Alles Wissenswerte über Holz und Bäume
Holz – das Geschenk der Bäume
Was ist eigentlich Holz?
Holz ist ein vielseitiger Rohstoff: Möbel, Fussböden, Häuser, Brennmaterial oder Papier – all diese Dinge können aus Holz hergestellt werden. Ausserdem gilt Holz als umweltfreundlich, wenn es durch umsichtige und nachhaltige Waldwirtschaft gewonnen wird. Schon vor Tausenden von Jahren wussten Menschen seine Eigenschaften zu schätzen. Und da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist, ist es eines der am meisten genutzten Pflanzenprodukte der Welt.
Holz ist einer der stabilsten Stoffe im Pflanzenreich. Wegen seiner Festigkeit können Bäume mehr als 50 Meter in den Himmel ragen. Holz besteht aus röhrenförmigen Zellulosezellen, die durch Lignin, eine feste, farblose Kohlenwasserstoff-Verbindung, miteinander verklebt sind. Das Lignin wird in der Zellwand eingelagert und dient dort als Festigungselement. Wenn Pflanzenzellen verholzen, spricht man deswegen auch von Lignifizierung.
Je nach Baumart sind die Zellen unterschiedlich gross und strukturiert. Dadurch ergeben sich die verschiedenen Eigenarten der Hölzer, wie zum Beispiel Gewicht, Dichte oder Festigkeit. Botanisch unterscheidet man Laubhölzer (Angiospermen) und Nadelhölzer (Gymnospermen). In der Regel sind Laubhölzer schwerer und härter als die Nadelhölzer.
Holz ist genial, weil es:
- ein unendlich vielseitiger Roh- und Werkstoff ist
- zu wunderbaren Möbeln und Einrichtungsgegenständen verarberitet werden kann
- CO2 neutral ist (beim Wachsen bindet Holz soviel CO2, das es beim verbrennen, oder verrotten wieder freisetzt)
- stetig nachwächst (in der Schweiz pro Sekunde ein Würfel mit fast 70 cm Kantenlänge)
- ein lebendiger Werkstoff ist (es schwindet und quillt auch nach x Jahren noch)
- sehr dauerhaft ist (vorausgesetzt richtig eingesetzt und fachgerecht verarbeitet)
- naturbelassen eine Vielzahl von positiven Eigenschaften hat: natürlich, gemütlich und beruhigend usw.
- feuchtigkeitsregulierend, ökologisch und schadstoffabbauend ist
- eine antibakteriell Wirkung hat
- ganz einfach glücklich macht😊
Produktebeispiele aus Holz
Holzbett
Holzaccessoires
Holzmöbel
Decken aus Buchenholz
Aufbau des Holzes
Jede Schicht hat ihre Aufgabe
Zersägt man einen Baumstamm, dann lassen sich mehrere Schichten erkennen: Von innen nach aussen sind es Kernholz, Splintholz, Kambium und Borke (Rinde). Jede dieser Schichten erfüllt eine bestimmte Aufgabe und Funktion: Das Kernholz im Inneren des Baumstamms besteht aus abgestorbenen Holzzellen. Weil Harze und Gerbstoffe eingelagert sind, ist es besonders fest und widerstandsfähig.
Lebende röhrenförmige Holzzellen bilden das Splintholz und umringen das Kernholz. Sie speichern Nährstoffe und leiten Wasser in die Baumkrone. Für neue Holzzellen ist das Kambium zuständig. Es besteht aus wenigen Lagen teilungsfähiger Zellen. Nach innen geben sie Holzzellen für den Wassertransport ab, nach aussen Siebzellen für den Safttransport, der unter der Borke stattfindet. Die Borke selbst ist aus toten Zellen aufgebaut und schützt den Baum vor extremen Temperaturen und vor Tieren.
