Der Nussbaum
Erfahren Sie alles über den Nussbaum, wie Aussehen, Eigenschaften, Verwendung, Brauchtum und vieles mehr.
Der Nussbaum – der Edle und Kostbare
Der europäische Walnussbaum (Juglans regia), bei uns simpel Nussbaum genannt, gehört zum Kulturgut der Schweiz. Bereits vor der letzten Eiszeit war er hier heimisch, starb dann jedoch aus. Heute wird der Nussbaum, auch als Lichtbaumart bezeichnet, in der Schweiz und in milden Gebieten Mitteleuropas als beliebter Fruchtbaum angebaut. Er ist sehr wärmebedürftig und verträgt keinen Bestandesschluss. Damit ist er als Waldbaum in einem gedrängten oder gar geschlossenen Waldbau eher nicht geeignet.
Sein amerikanischer Bruder, der Schwarznussbaum (Juglans nigar), wurde durch die Einfuhr der Nüsse durch Spanische Missionare um 1770 in die neue Welt gebracht. Unserem Walnussbaum ist der «Black Walnut» dimensionsmässig überlegen, erreicht er doch eine Höhe von 50 Metern und einen Durchmesser bis zu 120 cm. Auch unterscheidet er sich in Textur und Färbung von unserem einheimischen Walnussbaum.
Uns Menschen schenkt der Nussbaum nicht nur seinen imposanten Schatten, sondern bereichert unseren Gaumen mit seinen energiereichen und nährenden Früchten, seinem wertvollen Öl und erlaubt uns, sein Holz für den Bau von Möbeln zu nutzen. Er gilt ausserdem als das Holz der Künstler. Viele Musikinstrumente und auch Schachfiguren werden damit hergestellt. Seiner Vielseitigkeit sind fast keine Grenzen gesetzt. So ist der Walnussbaum auch bestens in der Naturheilkunde als Heilpflanze bekannt.
Produktebeispiele aus Nussbaumholz
Massivholzbett
Holzstuhl
Pendelleuchte
Massivholztisch
Der europäische Nussbaum
Schon vor der Eiszeit wuchsen in Asien Nussbäume (Juglans regia). Seit der Römerzeit werden sie auch gerne in Mitteleuropas Bauernhöfe und in Gärten kultiviert. Durch die Klimaerwärmung begünstigt, tauchen Walnussbäume in den letzten Jahren auch vermehrt in den Wäldern der Voralpen auf.
Ihre Früchte sind besonders energiereich und nährend. Am liebsten wächst der Walnussbaum allein stehend. Um sein Ziel zu erreichen, sondert er wachstumshemmende Stoffe an umgebende Pflanzen ab. Auch viele Insekten werden durch die Ausdünstung seiner Blätter vertrieben.
Aussehen
Der stattliche Baum mit der mächtigen kugelförmigen Krone erreicht eine Höhe bis 30 Meter und einen Durchmesser von 200 Zentimeter. Die Rinde ist in der Jugend glatt und grauweiß, im Alter längsrissig und graubraun. Die starken Äste stehen meist waagrecht und verzweigen sich in starken Biegungen. Die langgestielten Blätter sind sehr groß und wechselständig, sowie fünf- bis neunzählig gefiedert. Die Teilblätter zeigen eine längliche Form, fast ganzrandig.
Der breite Splint ist grauweiß und vom braunen bis schwarzbraunen Kern deutlich getrennt. Die Jahrringe sind durch die zahlreichen großen, offenen Poren im Frühholz deutlich geschieden. Bei den Wurzelanläufen und starken Gabelästen bilden sich schöne Maserungen.
Eigenschaft und Verwendung
Der Nussbaum schenkt uns ein ausgesprochen schönes und edles Holz. Die Färbung ist dunkelbraun und reicht von schlicht bis lebhaft gemasert. Bei dem ausdrucksstarken lebendigen Holz bestehen grosse Unterschiede in Zeichnung und Form. Kein Stück gleicht dem anderen.
Das feinfaserige Holz ist ziemlich hart und biegefest. Es lässt sich gut bearbeiten, messern, schälen, drehen und schnitzen. Es schwindet mässig, lässt sich sehr schön polieren und ist im Trockenen dauerhaft. Weil der Nussbaum einen starken Unterschied zwischen Kern- und Splintholz aufweist, wird es oft gedämpft (eine Art kochen in einer Dampfgrube). Durch dieses Verfahren wird das Holz etwas intensiver und gleichmassiger in der Färbung. Alle Nusshölzer neigen bei starkem Tageslichteinfluss zur Vergilbung. Daher sollte direktes Sonnenlicht vermieden werden, wenn diese Verfärbung nicht erwünscht ist.
Das Holz wird für Möbel, im Innenausbau, im Orgel- und Klavierbau, für Gewehrschäfte, Drechslerwaren, Kunstgegenstände und Schnitzereien verwendet. Besonders beliebt für Möbel sind die geflammten und dunklen Nussbaummasern. Heute zählt man das Holz des Nussbaums zu den kostbarsten heimischen Möbelhölzern.
