Kokosfaser

Erfahren Sie alles über die Kokosfaser – das Geschenk der Natur – wie Geschichte, Verbreitung, Eigenschaften, Verwendung und vieles mehr.

Die Kokosfaser – ein tropisches Multitalent

Die Kokos­fas­er und die darin enthal­te­nen Kokos­nüsse sind wahre Geschenke der Natur an uns Men­schen. Wir kön­nen sie zu 100% ver­wen­den, ohne Abfall zu hin­ter­lassen. Aus dem Frucht­fleisch (Copra) wer­den Öl, Fett und Kokos­flock­en gewon­nen, das Wass­er und die Milch erfrischen als küh­len­des Getränk und die holzige Schale bietet den Rohstoff für Gril­lkohle und Knöpfe.

Damit nun aber eine reife Kokos­nuss einen Sturz von ein­er bis zu dreis­sig Metern hohen Palme unbeschadet über­ste­ht, braucht sie einen auf­pralldämpfend­en Schutz. Dieser bietet ihr das elastis­che Faser­pol­ster, welch­es die Frucht mit ein­er dick­en Schicht umhüllt.

Genau diese Fasern, auch bekan­nt als Coir, die eine Länge von bis zu 20 cm erre­ichen kön­nen, wer­den eben­falls gewon­nen und weit­er­ver­ar­beit­et. Sie eignen sich tat­säch­lich her­vor­ra­gend als Füll­ma­te­r­i­al für Matratzen. Der Grund liegt u.a. darin, dass die Fasern winzi­gen Röhrchen gle­ichen, die einen hohen Luftan­teil besitzen und ihr dadurch die Qual­ität der Leichtigkeit, Elas­tiz­ität und Wärme­spe­icherung verleihen

Was spricht für Kokosfaser:

  • Die 15–30 cm lan­gen Kokos-Fasern sind hohl, elastisch und stark verholzt
  • sehr dehn­bar und fest
  • unempfind­lich gegen Pilz- und Bakterienbefall
  • feuchtigkeit­sreg­ulierend, schallschluck­end, anti­s­ta­tisch und schw­er entzündbar
  • dauer­haft elastisch, formbeständig, wärme­spe­ich­ernd und nahezu unverwüstlich

Produktebeispiele aus Kokosfaser

Produktebeispiel_Kokosfaser_Matratzen-und-Futons

Matratzenkerne

Produktebeispiel_Kokosfaser_Fussmatten

Fussmatten

Produktebeispiel_Kokosfaser_Dämmstoff

Dämmstoffe/Isolationen

Die Gewinnung und Verarbeitung der Kokosfaser

Kokosfasern werden zu Matten verarbeitet, und dienen als Matratzen-Einlagen.
Kokos­fasern wer­den zu Mat­ten ver­ar­beit­et, und dienen als Matratzen-Einlagen.

Die Kokos­fasern wer­den aus der äusseren Schicht von unreifen Kokos­nüssen gewon­nen. Um eine Tonne Kokos­fasern zu gewin­nen, wer­den 13’000 Kokos­nüsse benötigt. Vor der eigentlichen Ver­ar­beitung müssen die Fasern gere­inigt werden.

Zuerst wird das Frucht­ge­häuse, auch Meso­carp (äussere Umhül­lung) genan­nt, vom Steinkern gelöst und anschliessend mehrere Monate in Meer­wass­er gelagert. Durch diesen Vor­gang wird das Pek­tin (pflan­zlich­es Kohlen­hy­drat) durch Mikroor­gan­is­men abge­baut und die Faser­bün­del aus dem umliegen­den Gewebe gewonnen.

Dieser Prozess nen­nt sich Rös­tung. Danach wer­den die Kokos­fasern an der Sonne getrock­net und tra­di­tionell (heute auch maschinell) durch Klopfen vom Frucht­ge­häuse gelöst und nach Farbe und Fein­heit sortiert. Die Fasern beste­hen zu ca. 45% aus Lignin (lat. Lignum > Holz) und ca. 44% aus Zel­lu­lose. Das macht sie sehr dehn­bar und fest.

Zudem sind sie unempfind­lich gegen Pilz- und bak­teriellen Befall. Sie kön­nen monate­lang Feuchte über­dauern, ohne sich zu zer­set­zen. Die Kokos­fas­er isoliert sehr gut, ist schallschluck­end und antistatisch.

Mit Naturla­tex wer­den die Fasern nach der Rös­tung vulka­nisiert. Das heisst, sie gewin­nen auf diese Weise eine dauer­hafte Elas­tiz­ität, welche in ihren Eigen­schaften dem des kost­baren Rosshaares ähnelt.

Kokosfasern für Natur-Matratzen

Der Behaup­tung, die besten Mate­ri­alien für eine Matratze kom­men aus der Natur, stim­men Sie bes­timmt zu.

Wird eine beson­ders feste und doch flex­i­ble Matratze gewün­scht, kom­men Kokos­fasern zum Ein­satz. Diese wer­den mit Naturla­tex besprüht und so zu Plat­ten zusam­menge­fügt. Durch diese Verbindung erhält die Matratze eine zusät­zliche Elas­tiz­ität und kann sich damit dem Kör­per­druck opti­mal anpassen. Auf­grund ihrer offe­nen Struk­tur sor­gen die Fasern für eine gute Belüf­tung des Latexk­erns, wirken feuchtigkeit­sreg­ulierend und isolierend. Zudem sind sie unempfind­lich gegen Bak­te­rien- und Pilzbefall.

Die robusten Kokos­fasern geben der Matratze in erster Lin­ie Sta­bil­ität, ermöglichen jedoch auch unter­schiedliche Härte­grade. Diese sind für die richtige orthopädis­che Lagerung der Wirbel­säule wichtig, um Ihnen einen dauer­haft-angenehmen Schlaf zu ermöglichen.

