COTONEA Bio-Bettwäsche
Bio-Baumwolle Bettwäsche – ökologisch angebaut, fair produziert und langlebig im Gebrauch.
COTONEA, die Bio-Baumwolle – kompromisslos «bio-logisch»
Die Baumwolle ist ein sehr altes Kulturgut. Sie ist jene Faser, die weltweit am weitesten verbreitet ist und erfüllt höchste Ansprüche an Komfort, Hygiene und Strapazierfähigkeit. Die ersten Stoffe aus Baumwolle stammen aus der Zeit 5’000 vor Christus. Sie wurden in einer Höhle in Mexico gefunden. Während der Zeit der Renaissance, (15./16. Jahrhundert) fand in Europa die Ablösung der heimischen Fasern wie Hanf, Leinen oder Nessel durch die Baumwolle statt.
Die Baumwollpflanze ist grundsätzlich mehrjährig, doch wurde sie aus Ertragsgründen zu einem einjährigen Strauch kultiviert. Die Tropen und Subtropen waren die bevorzugten Gebiete des Anbaus, denn dort regnet es bekanntlich das ganze Jahr über ausreichend. Die steigende Nachfrage liess die Pflanze auch in trockenere Gebiete vorrücken, wo grossflächige Bewässerung nötig wurde. Doch Baumwolle braucht nur zu Beginn der Vegetationsperiode viel Wasser. Danach ist sie trockenheitsresistent, anspruchslos und bescheiden. Ihre herausragenden, in dieser Kombination ungewöhnlichen Eigenschaften, bieten uns Menschen viele Vorteile. Es wundert also nicht, dass die Baumwolle ihren Siegeszug rund um die ganze Welt erfolgreich angetreten hat.
Die Marke COTONEA
COTONEA – eine fair produzierte Bio Baumwolle, kann auf ein Know-how von 160 Jahren Erfahrung zurückblicken. Das ist das bedeutendste Kapital von COTONEA, denn sie bringt zusammen, wonach es sich zu streben lohnt; Baumwolle aus kontrolliert biologischem Anbau, wertvolle Materialien, hochwertige Verarbeitung und ein attraktives, buntes Design. Dabei haben die Transparenz, die Fairness und die Geduld einen hohen Stellenwert.
Was 1995 aus einem Projekt in Israel begann, nämlich erstmals biologische Baumwolle zu verarbeiten, führte ab 2004 zu festen Vertragspartnern in Zentralasien und ab 2009 ebenfalls in Uganda. Seither kontrolliert COTONEA die gesamte Herstellungskette vom Baumwollfeld über das Spinnen, Weben, Veredeln, Konfektionieren bis hin zum Ladenregal.
Die Bauern, mit denen COTONEA zusammenarbeitet, erhalten vereinbarte, feste Preise für die Abnahmemenge, sowie ein Bio-Aufschlag mit einem Mindestpreis, der nicht unterschritten werden darf. Hinzu kommt eine Fair-Trade-Prämie, welche an die Kooperative gezahlt wird.
Mit diesen festen Einnahmen können die Bauern von Anfang an kalkulieren und einen Teil des Geldes in Bildung und Gesundheit investieren und so zur Entwicklung einer Region beitragen. Diese langfristig auf Nachhaltigkeit angelegten Projekte sichern vielen Menschen einen bescheidenen Wohlstand. Aus den oben genannten Regionen muss heute niemand mehr aus Not sein Land verlassen.
Diese Arbeitsweise ist ein nachahmungswürdiges Beispiel für eine gelungene und gelingende Entwicklungszusammenarbeit. Zumindest ein wenig können damit die Ungerechtigkeiten unserer Welt ausgeglichen werden.
