Die Ulme

Erfahren Sie alles über die Ulme, wie Aussehen, Eigenschaften, Verwendung, Brauchtum und vieles mehr.

Die Ulme – Baum der Intuition

Die Ulme (Ulmus carpini­fo­lia, Fel­dulme, Rüster) ist ein anspruchsvoller Laub­baum mit majestätis­chem Wuchs, der gerne in Mis­chwäldern vorkommt. Zusät­zlich durchs Samen kann sie sich auch durch Stock­auss­chlag oder Wurzel­brut ver­mehren. In den let­zten Jahrzehn­ten kam sie durch das massen­hafte „Ulmen­ster­ben“ in die Schlagzeilen. Durch Käfer über­tra­gene Pilze löste dieses Ster­ben aus. Die Ulme reagiert sehr sen­si­bel auf die zunehmende Luftver­schmutzung und den Kli­mawan­del. Ihr Bestand scheint sich jedoch seit der Jahrtausendwende wieder zu Erholen.

Produktebeispiele aus Ulmenholz

Ulme_Produktebeispiel_Nachttisch

Nachttisch

Ulme_Produktebeispiel_Tisch-Bigwood

Massivholztisch

Ulme_Produktebeispiel_Sideboard

Sideboard

Ulme_Produktebeispiel_Bett_Woodstock

Massivholzbett

Typisch für die Ulme, der unruhige Jahrringverlauf.
Typ­isch für die Ulme, der unruhige Jahrringverlauf.

Aussehen

Der Baum wird sehr alt und erre­icht eine Höhe bis 40 Metern bei einem Stam­m­durchmess­er von bis zu 100 Zen­time­ter. Die bräun­lich-graue Rinde ist anfangs glatt, später tief längsris­sig und dunkel­grau. Die kurz gestiel­ten Blät­ter sind wech­sel­ständig, oben glänzend, tief­grün, dop­pelt gezäh­nt, spitz, verkehrt-eiför­mig und am Grunde ungle­ich­hälftig. Das ring­porige Holz ist im Splint gel­blich, sein Kern leb­haft rötlich­braun und zum Teil erken­nt man darin grün­liche Farbakzente.

Die Jahrringe sind infolge der großen Poren im Früh­holz gut sicht­bar. Die wellige Tex­tur wirkt schon fast drei­di­men­sion­al. Charak­ter­is­tisch im Quer­schnitt sind die feinen, durch die beson­dere Anord­nung der Poren her­vorgerufe­nen Wellen­lin­ien. Im Radi­alschnitt sind die Gefässe par­al­lel ange­ord­nete. Die feinen Mark­strahlen erscheinen als glänzende hell­braune Fleck­en auf hellerem Grund.

Eigenschaft und Verwendung

Das zähe Holz ist sehr grob- und lang­faserig, elastisch und dauer­haft. Es schwindet mäs­sig, lässt sich ziem­lich schw­er bear­beit­en und spal­ten, jedoch gut drehen und gedämpft auch biegen. Die Trock­nung soll vor­sichtig erfol­gen, da das Holz zum Reis­sen und Wer­fen neigt.

Um dem Ulmen­holz die Nei­gung zur Ver­w­er­fung zu nehmen, wird es oft gedämpft, (eine Art kochen in ein­er Dampf­grube) welche die rötlich-grüne Fär­bung des Holzes sicht­bar aus­gle­icht. Durch diesen Vor­gang treten  die rötlichen Akzente etwas inten­siv­er in den Vorder­grund. Das zum Teil wellig gemaserte Holz wird im Innenaus­bau, für Möbel, Par­kett und Sport­geräte ver­wen­det. Früher wurde es für Winden, Glock­en­stüh­le und Reb­stützen einge­set­zt. Bei den Glashüt­ten war Ulme­nasche wegen ihres hohen Pot­tasche Gehalts beson­ders beliebt.

Ulmenzweig mit Samen-Früchte.
Ulmen­zweig mit Samen-Früchte.

Das Holz der Ulme

Holzmuster_Ulme

Ulme gedämpft, natur geölt

Holzmuster_Ulme-astig

Ulme leicht gedämpft, astig, natur geölt

Die typisch gezackten Blätter der Ulme.
Die typ­isch geza­ck­ten Blät­ter der Ulme.

Brauchtum

Im antiken Griechen­land war die Ulme Her­mes, dem Schutz­gott der Reisenden, Kau­fleute, Hirten und den Dieben gewei­ht. Auch war sie ein Sym­bol für Trauer und Tod. Vielerorts ver­suchte man mith­il­fe von Ulmen bösen Zauber abzuwehren. Zu diesem Zweck näht­en die Men­schen in der Nor­mandie Rinden­stücke in ihre Kleidung.

In der Graf­schaft York wur­den soge­nan­nte Zauber-Ulmen als Schutz um die Gärten herum gepflanzt. Der alt­nordis­chen Mytholo­gie zufolge, soll die Frau aus der Ulme her­vorge­gan­gen sein. Die Kel­ten schätzten die Ulme auf­grund ihrer edlen Geis­te­shal­tung sehr. Sie galt als ein altru­is­tis­ches Zeichen, da sie anderen Pflanzen kein Licht raubt und auf eine massvolle, gerechte und sin­nvolle Lebens­grund­lage für alle bedacht ist.

Seelische Botschaft

Meine Stärke ist die Schläue. Sit­u­a­tio­nen durch­schaue ich rasch. Mir kann nie­mand so leicht etwas vor­ma­chen. Ehe du dich ver­siehst, habe ich aus einem schein­baren Nachteil meinen Vorteil gezo­gen. Mit Vor­liebe ent­täusche ich die Erwartun­gen ander­er und lasse Illu­sio­nen zer­platzen. Ich passe in keine Schublade. Lieber nutze ich jede Gele­gen­heit die sich mir bietet, um eigene Wege zu beschreiten.

Durch mich kannst du ler­nen, dich nicht allem auszuset­zen Anstelle mit dem Kopf durch die Wand zu ren­nen und dabei zu erschöpfen ist es sin­nvoller, nach Alter­na­tiv­en Auss­chau zu hal­ten. Übri­gens lassen sich auch schein­bar über­mächtige Sys­teme durch eine kluge Por­tion Unangepass­theit und mit der Hil­fe ihrer eige­nen Regeln leicht dirigieren.

Finde den vorteil­haften Weg!

Eine mächtige Ulme in der winterlichen Saftruhe.
Eine mächtige Ulme in der win­ter­lichen Saftruhe.
Bernhard-Heim_öko-trend

Haben Sie Fra­gen zu der Ulme?

Ich habe mein Bestes gegeben, für Sie möglichst alles Inter­es­sante und Wichtige über die Ulme zusam­men­z­u­fassen. Bei weit­eren Fra­gen kon­tak­tieren Sie mich ungeniert.

Baumwunder aus dem Buch von Conrad Amber «Baumwelten»

Alte Ulme bei Gülitz, Deutschland
Alte Ulme bei Gülitz, Deutschland

Tex­tquellen:
-© Bäume für die Seele, Ueber­reuter Sach­buch Verlag
‑Nutzhölz­er von Hans Schafflützel
‑Baumheilkunde von René A. Strassmann

Bildquellen:
‑Con­rad Amber
‑Adobe Stock und Fotolia
‑eigene Bilder