Der Kirschbaum

Erfahren Sie alles über den Kirschbaum, wie Aussehen, Eigenschaften, Verwendung, Brauchtum und vieles mehr.

Der  Kirschbaum – Botschafter der Freude und Verführung

Die ursprüngliche Heimat des europäis­chen Kirschbaums (Prunus avi­um) liegt in Kleinasien in den Gebi­eten der heuti­gen Türkei. Auf einem Feldzug ent­deck­te der berühmte Fein­schmeck­er und römis­che Heer­führer Lucius Licinius Lucul­lus die Kirschbäume und brachte diese 74 v. Chr. von der Hafen­stadt Kera­sus am Schwarzen Meer, dem heuti­gen Gire­sun, mit nach Ital­ien. Von dort aus eroberte der Kirschbaum fast die ganze Welt.

In vie­len Sprachen sind die Wurzeln sein­er Herkun­ft sicht­bar. Das englis­che Wort «cher­ry», das spanis­che «cereza», das franzö­sis­che «cerise» und sog­ar das deutsche Wort «Kirsche» lassen sich auf die dama­lige Hafen­stadt Gire­sum / Kera­sus zurückführen.

Im Früh­jahr entzückt der Kirschbaum als ein­er der ersten die Men­schen mit seinem über­schwänglichen Blüten­kleid. Er verza­ubert die noch karge Land­schaft in ein prächtiges Blüten­meer. Seine Melodie ist jene der Freude, der Unschuld und der Ver­führung. Die prall­roten Früchte gal­ten im Brauch­tum als Sym­bol der Liebe und Lei­den­schaft. Darüber herrschte bei der Kirche alles andere als eitle Freude. Für sie war diese süsse Frucht eine «sündi­ge Frucht».

In der Naturheilkunde wer­den vor allem die Früchte und seine Stiele, der Saft wie auch das Harz des Kirschbaumes ver­wen­det. So fördern die Kirschen die Ver­dau­ung und den Stof­fwech­sel, der Kirschstiel-Tee wirkt Schleim­lösend und der Harz, als Tin­k­tur zubere­it­et, kann bei chro­nis­chem Hus­ten ein­genom­men werden.

Produktebeispiele aus Kirschbaumholz

Produktebeispiel_Couchtischchen

Couchtischchen

Produktebeispiel_Beluga_Nachttisch_Kirsche

Nachttisch

Produktebeispiel_Zwitscherbox

Zwitscherbox

Der europäische Kirschbaum

Der Kirschbaum (Prunus avi­um, Wald­kirschbaum, Vogelkirsche) gedei­ht inmit­ten der grossen und mächti­gen Bäu­men der Laub­mis­chwälder und bere­ichert so deren Lebens­ge­mein­schaft. In sein­er kul­tivierten Form ist der kleinere Baum als Süsskirsche (Feld­kirschbaum) bekan­nt und auf­grund sein­er grossen aro­ma­tis­chen Früchte sehr beliebt.

Der Kirschbaum blüht bevor alle  anderen Bäume in die „Bluescht“ kom­men. Daher ist die Kirsch­ernte eine der ersten. Später im Jahr wiederum besticht sie durch die bunte Fär­bung ihres Herb­st­laubes. Die Kirsche ist der grösste heimis­che Obst­baum. Ihre Rinde ist mit zarten Quer­streifen akzen­tu­iert und das Holz ist beson­ders edel gefärbt.

 

Kirschbaum_Blüte-mit-Biene
Die ersten Blüten im Früh­ling – sehr beliebt bei den Bienen.
Kirschbaum_Rinde
Die typ­is­chen “Abrol­lun­gen” der Kirschbaumrinde.

Aussehen

Der Baum kann eine Höhe von 20 Metern und einen Durchmess­er bis 100 Zen­time­ter erre­ichen. Die Rinde ist glatt, graubraun und löst sich in ringför­mi­gen, led­er­ar­tig biegsamen Streifen ab. Die Kro­ne ist weit und hoch. Die klein gesägten Blät­ter sind dünn, wech­sel­ständig, eiför­mig, spitzig oder ellip­tisch. Das Holz ist im Splint rötlich­weiß, in seinem Kern rötlichgelb bis rot­braun nach­dunkel­nd und ins Grün­liche schim­mernd und glänzend.

Der Radi­alschnitt ist infolge ver­schieden gefärbter Jahrring­zo­nen gestreift und die zahlre­ichen feinen Mark­strahlen erscheinen als hell­glänzende Spiegel.