COTONEA – über 160 Jahre Erfahrung mit Baumwolle
Im Jahr 1855 gründeten die beiden Brüder Johann Jakob und Gabriel Elmer ihr Unternehmen. Seither verarbeiten sie die Naturfaser Baumwolle zu Geweben. Mitte des 19. Jahrhunderts suchten die Söhne der beiden Brüder einen neuen Standort, denn in der Schweiz wo sie lebten, waren alle Flüsse vollständig ausgebaut und für die Nutzung der Wasserkraft von Textilien bereits erschlossen.
Ihren neuen Standort fanden sie im Württemberg. Dort standen Arbeitskräfte und freie Wasserkraft im Überfluss zur Verfügung. Zu dieser Zeit wurde die baumwollverarbeitende Textilindustrie in deutschen Mittelgebirgsregionen immer bedeutender. Elmer & Zweifel produzierten Stoffe zur Herstellung von Bekleidung und Bettwäsche, später spezialisierte sich die Firma auf Gewebe für medizinische und technische Zwecke, sowie auf Babypflegetextilien.
Lange hielt sich dieser Markt stabil. Mit dem Fall der Mauer kam die Konkurrenz aus Fernost. Das Unternehmen war vor dieselben Herausforderungen gestellt, wie schon die Söhne der Gründer im 19. Jahrhundert. Rasch war ihnen klar, dass die Zukunft nur der biologisch fair produzierten Baumwolle gehören kann. 1995 wurde dann die ersten Bio-Baumwolle verarbeitet (Projekt in Israel) und 2003 kamen die ersten COTONEA-Produkte auf den Markt.
Nach wie vor ist das Unternehmen der Gebrüder Elmer & Zweifel in Familienhand. Aus Respekt vor der Schöpfung und für die daraus resultierende, nachhaltige Lebensweise, sowie eine möglichst umweltschonende Produktion haben sich nicht nur die Gründer entschieden, sondern wird von allen darauffolgenden fünf Generationen mitgetragen. Seit Jahrzehnten ist das Unternehmen bemüht, Nutzen zu stiften, keinen Schaden anzurichten und das Leben jener Menschen, welche in diesen Herstellungsprozess involviert sind, zu verbessern. Diese Philosophie wird vom Betrieb vorbildlich gelebt und dafür setzen sich alle ein. Dies nicht nur am Standort Bempflingen und in der Region, seit der Öffnung der Weltmärkte auch global überall dort, wo das Unternehmen bereits aktiv ist.
Die Anbauprojekte von COTONEA
Projekt Kirgistan
In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Entwicklungsorganisation Helvetas, engagiert sich COTONEA seit 2004 für den Bio-Baumwollanbau in Kirgistan. Als fester Partner des Projekts in Jalalabad, nimmt sie den grössten Teil der Ernte ab.
Kirgisische Bio-Baumwolle ist strahlend weiss und die Fasern sind kräftig und reissfest.
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1989, endete die Planwirtschaft in Kirgistan. Die Kolchosen (landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) zerfielen in kleinbäuerliche Betriebe. Die Menschen mussten sich neu orientieren und organisieren um zu überleben. Kirgistan ist seit 2010 eine nicht sehr stabile parlamentarische Republik. 37% der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze.
Jalalabad liegt im Südwesten, an der Grenze zu Usbekistan. Das Klima dort ist mit eisigen Wintern und sehr heissen Sommern extrem. Daher ist die Vegetationsperiode sehr kurz, dies natürlich auch für Baumwolle.
Das Projekt soll wachsen und sich weiterentwickeln. Die Voraussetzung für ein Gelingen ist, dass die Nachfrage nach COTONEA-Produkten steigt.
Die erste Bio-Baumwollernte konnte 2007 eingebracht werden und Anfang 2008 an COTONEA geliefert werden. Der Ertrag war mit 40 Tonnen eher gering, doch der Anfang war gemacht. In den kommenden Jahren war viel Geduld nötig, denn es mussten auch Rückschläge hingenommen werden. Über die Jahre gelang es jedoch, die Qualität der Bio-Baumwolle kontinuierlich zu verbessern.