Latexierte Kokosfasern, als Einlage für Matratzen und Futons.
Latex­ierte Kokos­fasern, als Ein­lage für Matratzen und Futons.

Die Geschichte der Kokospalme

Material_Kokosfaser_Kokospalme-Südsee-Sonnenuntergang
Pal­men, Strand und das Meer; kom­men Ihnen auch roman­tis­che Gefüh­le hoch?

Die Kokospalme oder Kokos­nuss­palme (Cocos nucifera) ist ein tro­pis­ches Pal­mengewächs, an dem die Kokos­nuss wächst. Seit mehr als 3000 Jahren wird diese holzige Pflanze ange­baut und auf vielfältige Art und Weise genutzt. Die Beze­ich­nung «Kokos» geht vom Alt­griechis­chen «Kokkok», (Kern, Beere) über das Spät­lateinis­che «coc­cus», bis ins Spanis­che und Por­tugiesis­che «coco» zurück.

Kokospalme und tro­pis­che Küsten – kein anderes Bild prägt die roman­tis­chen Vorstel­lun­gen der Men­schen so sehr wie diese Pflanzenart. Doch die Kokospalme kann mehr als nur roman­tis­che Gefüh­le und Fer­n­weh in südliche Gefilde wecken.

Sie bietet den Bewohn­ern dieser tro­pis­chen Küsten seit Jahrtausenden eine her­vor­ra­gende Nahrungs- und Rohstof­fquelle. Die Früchte dienen als gehaltvolle Nahrung und Getränk, das Holz wird als Bau­ma­te­r­i­al für Hüt­ten und die Blät­ter als Dachdeck­ung ver­ar­beit­et, die Fasern wer­den zum Flecht­en von ver­schiede­nen Gegen­stän­den wie Körbe, Mat­ten und Seile ver­wen­det und die getrock­neten Kokos­nusss­chalen als Bren­n­ma­te­r­i­al genutzt.

Wissenswertes über die Kokospalme

Die Kokospalme ist völ­lig unverzweigt und ihre Höhe kann aus­gewach­sen bis zu 25 Meter, im Extrem­fall bis zu 30 Meter betra­gen. Diese Pflanze ist ein soge­nan­nter Schopf­baum und bildet daher keine Kro­ne, son­dern trägt, wie das Wort bere­its sagt, einen dicht­en Schopf gross­er Blät­ter. Diese Blät­ter sind ca. dreis­sig mal sieben Meter lang, gefiedert und in zahlre­iche Blattseg­mente aufgeteilt. Dadurch bieten sie dem Wind wenig Wider­stand und die Palme kann per­ma­nente, kraftvolle Seewinde und auch heftige Stürme überstehen.

Vor allem in Südostasien zeigen die Kokospal­men starke Indi­vid­u­alun­ter­schiede und eine grosse For­men­vielfalt. Alle Sorten sind miteinan­der kreuzbar, und diese Vielfalt wird für züch­ter­ische Zwecke genutzt. Aus den Blat­tach­sen wach­sen bere­its ab dem sech­sten Jahr die verzweigten Blüten­stände mit jew­eils 40 weib­lichen und 10.000 männlichen Blüten.

Die Kokosnuss mit ihrem köstlichen Inhalt.
Die Kokos­nuss mit ihrem köstlichen Inhalt.
Die Kokospalme trägt das ganze Jahr Früchte, Blütenstände und Nüsse nebeneinander.
Das ganze Jahr Früchte, Blüten­stände und Nüsse nebeneinander.

Eine Fremdbestäubung (Bienen, Wespen, Käfer, Ameisen Fliegen) über­wiegt, weil sich die weib­lichen Blüten erst zwei Wochen nach den männlichen öff­nen und ger­ade mal zwei Tage empfänglich sind.

Ihre Früchte trägt die Palme das ganze Jahr, denn diese wach­sen in ihrer Kro­ne in Grup­pen mit ver­schiede­nen Entwick­lungssta­di­en. Spätestens mit 80 Jahren stellt die Palme ihre Frucht­pro­duk­tion ein, jedoch liegt Ihr Höch­stal­ter bei stolzen 100 bis 120 Jahren.

Wussten Sie, dass die Kokos­nüsse nicht zu den Nüssen gehören, wie uns das der Name weis­machen will, son­dern zu den Steinfrüchten?

Die Verbreitung der Kokospalme

Am lieb­sten mag die Palme sandig-lehmi­gen Boden an Küsten und Flussmün­dun­gen. Sie stellt hohe Wärmeansprüche und ist frostempfind­lich. Sie ist eine Pflanze der feucht­war­men Tropen und fruchtet nur zwis­chen dem 26. Grad südlich­er, bzw. nördlich­er Bre­ite. Sie lei­det unter sehr trock­e­nen und war­men Winden und ist äusserst lichtbedürftig.

Kul­tiviert wird die Kokospalme im gesamten Tropengür­tel bis an die Küsten und Flus­sufern Südamerikas. Ihre ursprüngliche Heimat reicht vom kon­ti­nen­tal­en Südostasien bis Indone­sien und zum indis­chen Subkontinent.

Kokos­nüsse kön­nen aber auch weite Streck­en über das Meer getrieben wer­den. Wieder an Land gespült, schla­gen sie Wurzeln. Man geht jedoch davon aus, dass eine Aus­bre­itung grössten Teil durch den Men­schen über die Seefahrerei erfolgte.

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Die Kokospalme – Sinnbild von Ferien und Erholung 😎

Kokos-Palme: Der Baum des Lebens (Video)

Alle Produkte aus Kokosfaser

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