 

Eigenschaft und Verwendung

Kirschbaumholz hat eine gel­brötliche Farbe mit schön­er Maserung und ist ein begehrtes Edel­holz. Das Splintholz weist auf eine gel­blich-weisse Farbe hin. Das frischgeschnit­tene Holz ist recht hell, dunkelt jedoch im Laufe der Jahre stark zu einem sehr schö­nen, rot­braunen Farbton nach. Die Maserung ist leb­haft geze­ich­net mit deut­lichen Jahresringen.

Das mit­tel­harte Holz ist dicht, fein­faserig, ziem­lich biegsam, elastisch, schw­er spalt­bar und nicht wit­terungs­fest. Es lässt sich leicht bear­beit­en, drech­seln, schnitzen und messern, gut leimen, beizen und polieren. Das Holz wird als Furnier oder mas­siv für Möbel, den Innenaus­bau, für Drech­sler­ar­beit­en und Schnitzereien, im Musikin­stru­menten­bau wie auch für Kun­st­ge­gen­stände ver­wen­det. Vorzüglich ist die Eig­nung dieses Holzes für Einlegearbeiten.

 

Waldkirschbaum_zwischen_Buchen
Ein blühen­der Wald­kirschbaum am Rand eines Mischwaldes.

Variationen von europäischem Kirschbaumholz

Kirschbaum-europäisch_Holzmusten
Europäis­ch­er Kirschbaum (Wald­kirschbaum)
Europäischer Kirschbaum, Feldkirschbaum
Europäis­ch­er Kirschbaum (Feld­kirschbaum)
Kirschbaum_Haederbild_2

Der amerikanische Kirschbaum

Der amerikanis­che Kirschbaum (Prunus seroti­na, Späte Traubenkirsche, Black Cher­ry) gehört zur Fam­i­lie der Rosen­gewächse. Der Osten der USA ist das natür­liche Ver­bre­itungs­ge­bi­et der Black Cher­ry, wie er dort genan­nt wird.

Das Wach­s­tums­ge­bi­et des Ver­wandten unseres heimis­chen Kirschbaums, gren­zt an Kana­da sowie an den südlichen Golf von Mexiko. Weit­er­hin kom­men im Süden der USA und in Mexiko zwei Vari­etäten vor. Vere­inzelt wurde der Baum auch in Europa gepflanzt, wo er oft nur strauch­form annimmt, jedoch wegen sein­er Dom­i­nanz zu einem Prob­lem für unsere ein­heimis­chen Bäume und Sträuch­er wird.

In sein­er Heimat jedoch wächst der amerikanis­che Kirschbaum zu einem 30 Meter hohen Baum. Er unter­schei­det sich von sein­er europäis­chen Schwest­er durch sein dun­kleres Holz und seine Maserung, welche ihm einen unverkennbaren Holzcharak­ter verleihen.

Kirschbaum-amerikanisch_Früchte-Kirschen
Früchte der späten Traubenkirsche (Black Cherry)
Waldkirschbaum-Blüte
Zweig mit Blüten eines Waldkirschbaums.

Aussehen

Die Späte Traubenkirsche wird in ihrer Heimat bis zu 25 Meter hoch. Sie ähnelt auf­grund ihrer traubi­gen Blüten­stände am ehesten der gewöhn­lichen Traubenkirsche (Prunus padus). Diese blüht jedoch früher im Jahr. So bezieht sich der Name die späte Traubenkirsche auf das spätere Blühen des ver­wandten Kirschbaumes in der USA. Die etwa 5–12 cm lan­gen, zuge­spitzten, deut­lich gekerbten und ledri­gen Blät­ter der Späten Traubenkirsche unter­schei­den sich schon durch ihren starken Glanz von denen ander­er Prunus-Arten. Sie sind ober­seits kräftig grün, die Unter­seite ist heller. Beson­ders charak­ter­is­tisch aber ist ihre Behaarung. Die Blät­ter treiben erst spät aus und bleiben im Herb­st lange erhal­ten. Die Rinde ist dunkel­braun, glatt bis quer­ris­sig. Das Holz des amerikanis­chen Kirschbaums ist dun­kler als das jene unseres ein­heimis­chen Kirschbaums. Es hat eine gle­ich­mäs­sige, schöne und kräftige rote Färbung.

Eigenschaften und Verwendung

Wegen seines gle­ich­mäs­si­gen Wuch­ses und sein­er Fär­bung, ist das Holz in der Möbel­pro­duk­tion sehr beliebt. Die Jahres­ringe sind sehr deut­lich zu sehen. Der Radi­alschnitt ist gestreift und die feinen Mark­strahlen erscheinen als hell­glänzende Spiegel.