Zu Beginn mussten auch die Bauern mit viel Information und Aufklärung von den Vorteilen einer biologischen Landwirtschaft überzeugt werden. Hinzu kamen systematische Schulungen, sowie sichere, kalkulierbare Einkommen, damit sie erkennen konnten, dass es sich lohnt dabei zu sein. Denn Stabilität ist die Grundlage für ein gutes Leben in Sicherheit.
Ebenfalls wichtig sind persönliche, vertrauensvolle Beziehungen zu den Bauern vor Ort. Nur so entsteht eine klare Vorstellung von den Möglichkeiten, der Qualität und der Reinheit der Bio-Baumwolle.
Projekt Uganda
Uganda ist ein Hochland am Äquator im Osten von Afrika. Auf den Ackerböden im Nordwesten von Uganda wird noch nicht sehr lange Bio-Baumwolle angebaut. Diese Böden lagen jahrzehntelang wegen des Bürgerkrieges brach. Doch heute leben viele 10.000 Menschen von dem Biolandbauprojekt. COTONEA hilft massgeblich mit, den Menschen neue Perspektiven zu geben.
Durch die fruchtbaren Böden, welche ausschliesslich mit natürlichem Regen bewässert werden, können mehrere Ernten unterschiedlicher Feldfrüchte rund um das Jahr eingebracht werden. Dabei dient die Bio-Baumwolle als Gelderwerb — und dieses Geld wird wiederum hauptsächlich für die Gesundheit und die Bildung der Kinder eingesetzt.
Erfahrene Bauern können hohe Erträge erwirtschaften. Hingegen müssen die jungen unter ihnen, welche die Landwirtschaft noch nicht erlernt haben, erst trainiert und geschult werden. Denn der biologische Anbau erhält die Fruchtbarkeit der Böden und die Sauberkeit des so wichtigen Grundwassers auf natürliche Art.
Im konventionellen Baumwoll-Anbau hingegen, sterben jedes Jahr unzählige Menschen an Pestizidvergiftungen.
So wird die Versorgung der Bauern mit natürlichem Saatgut immer wichtiger. Dieses wird gezielt gepflegt und weiterentwickelt. Rechnet man die Produktion der Fruchtwechselprodukte (Sesam, Chili, Sonnenblumenkerne, Bohnen etc.) dazu, ernähren beide Projekte viele zehntausend Menschen und ihre oft zahlreichen Familien. COTONEA hilft mit, vor Ort Bedingungen zu schaffen, unter denen die Menschen ein Auskommen haben und gleichzeitig in ihre Bildung und Gesundheit investieren können.
Und nicht zu vergessen — die ugandische Bio-Baumwolle ist ein Traum, denn sie ist seidig und fest und die Fasern sind sehr lang, griffig und wunderbar weich.
Die Nachhaltigkeit bei COTONEA
COTONEA produziert seit 1855 ihre eigene Wasserkraft und den eigenen Solarstrom seit 2002. Damit produziert sie mehr regenerativen Strom, als sie in ihrer gesamten Produktion verbrauchen.
In der Veredelung, durch die Verwendung von Erdgas, Erdöl und Strom, entstehen klimarelevante Emissionen. Jedoch sind die Umweltauflagen in solchen Betrieben in den Ländern Deutschland und Schweiz sehr hoch. Die Energieeffizienz ist bei der Auswahl der Lieferanten ein wichtiges Kriterium für COTONEA.
Die Baumwoll-Produktion ist CO2-neutral. In Uganda wird kein zusätzliches Wasser benötigt und in Kirgistan nur Regenwasser und tauender Schnee zum Bewässern. Eine gewisse Gefahr besteht in der unbeabsichtigten Ausbringung von genmanipuliertem Saatgut (GMO), weil diese Gene natürlich nicht an der ökologisch bewirtschafteten Ackergrenzen Halt machen. Stichprobenartig werden daher die Bio-Baumwolle und das Garn durch ein deutsches Labor auf GMO-Rückstände untersucht.