Variationen von europäischem Nussbaumholz
Der amerikanische Nussbaum
Der amerikanische Nussbaum (Juglans nigra, Black Walnut) gehört zur Familie der Walnussgewächse. Der Black Walnut, wie er in Amerika genannt wird, ist von Florida bis Maine bis Ontario, sowie dem südlichen Teil Kanadas weitflächig in ganz Nordamerika verbreitet. Diese Baumart wird aufgrund der Walnussernte landwirtschaftlich angepflanzt. In der Nähe von Santa Barbara in Kalifornien pflanzte der Gärtner Joseph Sexton 1867 den ersten Walnussgarten für eine kommerzielle Nutzung. Kalifornien ist bis heute der grösste Walnussexporteur der Welt.
Aus der Zeit um 1900 stammen erste forstliche Versuchsanbauten in den Rhein- und Donauwäldern. Dort stehen heute beeindruckende Schwarznussbestände mit hervorragenden Qualitäten. Die aus Amerika stammenden Bäume und in Europa gepflanzt, werden Schwarznuss genannt.
Aussehen
In seiner Heimat erreicht der Baum eine Höhe bis zu 40 Meter und einen Durchmesser von 250 cm Zentimeter. Die Rinde ist grau, anfangs kleinschuppig und im Alter tiefrissig und braunschwarz. Die unpaarigen Fiederblätter sind bis 40 cm lang. Die zugespitzten Teilblätter sind lanzenähnlich und am Rande gesägt. Sie werden bis 12 cm lang und sind in fünf bis neun Paaren angeordnet. Das Holz zeichnet sich durch eine purpurne bis dunkelbraune Färbung aus. Der Splint wirkt graubraun bis hellgelblich. Das Holz ist meist gradfaserig, manchmal auch wellig oder wirbelwüchsig und ringporig. Die Textur ist recht grob, jedoch gleich-mäßig. Die Poren sind größer als beim europäischen Nussbaum und die Jahresringe sehr deutlich erkennbar. Diese zeichnen sich leicht wellenförmig und verursachen eine schöne Maserbildung.
Eigenschaften und Verwendung
Das Holz des amerikanischen Nussbaumes ist eines der edelsten Laubbaumhölzer überhaupt und wird seit langem und gerne für den gehobenen Möbelbau verwendet. Die Trocknung verläuft langsam und muss vorsichtig angegangen werden. Das amerikanische Nussholz ist etwas leichter und arbeitet mehr als das Holz des europäischen Nussbaumes.
Das feste Holz ist mässig hart, ziemlich biegsam und elastisch. Es lässt sich leicht bearbeiten, gut drehen, schnitzen und polieren. Ebenso lässt es sich gut Leimen und nimmt viele Oberflächenbehandlungen leicht an. Zudem ist es sehr dauerhaft. Weil der Nussbaum einen starken Unterschied zwischen Kern- und Splintholz aufweist, wird es oft gedämpft (eine Art kochen in einer Dampfgrube). Durch dieses Verfahren wird das Holz etwas intensiver und gleichmässiger in der Färbung.
Alle Nusshölzer neigen bei starkem Einfluss des Tageslichts zur Vergilbung. Sollte diese Verfärbung unerwünscht sein wird empfohlen, das Holz nicht dem direkten Sonnenlicht auszusetzen. Das schön gleichmäßig dunkel gefärbte Holz wird für Möbel und für den hochwertigen Innenausbau verwendet. Verwendung findet es unter anderem auch in der Pianofabrikation und für Kunstgegenstände und Schnitzereien.
Variationen von amerikanischem Nussbaumholz
Brauchtum
Im Volksglauben zählte der Nussbaum als Orakelbaum. In der griechischen, römischen und germanischen Mythologie galten die nahrhaften Nüsse als Speise der Götter. Sie sollten Fruchtbarkeit schenken. Aus diesem Grund wurden sie Brautleuten mit auf den Weg gegeben.
Bei der Geburt eines Stammhalters wurde mancherorts der Brauch gepflegt, einen Walnussbaum zu pflanzen. Traditionell verschenkt der Heilige Nikolaus am 6. Dezember traditionell der Heilige Nikolaus Nüsse an alle Kinder. Schon seit je her ranken sich Mythen und Legenden um diese eher seltene Baumart.
Seelische Botschaft
Ich weise in die Kunst des Loslassens ein. Eine schwere Krankheit, das Zerbrechen einer Beziehung, das Ende der Karriere, der Tod einer geliebten Person… All diese Situationen sind für Menschen schwer zu verkraften und Sie stellen sich vielleicht die Frage — wozu noch weiter leben? Der Lebenssinn und die Lebenskraft scheinen verloren.
In so einer Grenzerfahrung rufe mich, die Walnuss. Ich helfe dir deine unsägliche Wut, deine Verzweiflung, deine abgrundtiefe Trauer anzunehmen. Lass uns gemeinsam klagen und weinen und zwar so lange, bis es in deinem Inneren ganz still wird und du dich an jenem Ort wo keine Worte mehr stören, wiederfindest. Dort helfe ich dir, dich dem Leben neu zu schenken.
Lasse los und werde frei!
Haben Sie Fragen zu dem Nussbaum?
Ich habe mein Bestes gegeben, für Sie möglichst alles Interessante und Wichtige über den Nussbaum zusammenzufassen. Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie mich ungeniert.
Baumwunder – aus dem Buch von Conrad Amber «Baumwelten»
Textquellen:
-© Bäume für die Seele, Ueberreuter Sachbuch Verlag
‑Nutzhölzer von Hans Schafflützel
‑Baumheilkunde von René A. Strassmann
Bildquellen:
‑Conrad Amber
‑Adobe Stock und Fotolia
‑eigene Bilder