Advent #92
Wärme und Gemütlichkeit
Der Räbeliechtli-Umzug ist vorbei, die Kleinsten längst zurück in der warmen Stube und ihre wahlweise durchgefrorenen Finger, mit Wachs bekleckerten Schuhe oder Kuchen-verschmierten Jacken sind wieder im gewünschten Zustand und jetzt geht es Schlag auf Schlag weiter in Richtung Advent und Weihnachten.
Stopp!
«Die warme Stube».
Oben habe ich sie erwähnt. Geht es Ihnen beim Wort «Stube» auch so wie mir, dass Sie das Gefühl haben, es verströme mehr Gemütlichkeit und Wärme als «Wohnzimmer»?
«Herein in die gute Stube», «die warme Stube» – dieses Wort hat einen besonderen Charme, nein ich schreibe nicht Scharm, auch wenn man das gemäss Duden dürfte. Scharm verliert gegenüber Charme zu viel von seinem französischen Charme und läuft Gefahr mit Sharm verwechselt zu werden, wobei es dann um einen Ferienort am Roten Meer geht, aber ich merke gerade, dass ich wieder einmal hoffnungslos abgedriftet bin. Ach ja, zum Verb driften… – Nein, das lassen wir jetzt sein!
Zurück zur warmen Stube. Noch vor 50 Jahren hat es (fast) keine Wohnzimmer gegeben, nur Stuben, manchmal auch liebevoll «Stubali». Grossmama ist nicht strickend im Wohnzimmer gesessen, sondern in der Stube.
Ich stelle fest, dass solch ältere Wörter je länger desto mehr aus dem Sprachgebrauch verdrängt werden und moderneren, cooleren, angesagteren, hiperen Bezeichnungen weichen müssen. Wieso eigentlich?
«Der Heim, der alte Chlaus, trauert den ‚guten, alten Zeiten‘ nach», denken Sie jetzt vielleicht und liegen falsch (ausser Sie haben Ihre Matratze bei mir gekauft, dann liegen Sie immer richtig J). Das Wort Stube ist uralt, seine Ursprünge reichen ins 8. Jahrhundert zurück, und jetzt wird es interessant: Stube bezeichnet einen geheizten Wohnraum. Das Wort stammt vom althochdeutschen stuba und ist verwandt mit dem englischen stove, was übersetzt Ofen heisst (sinngemäss aus Wikipedia zitiert). Auf diesem Hintergrund ist klar, wieso wir Stube automatisch mit Wärme und Gemütlichkeit gleichsetzen.
Wärme und Gemütlichkeit, etwas, was bestens in die Adventszeit passt.
Oder doch nicht?
Im Geschäft sind Sie den ganzen Tag Dingen hinterhergehetzt, die unbedingt noch im alten Jahr erledigt sein müssen, haben sich in der Mittagspause ins Hudelwetter gestürzt (Hudelwetter wäre übrigens auch ein Wort, über das ich mich auslassen könnte – hier eine Seite, wo das jemand getan hat) und sitzen nun hundemüde (woher kommt…😉) zu Hause im Wohnz…, in der Stube. Ihnen bleibt eine halbe Stunde, um sich zurechtzumachen, Sie möchten anschliessend noch zum Adventskonzert. Ach ja, morgen kommt Ihr Patenmädchen für das traditionelle Guetzlibacken zu Besuch und Sie stellen mit Schrecken fest, dass im Kühlschrank einige Zutaten fehlen.
Dafür wollen sie’s übermorgen ruhiger angehen lassen.
Adventsfenster.
Adventsfenster?
Adventsfenster!
Himmel nochmal, den wievielten haben wir heute? Am folgenden Montag ist bereits Ihr Adventsfenster an der Reihe und am Wochenende haben Sie keine Zeit zur Vorbereitung, weil Sie Samstag und Sonntag mit Freundinnen ins Elsass zu den berühmten Weihnachtsmärkten fahren. Übermorgen ist eine Nachtschicht angesagt.
Wärme und Gemütlichkeit.
Ende nächster Woche ist dann das Weihnachtsessen der Firma. Irgendein Schlaumeier hat sich dafür ein Motto ausgedacht und eine Kleiderordnung (einen Dresscode J) verkündet, zu der Sie absolut nichts im Schrank haben. Es scheint, als müssten Sie sich noch etwas besorgen. Und dann sind da noch die Geschenke. Seit zwei Monaten haben Sie die Liste bereit, weil Sie sich letztes Jahr geschworen haben, nie wieder in einen Geschenke-Besorgungs-Stress zu geraten. Jetzt ist es trotz Schwur geschehen. Und die Kerzen auf dem Adventskranz haben Sie noch nie angezündet. Aus Zeitgründen.
Wärme und Gemütlichkeit.
Liebe HEIMisch-Blog-Leserinnen und ‑Leser, ich denke, meine Botschaft ist angekommen. Tragen Sie doch in Ihrer Agenda an drei Abenden (oder Nachmittagen) in der Woche ein grosses WuG ein und nutzen Sie diese ausschliesslich dafür. WuG steht übrigens für Wärme und Gemütlichkeit. Setzen Sie sich in die warme Stube, zünden Sie eine Kerze an, hören Sie Ihre Lieblingsmusik und lesen Sie ein gutes Buch – nur als Idee.
Um Ihren Geschenkestress zu mildern, habe ich auch eine Idee.
Schauen Sie sich im Onlineshop meiner Website um und entdecken Sie so wunderbare Dinge wie das «Geschenkset Raumspray Waldbaden» aus reinen, ätherischen Ölen, mundgeblasene Karaffen und Gläser zur Wasservitalisierung, oder das PINUS CEMBRA Wohlfühlbad «Bündner Arve», um nur drei Beispiele zu nennen. Wenn Sie Lust haben, sind Sie herzlich zu einem Besuch in unserer «guten Stube» in Sempach Station eingeladen, um sich in Ruhe umzusehen. Warm und gemütlich ist es dort auch.
Nun freue ich mich, Sie beim nächsten Blogbeitrag zum Thema «Danke» wieder dabeizuhaben.
Bis bald!
Ihr Bernhard Heim
Schlaf- und Wohnberater und Adventgeniesser
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Ich wünsche euch eine friedliche und besinnliche Adventszeit in der warmen Stube.