Durch die Nutzung von Bio-Baumwolle gelangen keine Mikroplastikfasern in die Weltmeere oder in die Nahrungskette. Zudem besteht das Verpackungsmaterial auf der ganzen Linie aus recycelbarem Material.
Der Produktionsabfall in der Weberei und Konfektion (Näherei), liegt unter 1% des produzierten Gewebes. Da sich die Baumwoll-Fasern nicht zur Wiederverwendung für gleichwertige Produkte eignen, schliesst sich ein sinnvolles Recycling gebrauchter Stoffe aus. Doch die Nutzung in minderwertigeren Verwendungen wie z.B. Stopfmaterial wird von COTONEA ebenfalls gefördert.
Auch zahlt jeder Lieferant mindestens gesetzliche, bzw. Tariflöhne und fast alle sind IVN BEST zertifiziert. Dieser Standard setzt nebst den hohen ökologischen, auch auf hohe soziale Massstäbe, die eingehalten werden müssen. Diese Richtlinien decken die gesamte textile Kette ab.
Die Werte von COTONEA
Ganz klar, für COTONEA kommt nur Bio-Baumwolle infrage. Deshalb wird Bio-Baumwolle ausschliesslich in Regionen, in denen ausreichend Regen fällt, angepflanzt (Uganda, Zentralasien) und dies ohne gentechnisch verändertes Saatgut, ohne Kunstdünger und Pestizide. Eine unabhängige Zertifizierungsgesellschaft überwacht die Einhaltung der ökologischen Regeln.
COTONEA zahlt einen vergleichsweise hohen Bio-Aufschlag auf den Weltmarktpreis. Dies sichert den Bauern höhere Erträge bei gleichzeitig niedrigeren Kosten und verbessert dadurch ihre Lebenssituation. Die Verwendung der zusätzlich an eine Gruppe von Bauern bezahlte Fair-Trade Prämie, wird gemeinschaftlich beschlossen.
Sicher, es ist immer wieder eine Herausforderung, das Niveau der nachhaltigen Herstellung zu erreichen. Die Belohnung dafür liegt in der Auszeichnung mit dem IVN BEST-Label. Denn die Verpflichtung, «gesunde Baumwolle» mit dem weltweit anspruchsvollsten Standard für Naturtextilien herzustellen, ist für COTONEA ein grosses Anliegen. Deshalb gibt es das Werte-Symbol «gesundheitlich unbedenklich.» Denn für COTONEA gilt — Wohlfühlen ohne Reue. – So ist von den Anbaumethoden und Kooperationspartnern, zu den Produktionsschritten bis zu den Zulieferern alles offengelegt. Sogar die Energiebilanz ist kein Geheimnis. Diese Transparenz schenkt den Kunden Sicherheit.
Die Philosophie von COTONEA
In einem Satz zusammengefasst, bemüht sich COTONEA Nutzen zu stiften, keinen Schaden anzurichten und das Leben der Menschen zu verbessern.
COTONEA setzt sich dafür ein, dass der Wohlstand, der durch wirtschaftliches Handeln erzeugt wird, nicht zu Lasten jener Menschen geht, die an der Herstellung des Produktes beteiligt sind, oder das End-Produkt nutzen. Ebenfalls sollen die Umwelt und die natürlichen Lebensgrundlagen nicht Schaden nehmen. Diese sind eh begrenzt und deshalb ist es höchste Zeit, alte Denkweisen, die unsere Gesellschaften in Probleme gestürzt haben, zu überwinden. Ein qualitatives Wachstum steht für COTONEA im Mittelpunkt, welches mehr Nutzen bei geringerem Verbrauch schenkt.