Im Frühling bildet das Kambium neue Zellen, der Baum wird dicker. Im Spätherbst stellt es dann das Zellwachstum ein. Die Zellen, die seit dem Frühling entstanden sind, sind größer als die vorherigen, so dass die typischen Jahresringe zustande kommen. An ihnen kann das Alter eines Baumes genau abgezählt werden.
Nachhaltige Forstwirtschaft
Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit des jeweiligen Systems im Vordergrund steht. Das Wort «Nachhaltigkeit» stammt von dem Verb «nachhalten» ab, mit der Bedeutung «längere Zeit andauern oder bleiben».
Die Wurzeln des Wortes weisen auf das forstwirtschaftliche Prinzip hin, wonach nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann. Eine erstmalige Verwendung der Bezeichnung „Nachhaltigkeit“ in deutscher Sprache im Sinne eines langfristig angelegten verantwortungsbewussten Umgangs mit einer Ressource findet sich im Jahr 1713 bei Hans Carl von Carlowitz in seinem Werk „Silvicultura oeconomica“: Carlowitz fragte, „wie sei eine solche Konservation im Anbau des Holzes anzustellen / dass es eine kontinuierliche beständige und nachhaltende Nutzung gebe / weiln Holz eine unentbehrliche Sache ist / ohne welche das Land in seinem Esse nicht bleiben mag“?
«Nachhaltigkeit» wird in einem Wörterbucheintrag von 1910 mit der Übersetzung von Lateinisch „perpetuitas“ erwähnt, „Perpetuitas“ – davon abgeleitet ist das „perpetuum mobile“ – bedeutet „das Beständige“, das „Unablässige“, wie auch das „ununterbrochen Fortlaufende, das Wirksame und Nachdrückliche“.
Holz-Labels
Label Schweizer Holz
Es gibt sehr viele gute Gründe für Holz. Noch mehr Argumente sprechen für Schweizer Holz. Kurze Transportwege, eine nachhaltige Waldwirtschaft sowie das Wissen um Qualität in allen Phasen des Verarbeitungsprozesses sind nur einige der Vorzüge, die Schweizer Holz zu bieten hat. Angebracht wird das Label Schweizer Holz auf dem Produkt sowie auf Begleitdokumenten. Grundsätzlich kann alles Holz, das in Schweizer oder Liechtensteiner Wäldern gewachsen ist und in der Schweiz oder im Fürstentum Liechtenstein verarbeitet wird, mit dem Label Schweizer Holz markiert werden.
PEFC-Label
Das Zertifizierungssystem PEFC geht auf die Umweltkonferenz von Rio zurück und basiert inhaltlich auf den Beschlüssen, die auf den Ministerkonferenzen zum Schutz der Wälder in Europa (Helsinki 1993, Lissabon 1998) von 37 Nationen im Pan-Europäischen Prozess verabschiedet wurden. Durch unabhängige, renommierte Zertifizierungsgesellschaften wird sichergestellt, dass die Wälder nach hohen PEFC-Standards ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschaftet werden.
FSC-Label
Das FSC-Zertifikat wird vom Weltforstrat FSC (Forest Stewardship Council) vergeben. Der FSC hat Prinzipien und Kriterien für die umwelt- und sozialverträgliche Waldbewirtschaftung aufgestellt. Diese Standards müssen weltweit in allen Wäldern mit dem FSC-Zertifikat eingehalten werden. Das FSC-Label weist demzufolge nach, dass Holz aus umwelt- und sozialverträglich bewirtschafteten Wäldern stammt. Ein Holzprodukt darf das FSC-Label nur tragen, wenn sichergestellt ist, dass das Holz auch tatsächlich aus einem FSC-Wald kommt. Unter anderem unterstützt der WWF das FSC-Label.
Was ist Mondholz?
Mondnennt man das Holz, das bei abnehmendem Mond geschlagen wird. Es hat besonders gute Eigenschaften. Dieses Wissen haben Instrumentenbauer und Zimmerleute seit Generationen für Ihre Produkte genutzt.
