Die Eiche
Erfahren Sie alles über die Eiche, wie Aussehen, Eigenschaften, Verwendung, Brauchtum und vieles mehr.
Die Eiche – Baum der Unsterblichkeit und Sinnbild für Lebenskraft
Die Eiche (Quercus robur, Stieleiche) ist einer der langlebigsten und imposantesten Bäume in unseren Breiten und ein wichtiger Stabilisator des Laubwaldes. Um ihre dominante Position zu verteidigen, hat sie einige sehr intelligente Strukturen entwickelt. Ihr Wurzelsystem ist zweigeteilt, um sowohl oberflächennahes Wasser als auch Feuchte aus der Tiefe aufsaugen zu können. Durch den hohen Gerbsäuregehalt ist das Holz besonders haltbar. Diese Langlebigkeit, ihre machtvolle Ausbreitung und die unglaublich festen Stämme sind das Erfolgskonzept der Eiche, welche in fast ganz Europa bis nach Kleinasien verbreitet ist.
Produktebeispiele aus Eichenholz
Massivholzbett
Holzstuhl
Kommode
Massivholztisch
Aussehen
Der Baum wird bis 50 Meter hoch und erreicht einen Durchmesser von bis zu 200 Zentimeter. Die starke Rinde ist grauschwarz und tief längsrissig. Die sperrigen Äste stehen waagrecht und bilden eine tiefe, große Krone. Die kurzgestielten Blätter in unsymmetrischer Form sind am Grund meist ausgebuchtet, unten kahl oder spärlich behaart. Die Fruchtstände sind langstielig.
Das Holz ist deutlich ringporig und im Splint gelblichweiß. Der scharf abgegrenzte Kern ist graubraun, dunkelt jedoch auf dunkelbraun nach. Die breiten Markstrahlen bilden im Radialschnitt verschieden geformte hellglänzende Spiegel, im Tangentialschnitt lange dunkle Streifen.
Eigenschaft und Verwendung
Das Holz ist besonders widerstandsfähig, hart, witterungsfest und riecht beim Schnitt säuerlich (Gerbsäure). Es muss vor dem Einbau gut abgelagert werden. Dann kommt es für Fussböden, Haus- und Möbelbau zum Einsatz. Bemerkenswert ist seine lange Haltbarkeit unter Wasser, wo es mit der Zeit schwarz wird (Pfahlgründungen). Das harte und dichte Holz ist zäh, elastisch und dauerhaft. Es lässt sich gut bearbeiten, messern und ist leicht zu spalten.
Die Inhaltsstoffe des Holzes, vor allem die Gerbsäure machen den Wein geschmeidig und verleihen ihm eine Note von Vanille und Nougat im Abgang. Zu diesem Zweck wird der Wein in Eichenfässern gereift (ausgebaut). Bei einem 225-Liter-Barrique ist das Verhältnis zwischen Wein und Innenfläche sehr optimal. Die Gerbsäure des Eichenholzes wir zum Teil noch heute zum gerben von Leder verwendet.
Variationen von Eichenholz
Eiche
Wie schon erwähnt ist die Eiche als Nutzholz seit tausenden von Jahren beliebt. Früher würde aus dem astigen und rissigen Eichenholz oft Konstriktions- oder Brennholz gemacht und nur das schöne, astfreie Eichenholz zu Möbel verarbeitet. Seit ca. 20 Jahren ist es als charaktervolles Holz für Tische, Betten und Möbel aus Massivholz sehr beliebt. Meistens werden Einrichtungsgegenstände aus der Stileiche gefertigt, die auch als Deutsche bekannt ist.
Wildeiche, oder Asteiche
Als Wildeiche, auch Asteiche genannt, wird keine spezielle Untergattung der Eiche, sondern viel mehr eine besondere Sortierung des Holzes bezeichnet. Ein besonderes Merkmal der Wildeiche sind eben die vielen Äste, in unterschiedlichen Grössen und Farben, die im Holz vorhanden sind. Meistens haben Eichen, die am Waldrand, oder gar freistehend wachsen viele Äste, zum Teil fast bis zum Boden hin.
Ebenso zum Natur-Charakter der Wildeiche gehören kleinere und grössere Risse, welche wie die Äste meistens bei der Verwendung für Möbel mit Holzspachtel ausgefüllt werden. Daraus ergibt sich ein sehr interessantes und auffälliges Profil dieses Holzes. Die Maserung wirkt bei gelblicher bis bräunlicher Färbung gleichermassen lebhaft wie ausdrucksstark. Die Asteiche ist genauso schwer, hart, strapazier- und widerstandsfähig wie ihre Artgenossen mit weniger Ästen und wird meistens für moderne, zeitlose Möbel verwendet.
Brauchtum
Die gewaltigen Segelschiffsflotten aller grossen Seemächte wurden aus Eichenholz gebaut. Es war das einzige Holz, das den Kräften der Weltmeere gewachsen war. Auch das Weltkulturerbe Venedig ruht auf mächtigen Eichenbohlen. In vielen Mythologien wird die Eiche dem blitzschleudernden Himmelsgott (Zeus, Jupiter, Thor) Zugeordnet. Noch heute rät der Volksmund bei Gewitter: „Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen.“ Dies rührt daher, dass die Eiche zu den sogenannten “Strahlensuchern“ gehört, also einen Standort nahe Wasseradern vorzieht, wo der Blitz sich naturgemäss hingezogen fühlt. Hingegen die Buche einen Standort fernab von geologisch brisanten Stellen bevorzugt.
Das wohl berühmteste germanische Baumheiligtum war die „ Irminsul“, eine dem Gewittergott Donar geweihte Eiche (in manchen Überlieferungen eine Fichte). Eichen sind ein Symbol der Langlebigkeit, Macht und Männlichkeit. Die Kelten verehrten die Eiche als heiligen Baum. Das altkeltische Wort Druide wird oft als „Eichenkundiger“ übersetzt. Eichen und deren Misteln, welche die Druiden mit goldenen Sicheln ernteten, spielten in der Heilkunde eine zentrale Rolle. Sie wurde gerne über linksdrehenden Wasserströmen gepflanzt, um die Polarität umzudrehen.
Seelische Botschaft
Hier stehe ich, stark wie ein Felsen. Auch wenn andere schon längst aufgegeben haben bin ich noch immer da. Auf mich ist Verlass. Ich bleibe mir selbst treu, komme was wolle. Jeder funktioniert nach seinem eigenen Bauplan. Welchen Sinn hat es, sich zu verbiegen? Niemand kann seinem Schicksal entrinnen. Statt Selbstzweifel zu hegen, investiere ich meine Kraft lieber in kluge Strategien um meine Position aufzubauen und zu festigen. Das kommt letztlich Allen zugute. Aus meiner Grösse kannst auch du Stabilität, Vertrauen und Sicherheit ziehen. In all dem Wandel unserer Zeit, mache ich dich zu einem Meister der Kontinuität.
Investiere in das Eigene!
Haben Sie Fragen zu der Eiche?
Ich habe mein Bestes gegeben, für Sie möglichst alles Interessante und Wichtige über die Eiche zusammenzufassen. Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie mich ungeniert.
Baumwunder – aus dem Buch von Conrad Amber «Baumwelten»
Textquellen:
-© Bäume für die Seele, Ueberreuter Sachbuch Verlag
‑Nutzhölzer von Hans Schafflützel
‑Baumheilkunde von René A. Strassmann
Bildquellen:
‑Conrad Amber
‑Adobe Stock und Fotolia
‑eigene Bilder