Denn jeder Mensch, egal wo er lebt, hat Anspruch auf die Erfüllung seiner Grundbedürfnisse wie körperliche und seelische Unversehrtheit, Lebensfreude und Optimismus, sowie ein Leben im Einklang mit sich und der Umwelt. COTONEA pflegt einen regelmässigen Kontakt zu den Menschen vor Ort, ob in den Bio-Baumwoll-Projekten, oder in der Weberei in Tschechien. Sie erhalten die nötige Unterstützung für die Entwicklung ihrer Potenziale, werden wahrgenommen und ihre Wünsche, Erfolge und Probleme gehört. Zudem werden den Menschen, die mit und für COTONEA arbeiten, Freiräume für eigenverantwortliches, unternehmerisches Handeln gegeben.
Diese engen Kontakte sind die Grundlage für die Transparenz, welche COTONEA über die gesamte Wertschöpfungskette gewährleistet.
Die COTONEA Labels und Zertifizierungen
Das Cotonea Bio-Siegel
Das Cotonea Gütesiegel vereint das Qualitätssiegel IVN Best (oder in Ausnahmefällen auch das schwächere GOTS Siegel) mit dem Fair Label Fair For Life. Zusätzlich kommt eine dritte Dimension hinzu: Die Qualität der Bio-Textilien.
Die meisten Cotonea-Produkte sind IVN Best zertifiziert. Das ist der höchste Standard für Naturtextilien. Aber wir bieten Ihnen mehr als den höchsten Standard.
All unsere Produkte sind lange haltbar und deshalb langlebig, sie sind hochwertig und nicht nur von uns sondern auch von unseren Zulieferern mit großer Sorgfalt hergestellt. Geht es um eine Entscheidung zwischen „gut“ oder „billig“ entscheiden wir uns immer für „gut“. Diese Kriterien wertet IVN Best nicht. Darum gibt es in der Cotonea-Welt dieses zusätzliche Siegel, das nicht nur die gesamte Herstellungskette in den Blick nimmt, sondern auch das Vertrauen, das Sie als Verbraucher in uns haben können.
Es zeigt Ihnen: Cotonea ist konsequent ökologisch, fair und gesund. Cotonea können Sie vertrauen.
Das IVN Best Qualitätssiegel
Träger ist der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. (IVN), ein unabhängiger Industrieverband. Der IVN BEST erlaubt nichts, was irgendwie gesundheitlich oder ökologisch bedenklich sein könnte. Allein der Verdacht kann ausreichen, um das Siegel zu verweigern. Das Gewebe muss zu 100 Prozent aus kontrolliert biologischem Anbau stammen.
Der BEST arbeitet mit einer Positivliste für alle eingesetzten Materialien und Chemikalien und zusätzlich mit einer Liste von Grenzwerten im Endprodukt. Um auf diese Positivliste zu gelangen, muss jedes Hilfsmittel, jedes Färbemittel, jede Chemikalie unter Offenlegung der Rezeptur angemeldet werden. Es gibt – im Gegensatz zu den meisten anderen Standards – also keine Verbotsliste (RSL= Restricted Substances List). Stattdessen sind nur bekannt harmlose Einsatzstoffe erlaubt, zusätzlich gelten sehr strenge Grenzwerte für Kontaminationen oder Reaktionen. So verzichtet die Herstellung nach IVN BEST auf manche liebgewordene Beimischung – wie zum Beispiel Elasthan – was allerdings den Tragekomfort, z.B. von T‑Shirts, eher verbessert. Der IVN BEST schreibt Sozialstandards vor, die in den Betrieben vor Ort überprüft werden. Diese orientieren sich an den Kernnormen der International Labour Organisation (ILO).
Fazit: Dies ist der Standard mit den anspruchsvollsten Anforderungen an Naturtextilien weltweit, die derzeit möglich sind. Weil nur wenige Hersteller sie erfüllen können, ist er nicht sehr verbreitet.