Aus aller Welt berichten alte Überlieferungen übereinstimmend von den Fällregeln für Bäume: Sie erzählen neben den jahreszeitlichen auch von den lunaren Rhythmen als Einflussfaktor auf das Wachstum, auf die Strukturen und auf bestimmte Eigenschaften der Gehölze. Unabhängig von der geografischen, kulturellen oder zeitlichen Distanz der Quellen finden sich Gemeinsamkeiten in den Beobachtungen: Die Zeit des Neumondes – des abnehmenden Mondes – gilt allgemein als die beste Zeit zum Fällen. Dann nämlich sei das Holz am haltbarsten. Die Wissenschaft stützt mittlerweile dieses alte Wissen.
Die Mondholz-Studie
Die Studie von Ernst Zürcher, Forstingenieur und Professor an der Fachhoch-schule für Architektur, Bau und Holz in Biel, weist nach, dass je nach Mondphase geschlagenes Holz tatsächlich unterschiedliche Eigenschaften besitzt. In der breit angelegten Studie wurden in Marchissy VD, Château d’Oex VD, Einsiedeln SZ, Bergün GR, Gerra TI und Biel BE, insgesamt über 600 Bäume gefällt, hauptsächlich Fichten, Edelkastanien und Weisstannen.
Vor dem Fällen wurde allen Bäumen eine Holzprobe entnommen, die in den späteren Analysen als Referenzwert diente. Der Fällzeitpunkt wurde auch nach dem Stand des Mondes im Tierkreis bestimmt. Die Bäume wurden zeitgleich an 48 Daten geschlagen, verteilt von Oktober 2003 bis März 2004. Im Labor wurden dann unter anderem Dichte, Druckfestigkeit, Schwindverhalten, Wasseraufnahme und das Verhalten des Holzes gegenüber Witterungseinflüssen gemessen und miteinander verglichen.
Kriterien wie Wasserverlust, Schwindmass und Dichte des Holzes beeinflussen die Qualität für die spätere Verwendung des Holzes beim Haus‑, Möbel- oder Instrumentenbau entscheidend. Die Untersuchungen zeigten, dass lunare Rhythmen nicht nur das Splint- sondern auch das sogenannt tote Kernholz beeinflussen. Der Mond spielt eine Rolle beim Trocknungsvorgang und bei
der daraus folgenden Dichte des Holzes.
Zürchers Studie bestätigt zudem auch die Befunde einer frühen Untersuchung der Universität Florenz: Dort verglichen Forscher den Stammdurchmesser einer normal wachsenden Douglasie mit jenem einer gefällten und von Wurzelstock und Krone befreiten – und zwar unter luft- und wasserdichten Bedingungen. Geschlagen hatte man den Baum 1977 am ersten Frühlingstag: Noch ein Vierteljahr später wies der «tote» Stamm erstaunlicherweise dieselben Schwankungen wie die lebendige Douglasie auf: Die Kurven der beiden Hölzer verliefen den Gezeiten entsprechend. Zu seiner Studie meint Zürcher: «Wir konnten nachweisen, dass die untersuchten Eigenschaften des Holzes tatsächlich ganz subtil im Einklang mit verschiedenen Mondrhythmen variieren.»