Das Holz ist grad­faserig und mit fein­er Tex­tur dicht, ziem­lich biegsam, elastisch, schw­er spalt­bar und nicht wit­terungs­beständig. Das Holz lässt sich gut bear­beit­en, messern, drech­seln und schnitzen. Des Weit­eren weist das Holz einen guten Kle­be­halt für geleimte Verbindun­gen auf und nimmt viele Ober­flächen­be­hand­lun­gen sehr gut an. Das edle Holz wird zu Furniere und Möbel ver­ar­beit­et. Sehr beliebt ist es in der Ver­wen­dung für den gehobe­nen Innenaus­bau und eben­so für Par­ket­tbö­den. Dieses Holz dient auch für Intar­sien und Kunstgegenstände.

 

Waldkirschbaum-Blüte_Stamm mit Blüten
Ein schlanker Wald­kirschbaum in Blüte.

Variationen von amerikanischem Kirschbaumholz

Kirschbaum-amerkanisch_Holzmusten_geflammt
Amerikanis­ch­er Kirschbaum, Maserung mit Auf­bau (Flad­er)
Kirschbaum-amerkanisch_Holzmusten_rift
Amerikanis­ch­er Kirschbaum, Maserung ohne Auf­bau (Rift)

Brauchtum

Die ver­führerische Kirsche sym­bol­isierte die Tugen­den der Liebe und Frucht­barkeit. Unter christlichem Ein­fluss wurde dieser Brauch als Hex­erei abgestem­pelt. Kirschk­erne ver­wen­dete man tra­di­tionell für Liebe­so­rakel, die Blüten für Jugend- und Schön­heit­sza­uber. Die Mäd­chen ver­schön­erten sich gerne mit paari­gen Kirschen, die sie sich als Schmuck an die Ohren drapierten.

In der Branche ist bekan­nt, dass zum Fest der Heili­gen Bar­bara (4.Dezember) Kirschzweige geschnit­ten wer­den, um mit ihren Blüten zur Win­ter­son­nwende an das Wieder­erstarken der Leben­skräfte zu erin­nern. Der Kirschbaum sym­bol­isiert die Frucht­barkeit der Erde, das Wer­den und Verge­hen. Noch heute ist es in manchen Gegen­den Brauch, das erste Bade­wass­er eines neuge­bore­nen Mäd­chens an einen Kirschbaum zu schüt­ten, damit es schön und edel werde.

 

Kirschbaum-europäisch_Früchte-Kirschen
Fei­ni Chriesi! (Kirschen)
Kirschbaum_Harzaustritt
Der bei Kirschbau­men typ­is­che Harzaustritt.

Seelische Botschaft

Wenn ich erscheine, richt­en sich alle Blicke auf mich. Ich liebe es, eine betörende Show hinzule­gen. Mit Mit­telmäs­sigkeit lasse ich mich nicht abspeisen und ängstliche Anpas­sung ist nicht mein Ding. Im Gegen­teil, ich geniesse mich selb­st zu insze­nieren und mich ver­wöh­nen zu lassen, bin dem Luxus sehr zuge­tan und labe mich an der Anbe­tung durch andere. Für all dies nehme ich mir ganz selb­stver­ständlich den Vor­tritt. Ich irri­tiere gerne, insze­niere mein ganzes Sein als Kun­st­fig­ur und erhasche dadurch die Aufmerk­samkeit ander­er. Durch mein Ander­s­sein und meinen Mut aus der Masse her­aus zu stechen, füh­le ich mich auch manch­mal ein­sam. Diese Ein­samkeit ver­lei­ht mir in all dem Glanz, Würde und Tiefe.

Geniesse deinen Auftritt!

 

Bernhard-Heim_öko-trend

Haben Sie Fra­gen zu dem Kirschbaum?

Ich habe mein Bestes gegeben, für Sie möglichst alles Inter­es­sante und Wichtige über den Kirschbaum zusam­men­z­u­fassen. Bei weit­eren Fra­gen kon­tak­tieren Sie mich ungeniert.

Baumwunder – aus dem Buch von Conrad Amber «Baumwelten»

Blühende Feldkirschbäume in Blumenwiese, im Voralberg, Österreich
Blühende Feld­kirschbäume in Blu­men­wiese, im Voral­berg, Österreich

Tex­tquellen:
-© Bäume für die Seele, Ueber­reuter Sach­buch Verlag
‑Nutzhölz­er von Hans Schafflützel
‑Baumheilkunde von René A. Strassmann

Bildquellen:
‑Con­rad Amber
‑Adobe Stock und Fotolia
‑eigene Bilder