Das GOTS Qualitätssiegel
Träger ist der Internationale Verband der Naturtextilwirtschaft e.V. (IVN), ein unabhängiger Industrieverband. Der GOTS verfolgt denselben Ansatz wie der IVN Best. Allerdings war er vom Start weg bereit, inhaltliche Kompromisse einzugehen. Weil mehr Produkte diese Anforderungen erfüllen, ist er relativ weit verbreitet. Es gibt sowohl eine Positivliste wie auch eine Grenzwerteliste.
Es sind mehr Ausrüstungen erlaubt, die negative ökologische und ggf. gesundheitliche Auswirkungen haben können. Dies sind z.B.
- Bleichen mit optischem Aufheller und der Einsatz von Silikonen (dagegen können allergische Reaktionen auftreten)
- Merzerisieren (die Behandlung mit Natronlauge ist ökologisch fragwürdig) die chemische Hochveredelung (z.B. um Textilien bügelfreundlich zu machen)
- Mischungen mit Lycra oder anderen Kunstfasern gewonnen aus nicht erneuerbaren Rohstoffen
- Nähgarn aus reinem Polyester (PES), was problematisch hinsichtlich ökologischer Entsorgung ist, z.B. cradle to cradle.
Fazit: Dies ist ein weit verbreiteter, guter Standard mit guter Philosophie aber mit Kompromissen. Es besteht z. Zt. der Verdacht, dass mit genveränderten Organismen verunreinige Produkte mit dem GOTS-Label gekennzeichnet sind.
Das Fair For Life Fair Label
Träger ist ein Zertifizierer (ursprünglich IMO – Institute for Marketecology/ Schweiz, heute Ecocert/ Frankreich).
Dieses Label kennzeichnet ein Produkt, bei dem die Rohstoffe UND die Fertigung nach sozial-fairen Gesichtspunkten angebaut bzw. durchgeführt werden. Kein Bioprodukt, keine Aussage zum wirklichen Einkommen der Bauern (ähnlich Fairtrade international). Der Standardgeber lebt nur von Zertifizierungsgebühren.
Fazit: Sachlich der bessere Standard als FT International. Dadurch, dass keine Lizenzgebühren verlangt werden, ist der Standardgeber nicht im Zielkonflikt zwischen hohen Anforderungen und Lizenzeinnahmen.
Die Herstellung der COTONEA Bio-Baumwolle
Die Fertigungsschritte bis ein Produkt aus Baumwolle im Regal liegt sind so komplex, dass die Modebranche zugeben muss, diese nicht kontrollieren zu können. COTONEA hingegen kann Transparenz vom Baumwollfeld bis zum Kunden schaffen, indem sie die gesamte Herstellungskette kennt. Die geerntete und entkörnte Bio-Baumwolle aus Uganda und Kirgistan wird per Schiff oder Eisenbahn in die Spinnereien nach Deutschland oder die Türkei gebracht. Die eigene Weberei in Tschechien stellt aus dem Bio-Garn Gewebe her und das Gestrick (z.B. Jersey) wird von kleinen Betrieben auf der Schwäbischen Alp gefertigt.
Ausschliesslich in Deutschland und der Schweiz werden die Stoffe gefärbt, mit Sauerstoff gebleicht oder bedruckt. In der Näherei in Tschechien ist dann präzise und individuelle Handarbeit gefragt. Denn hier erhalten die Produkte ihren Produktpass. COTONEA beliefert aber auch grosse und kleine Naturtextil-Hersteller mit Stoffen, wie mit Fertigprodukten.