Die beliebtesten und häufigsten Laubbäume
Die Eiche
Stieleichen sind alte und mystifizierte Bäume. Der Baum gilt als der «Vater des Waldes» – gross und mächtig, kraftvoll und tief verwurzelt steht die Stieleiche als Symbol für Kraft und Ausdauer. Die auf Schweizerdeutsch auch Summer- oder Haageiche genannten Bäume prägen unsere Landschaften bis zu 500 Jahre. Einzelne von ihnen tragen sogar bis zu 1200 Jahresringe. Die Eicheln der Stieleiche hängen nicht wie bei anderen Eichen direkt am Zweig, sondern am Ende eines abzweigenden Stiels – daher ihr Name. Bereits in der Antike wurde die Eiche verehrt. Trug sie viele Früchte, deutete dies auf eine gute Ernte hin. Dieser landwirtschaftliche Aberglaube hat sich bis heute gehalten. In Griechenland und Italien galt die Stieleiche als erste Pflanze, auf die auch der Ursprung der Erde zurückgeführt wurde. Zudem schienen die grossen, mächtigen Bäume eine Verbindung zu den Himmelsgöttern zu haben. So galt die Stieleiche bei den Griechen als Baum des Zeus und bei den Römern als Baum des Jupiters. Heute trifft man den geschätzten Baum oft in Ortsbezeichnungen wie Eichwald, Eichtal oder Chêney an. In der Schweiz begegnet man der Stieleiche allerdings nur noch selten im Mittelland und im östlichen Jura, dafür häufiger in höheren Lagen. Wo sie wächst, schafft sie viele Kleinstlebensräume für Tiere wie das Eichhörnchen, den Eichenprachtkäfer, den Eichenprozessspinner oder den Mittelspecht.
Der Nussbaum
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Die Buche
Die Buche, auch Rotbuche genannt, kommt am häufigsten im östlichen Jura und im Tessin vor. Dank ihrer Häufigkeit – rund 19 Prozent aller Bäume in der Schweiz sind Buchen – gilt sie als «Mutter des Waldes». Sie wächst hauptsächlich in Laub- oder Mischwäldern auf einer Höhe von bis zu 1400 Metern und wird dabei bis zu 30 Meter hoch. Ohne menschliches Einwirken wäre die Rotbuche die wohl häufigste Waldbaumart. Sowohl die natürliche Waldverjüngung in der Schweiz als auch die Klimaerwärmung führt dazu, dass die Buche sich immer mehr verbreitet. Ihre Stämme ragen säulenartig auf, und die laubtragenden Äste setzen erst in etwa 15 Meter Höhe an, sodass Buchenwälder einen hallenartigen Charakter bekommen. Diese sogenannten Buchenhallenwälder dienten im Mittelalter als Vorbild für den Bau von Kathedralen. Vermutlich wurden die ersten Buchstaben oder Runen in Buchenholz geschnitzt – die Buche ist also eng mit unserer Kultur verbunden. Mit einem Umfang von 7,6 Metern steht die dickste einstämmige Buche des Landes seit 250 Jahren in Maienfeld im Kanton Graubünden.
Bäumige Superlative – Baumrekorde
Der höchste Baum der Welt
Mammutbäume gehören zu den höchsten Gewächse der Erde: Mit einer Höhe von 132,58 Metern hält ein im 19. Jahrhundert gemessener australischer Rieseneukalyptus den historischen Rekord. Sowohl die Eukalyptusbäume Australiens als auch die nordamerikanischen Mammutbäume der Art “Sequoia sempervirens” können über 100 Meter hoch werden.
In der kalifornischen Küstenregion stehen auch die aktuellen Rekordhalter. Bis 1995 war das mit 112 Metern der “Tall Tree” im Redwood National Park. Dann brach seine Spitze ab und der “National Geographic Society Tree” aus demselben Park rückte auf Platz eins vor. Neuere Messungen im Park ergaben aber, dass der Küstenmammutbaum “Hyperion” mit 115,5 Meter Wuchshöhe als Rekordhalter gilt.
Der älteste Baum der Welt
Lange Zeit glaubten die Wissenschaftler, dass die nachweislich ältesten Bäume der Welt ebenfalls in Kalifornien stehen, in den White Mountains: die “Bristlecone Pines” oder Grannenkiefern (Pinus aristata). Ihr Holz zeigt etwa 100 Jahresringe auf einem Zentimeter. Der älteste von ihnen heißt “Methuselah” und ist über 4700 Jahre alt.
