Zirbenflocken.👍👍👍