Die verschiedenen Herstellungsschritte
Das Entkörnen
Nach der Bio-Baumwollernte müssen die Baumwollfasern vom Samen befreit werden. Dies übernimmt eine spezielle Entkörnungsmaschine, die «Cotton-Gin». Strenge Kontrollen stellen sicher, dass COTONEA Baumwolle auch wirklich Bio ist und nicht vermischt ist mit anderen konventionell hergestellten Fasern. Die entfernten Baumwollsamen werden zu Baumwoll-Öl weiterverarbeitet. Zurück bleibt der sog. Presskuchen, welcher als Tierfutter verwertet wird. Nur ein Drittel der Baumwollernte besteht aus nutzbaren Baumwollfasern, der Rest sind Samen und Kapseln.
Das Spinnen
Die Qualität eines Gewebes hängt zu einem grossen Teil von dem Spinnverfahren ab. Wir kennen das Ringspinnverfahren, das Offen-End (OE) Spinnverfahren und das Luftspinnverfahren.
Je nach dem mit welchem Spinnverfahren das Gewebe gesponnen wird, trägt es seine eigenen Qualitäten. COTONEA verwendet für jedes Produkt das Garn, welches ihm die besten Eigenschaften verleiht. OE-Garne werden z.B. für aufgeraute, flauschige Produkte wie Edel-Biber Bettwäsche eingesetzt. In einem weiterentwickelten Ringspinnverfahren, wurde das Verdrehen der Fasern durch das ganze Garn hindurch perfektioniert. Für eine höhere Festigkeit und Strapazierfähigkeit wird Zwirn eingesetzt. Zu diesem Zweck werden die Einfachgarne miteinander verzwirnt, d.h. zusammen verdreht.
Ein wichtiges Merkmal zum besseren Verständnis ist, je länger ein Garn pro Gramm ist, (ein Gramm ist sieben Meter lang) desto dünner und feiner sind seine Fäden. Umgekehrt gilt dies für die schwereren Garne.
Das Weben
Weben ist eine der ältesten Techniken der Menschheit. Noch heute werden zwei Fadensysteme rechtwinklig gekreuzt. Man nennt diese Verkreuzung der Fäden, «Bindung». Sie bestimmten das Aussehen eines Gewebes, aber auch seine Eigenschaften wie Gewicht und Haptik. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass Satin eine Webbindung und KEIN Qualitätsmerkmal ist.
COTONEA verwendet Webmaschinen in ihrer Weberei in der Tschechischen Republik, welche für einen gewebten Meter den geringsten Energieverbrauch aufweisen.
Täglich werden unzählige Garnspulen zu Geweben für Bio-Bettwäsche oder andere COTONEA-Produkte verarbeitet. Ein Quadratmeter Gewebe der typischen Satin-Bio-Bettwäsche, enthält 8’400 Meter Fadenstücke. Das sind 8,4 Kilometer Bio-Garn.
Die Veredelung
Mit «Veredeln» meint man diverse Prozesse denen ein rohes Gewebe unterzogen wird, bevor es zum Textilprodukt verarbeitet werden kann. COTONEA wählt hierfür Standards wie IVN BEST oder GOTS. Diese Level stellen Listen zur Verfügung auf denen die Mittel verzeichnet sind, welche nach heutigem Wissen für die Menschen, die das Textil tragen oder bearbeiten, völlig unbedenklich sind, wie auch die Auswirkung auf die Umwelt bei der Verarbeitung. Die Stoffe von COTONEA werden ausschliesslich in Deutschland und der Schweiz veredelt, da hier sichergestellt ist, dass die geforderten Richtlinien eingehalten werden können.
COTONEA verzichtet komplett auf Behandlungen für bügelfreie oder bügelleichte Textilien. Nicht nur die natürlichen Eigenschaften der Baumwolle gehen dabei zum Teil verloren, auch müsste, nach IVN BEST Richtlinien verbotene und nach GOTS meist verbotene Chemie eingesetzt werden um dem Stoff diese Eigenschaft zu verleihen.
Übrigens — findet sich auf einem Textil der Hinweis «vor Gebrauch waschen», wurden bei der Veredelung eher problematische Substanzen verwendet, die aus Ersparnisgründen nicht ausgewaschen wurden.