2012 wurde aber in der gleichen Region ein Baum entdeckt, der auf ein Alter von 5062 Jahren datiert wurde. Aus Angst vor einem zu großen Besucherandrang bleibt dessen genauer Ort jedoch geheim.
4000 bis 5000 Jahre alt sollen die Tamrit-Zypressen im algerischen Tassiligebirge sein. Hier fehlt aber ebenso der exakte Beweis wie bei einer japanischen Sicheltanne auf der Insel Yakushima, deren Alter auf etwa 7000 Jahre geschätzt wird.
2008 haben schwedische Forscher jedoch eine kleine Fichte auf dem Berg Fulu im Zentrum des Landes gefunden, die auf ein Alter von 9550 Jahren datiert wird. Man darf gespannt sein, wann der nächste älteste Baum der Welt gefunden wird.
Der mächtigste Baum der Welt
84 Meter Höhe und 31 Meter Umfang – das sind die erstaunlichen Masse des etwa 2500 Jahre alten “General Sherman Tree”. Mit ungefähr 1500 Kubikmetern Volumen ist er der mächtigste Baum der Welt. Er gehört zur Gattung der “Giant Sequoias” (Sequoiadendron giganteum), auch “Sierra Redwood” genannt.
Der Baum mit dem dicksten Stamm
Er ist weder der älteste noch der höchste Baum der Welt: der “Ahuehuete-Baum” in Santa Maria de Tule im Staat Oaxaca (Mexiko), genannt “El Gigante”. 58 Meter Stammesumfang machen ihn zum Spitzenreiter in dieser Disziplin. Es handelt sich dabei um eine mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium macronatum).
Der Baum mit dem ältesten Wurzelsystem
10‘500 Jahre alt ist das Wurzelgeflecht der sogenannten “Huon Pine” in Tasmanien – das haben Wissenschaftler herausgefunden. Aus den uralten Wurzeln sprießen immer wieder neue, genetisch identische Kiefern. Die Pflanze klont sich also immer wieder selbst. Die älteste Kiefer darunter ist etwa 2000 Jahre alt. Diesen Trick nutzen vor allem viele sehr alte Pflanzen.
Im Jahr 2009 haben kalifornische Wissenschaftler einen Busch gefunden, der sich seit 13.000 Jahren selbst klont. Er stammt also noch aus der letzten Eiszeit. Mittlerweile hat sich der Jurupa-Eiche getaufte Busch an die sengende Hitze Kaliforniens gewöhnt und sich dementsprechend angepasst. Genug Zeit dazu hatte er ja.
Die beliebtesten und häufigsten Nadelbäume
Die Fichte
Die Fichte, wegen ihrer rötlichen, schuppigen Rinde auch Rottanne oder Rotfichte genannt, ist mit einem Anteil von gut 39 Prozent die häufigste Baumart der Schweiz. Sie ist beliebt und wurde früher wegen ihres geraden Wuchses, ihres raschen Wachstums und ihrer geringen Ansprüche an den Standort häufig angepflanzt. Ausschlaggebend dafür, dass die Fichte der Brotbaum der Bauern wurde, war aber ihre gute Verwendbarkeit. Die Fichte wächst fast in der ganzen Schweiz, verteilt in Höhenlagen zwischen 250 und 2500 Metern, mit Ausnahme des Süd- und Westtessins. Im Normalfall wird sie nicht älter als 300 Jahre, doch gibt es auch Ausnahmen. Bestes Beispiel ist die «Old Tjikko» in Schweden, die mit einem Alter von über 10’000 Jahren als ältester Baum der Welt gilt. Die mächtigste Fichte der Schweiz steht in Luven im Kanton Graubünden: Sie ist fast 50 Meter hoch und 250 Jahre alt. Aufgrund ihrer vielen, sternförmig vom Stamm ragenden Äste wird sie auch gerne «Brotgestell» genannt. Die Nadeln der Fichte sind allseitig abstehend und grün. Sie duften nach Mandarinen und stechen, wenn man sie berührt. Die Zapfen hängen am Baum und fallen als Ganzes ab. Durch den Klimawandel kommt die Fichte als nicht wärmeliebender Baum stark unter Druck. Als Flachwurzler ist die Fichte Stürmen leichter ausgesetzt als andere Bäume – der Jahrhundertsturm Lothar fällte 1999 zahlreiche Fichten in der Schweiz. Bei nicht entrindeten Bäumen machte sich in der Folge gerne der Borkenkäfer breit – ein gefürchteter Feind der Forstleute, welchem nur entrindete Bäume oder Nasslager die Stirn bieten können.
