Die Buche
Erfahren Sie alles über die Buche, wie Aussehen, Eigenschaften, Verwendung, Brauchtum und vieles mehr.
Die Buche – Mutter des Waldes
Die Rotbuche (Fagus silvatica) ist der häufigste Laubbaum in Mitteleuropa und wird auch „die Mutter des Waldes“ genannt. In der Forstwirtschaft ist sie beliebt, da sie mit ihren herbstlichen Laubmengen ergiebig zur Humusbildung beiträgt. Dieses verrottet viel besser als andere Laubarten. Mit der Zeit werden so auch karge oder saure Böden in wertvolle Pflanzgründe umgewandelt. An einem heissen Sommertag kann eine grosse Buche bis zu 200 Liter Wasser verdunsten. Daher ist das Klima in ihrem Schatten angenehmer als unter einem Sonnenschirm. Es besteht keine Verwandtschaft zwischen der Hainbuche (Weissbuche, Hagebuche) und der Rotbuche.
Produktebeispiele aus Buchenholz
Massivholzbett
Holzstuhl
Kommode
Bank
Aussehen
Die kräftigen Bäume erreichen eine Höhe bis 40 m und 140 cm Durchmesser, mit geradem, vollholzigem Stamm. Die Rinde ist grau und glatt, nur ausnahmsweise am unteren Stammteil längs- und querrissig. Die starken Äste sind nach oben gerichtet und verzweigen sich waagrecht und nach unten. Die flachen Blätter entwickeln sich aus den spitzigen Knospen, an Lang- und Kurztrieben. Sie sind elliptisch und fast ganzrandig, jung seidenhaarig.
Das Holz, der Buche ist rötlichweiß, normalerweise ohne Farbkern. Es kann jedoch einen von den Verarbeitern wenig geschätzten, rotbraunen Farbkern aufweisen. Die reichlich vorhandenen kleinen Gefäße sind kaum sichtbar. Die zahlreichen Markstrahlen sind scharf begrenzt und büden im Radialschnitt hellbraune Spiegel.
Eigenschaft und Verwendung
Das rötliche Holz ist hart, schwer und strapazierfähig. Wegen seiner geringen Wasserbeständigkeit wird es vor allem im Innenausbau verwendet (Fussboden, Möbel, Treppen). Verändert sich jedoch die Holzfeuchte, beginnt dieses stark zu schwinden, bzw. quillt auf. Der Umstand, dass das Holz beim Dämpfen gut biegsam wird, veranlasste Michael Thonet dazu seine weltberühmten Sitzmöbel aus Buche zu kreieren. Ungefähr die Hälfte des geernteten Buchenholzes wird in der Industrie verarbeitet (Spanplatten, Papier, Textilien).
Ebenfalls hat das Holz einen ausgezeichneten Brennwert und wird deshalb gerne zum Räuchern von Speck verwendet. Das dichte Holz ist hart und sehr zäh. Es lässt sich sauber bearbeiten, gut drehen und leicht spalten, ebenso beizen, polieren und vorzüglich dämpfen und anschliessend biegen. Im Weiteren wird das Holz auch gerne für Werkzeuge- und Hobelbänke und in der Sperrholzindustrie und für gebogene Möbel verwendet.
Variationen von Buchenholz
Buche gedämpft
Um dem Buchenholz die Neigung zur Verwerfung und zur Rissbildung zu nehmen, wird es oft gedämpft, was die rötliche Färbung des Holzes sichtbar verstärkt. Das „Dämpfen“ ist eine Art kochen in einer grossen Dampfgrube. Das frisch gesägte Holz wird diesem Prozess unterzogen. Je nach Intensivität und Dauer dieses zusätzlichen Arbeitsschrittes wird das Buchenholz von leicht rötlich bis dunkelrot gefärbt.
Nach Jahren und vor allem bei starker Sonnenbestrahlung nimmt die rötliche Färbung ab.
Buche natur (ungedämpft)
Als Naturbuche, oder eben Buche natur bezeichnet man das Buchenholz, wie es die Natur geschaffen hat. Es weist nur eine ganz schwache rötliche Färbung auf.
Weil das Buchenholz sehr hart ist, keine Poren aufweist und in grossen Mengen verfügbar ist. ist es von der Möbelindustrie sehr beliebt. So wird es oft in ungedämpfter Form für Unterkonstruktionen, wie zum Beispiel bei Polstermöbeln verwendet.
Kernbuche
Als Kernbuche wird die Buche bezeichnet, die altersbedingt einen dekorativen rötlich- braunen Kern aufweist, welcher eine Alterserscheinung ist, vergleichbar mit grauen Haaren. Die Buche muss ungefähr 140 Jahre alt sein, denn dann bilden sich im Holz natürliche Wuchs- und Oxidationsprozesse. Diese sorgen für die dekorativen und interessanten Einschlüsse im Holz, welche die Qualität des Holzes nicht mindern.
Man kann die Kernbuche auch als eine Laune der Natur bezeichnen, so weisst nur etwa eine von 200 Buchen diese wunderbare Holzmaserung auf. Gerade bei grossflächigen Möbeln, wie Tische, oder Schränke kann die Kernbuche ihre Schönheit voll zur Geltung bringen.
Brauchtum
Die Buche ist als sehr alte Baumart bis ins Tertiär nachgewiesen. Vielen Völkern galt sie als „weise Frau des Waldes“. Bei den Germanen war sie der Göttin Frigg (Freya) gewidmet. Die Runen (heilige Schriftzeichen) wurden traditionell in Buchenstäbe geritzt. Die beschrifteten Tafeln aus Buchenholz gelten als Namensgeber unserer heutigen Buchstaben und Bücher. Um Krankheiten loszuwerden, pflegte man entsprechende Runen in Buchenstämme zu schneiden.
Seelische Botschaft
Gelassen blicke ich in die Welt. Ich verliere mich nicht im Kampf ums tägliche Brot oder in Unstimmigkeiten mit meinen Nachbarn. Auch lasse ich mich nicht für die Ziele anderer einspannen. Ich bewahre mir meine Unabhängigkeit. Als Königin — als Geliebte des Lebens, besinge ich die göttliche Schöpfung. Dafür lebe ich und dafür schenke ich mich ganz. Und damit weise ich über mich selbst hinaus, hin auf das Mysterium des Lebens. Lass uns gemeinsam Zeugen des kosmischen Klanges sein. Lehne dich an meinen Stamm und sieh zu, wie der äussere und innere Raum zu dem einen verschmelzen.
Lass die Melodie der Schöpfung in dir klingen!
Haben Sie Fragen zu der Buche?
Ich habe mein Bestes gegeben, für Sie möglichst alles Interessante und Wichtige über die Buche zusammenzufassen. Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie mich ungeniert.
Baumwunder – aus dem Buch von Conrad Amber «Baumwelten»
Textquellen:
-© Bäume für die Seele, Ueberreuter Sachbuch Verlag
‑Nutzhölzer von Hans Schafflützel
‑Baumheilkunde von René A. Strassmann
Bildquellen:
‑Conrad Amber
‑Helena Koch
‑Adobe Stock und Fotolia
‑eigene Bilder