Die Tanne/Weisstanne
Die Weisstanne, oft einfach Tanne genannt, ist ein Waldbaum, welcher mit seinen Pfahlwurzeln auch auf schweren Böden wächst und daher an solch sensiblen Standorten von grosser ökologischer Bedeutung ist. Beim Rotwild steht die Weisstanne ganz oben auf dem Speiseplan, was dieser Baumart zu schaffen macht. So ist die Verbreitung dieser Baumart wegen des hohen Wildbestands in der Schweiz rückläufig. Die dicht wachsenden Weisstannen können bis zu 600 Jahre alt werden. Besonders wohl fühlen sie sich zwischen 600 und 1200 Metern über Meer. Man findet die Weisstanne im westlichen Jura, im zentralen Mittelland und in den Voralpen, wo sie Wisstannä, Wissbaum oder Tschiggentannli heisst. Gut erkennbar ist die Weisstanne an den zwei weissen Streifen auf der Nadelunterseite und an den aufrecht stehenden Tannenzapfen. Das idyllische Weisstannental im Kanton St. Gallen wurde sogar nach diesem Baum benannt.
Die Arve/Zirbe
Die Arve, auch Arva, Arbä oder Zirbe genannt, hat eine weiche, faserige und gut bearbeitbare Holzstruktur und ist gleichzeitig wunderbar leicht. Als Königin der Berge schmückt sie zwischen ca. 1300 Höhenmetern und der Waldgrenze auf 2500 Höhenmetern vor allem das Gebirge im Engadin, im südlichen Wallis, im Berner Oberland sowie vereinzelt im übrigen Alpenraum. Der Tannenhäher spielt bei der Fortpflanzung der Arve eine wichtige Rolle. Er klaubt die Arvennüsse im Herbst aus den Zapfen und transportiert sie in Vorratsverstecke. Schätzungsweise bis zu 100’000 Arvennüsse sammelt er pro Jahr, davon findet er über 80 Prozent wieder. Die ungefundenen Samen – und somit der Tannenhäher selbst – sind damit der Hauptgarant für den Fortbestand der Arvenwälder. Die süsslich nach Harz duftende Arve symbolisiert Klarheit und Reinheit sowie Freiheit und Kraft. Sie wächst langsam an der oberen Baumgrenze, wo sie Temperaturschwankungen von –40 bis +40 °C übersteht – und trotzdem wird sie nicht selten mehrere hundert Jahre alt. Ihre zahlreichen, gut verwachsenen Äste treten optisch kräftig aus dem Holz hervor. Ihre wohlschmeckenden Kerne gelten im Herbst als kulinarische Besonderheit.
Haben Sie Fragen zu dem Holz und den Bäumen?
Ich habe mein Bestes gegeben, für Sie möglichst alles Interessante und Wichtige über das Holz und die Bäume zusammenzufassen. Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie mich ungeniert.
Baumwunder – aus dem Buch von Conrad Amber «Baumwelten»
Textquellen: (überarbeiten)
-© Bäume für die Seele, Ueberreuter Sachbuch Verlag
‑Nutzhölzer von Hans Schafflützel
‑Baumheilkunde von René A. Strassmann
Bildquellen:
‑Conrad Amber
‑Adobe Stock und Fotolia